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Habib Annette Danielsen: "Stricken wie in 1001 Nacht – 17 orientalisch-inspirierte Strickmodelle" Von Anne Spitzner
„Marrakesch. Ich stehe mitten in der Medina“ – so beginnt das neue Strickbuch der dänischen Designerin Annette Danielsen, in dem 17 „orientalisch-inspirierte“ Strickmodelle vorgestellt werden. In ihrem sehr sinnlichen Vorwort erklärt Danielsen, woher diese Inspirationen gekommen sind: Aus den Gebäuden, den Farben und Mustern. Die Modelle sind Pullover oder Strickjacken, von hübschen, orientalisch aussehenden Frauen getragen und sehr hübsch und edel anzusehen. Sie heißen nach Plätzen in Marrakesch oder nach Dingen und Eindrücken, die Danielsen dort gesammelt hat; so gibt es ein Modell namens „Apfelkisten“, eins namens „Bergdorf“ und ein wunderschönes namens „Die Schrift an der Wand“, das den arabischen Schriftzug für „Habib“ (=Schatz) in einen Strickpullover verwandelt. Von Zopf- über Mosaik/Jacquard- bis hin zu Lochmustern, sind hier viele verschiedene Stricktechniken unter einem orientalischen Motto vereint. Die Anleitungen sind sehr ausführlich, und zwischendurch sind immer wieder Bilder darin untergebracht, in denen man versuchen kann, das Strickmodell wiederzufinden (ist es dieses Muster oder jenes? – manchmal ist man dabei erfolgreich, manchmal eher nicht (zumindest ich nicht)). Die Pullover und Strickjacken sind sehr hübsch, und es juckt mich schon in den Fingern, eine oder mehrere davon auszuprobieren. Soweit ich die Anleitungen beim „Trockenstricken“, also nur in der Theorie gelesen und nicht praktisch ausprobiert habe, erschienen sie mir verständlich und leicht umzusetzen („leicht“ bedeutet hierbei: Wer schon ein wenig Strickerfahrung hat und mit den gängigen Begriffen wie z.B. „rechts verschränkt“ etwas anfangen kann, der wird mit den Anleitungen von Danielsen wenig Probleme haben). Hier handelt es sich sozusagen um „gängiges Strickanleitungsdeutsch“. Erfreulicherweise gibt es in diesem Buch tatsächlich alle (!!) Anleitungen auch in der Größenangabe XL, was bei meinen bisherigen Erfahrungen mit Pulloverstrickanleitungen nicht durchgängig der Fall war (und meiner Meinung nach geht es völlig an der Realität vorbei, Anleitungen nur in Größe S und M vorzugeben). Meine persönlichen Favoriten sind „Fez“ und „Die Schrift an der Wand“, und ich muss wohl dringend eine Bezugsquelle für das Isager-Garn auftun, mit dem Annette Danielsen strickt …
Annette Danielsen: Stricken wie in 1001 Nacht: 17 orientalisch-inspirierte Strickmodelle Landwirtschaftsvlg Münster 2019 128 Euro, 22 Euro ISBN: 3784355978
Nazi-Biene Maja und ein Sexualmord Das brutale Schaffen des sanften Herrn Bonsels
(librikon) Kleinauflage schützt vor Verbot nicht. 510 Exemplare nur wurden von „Kyrie eleison“ gedruckt, 1908 erstmals publiziert und 1910 gerichtlich verboten. Dass es 1922 im Berliner Eigenbrödlerverlag wieder erschien, zeigt, wie sehr und wie diffus dieses Buch, sein Autor, seine Illustratorin, seine Förderer in der komplizierten deutschen Geschichte versackt sind. Erschienen ist das Buch im Eigenbrödlerverlag, ein Haus, das sich in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts um die Herausgabe von Büchern auch aus der deutsch-jüdischen Literatur verdient machte. Unterstützt wurde der Druck dieses schönen Buches mit sechs Radierungen, handgebunden und auf Bütten, durch eine Stiftung, die nach dem ersten Weltkrieg Toleranz fördern wollte. Geschäftsführer war Karl Wilczynski, der später vor den Nazis flüchten musste wie auch seine Schwester, die Künstlerin Käte Wilczynski. Sie hatte die Illustrationen zu dem Buch, das einen Sexualmord schildert, geschaffen. Es war eine von sieben Publikationen, die Käte Wilczynski mit Kunstwerken versah; eine davon hieß „Indienfahrt“ (1916) und war vom selben Autor wie "Kyrie eleison", eine zweite Zusammenarbeit also von Käte Wilczynski und Waldemar Bonsels. Waldemar Bonsels! Der Autor war durch seinen frühen Erfolg mit dem Kinderbuch „Biene Maja“ (1912) finanziell unabhängig geworden. „Maja“ sicherte ihn ein Leben lang ab, es wurde aus gutem Grund unter den Nazis nicht verboten und nach dem Krieg durch die Trickfilmserie (die kein Ende nimmt - das deutsche Fernsehen produziert zur Zeit neue Folgen) am Leben erhalten. Bonsels war Antisemit und Nationalsozialist, verbunden mit der Elite des Reichs auch noch in Entnazifierungsverfahren (er entlastete die Frau von Baldur von Schirach, dem Reichsjugendführer, die einzig 1943 durch naive Äußerungen auffiel und ansonsten zum inner circle der Nazigrößen gehörte.) Natürlich entlastete sich Bonsels damit auch selbst, obwohl seine Schriften dagegen sprachen. Die Biene Maja, so weist der Münchner Literaturwissenschaftler Sven Hanuschek nach, passte ideal in die Nazi-Ideologie, und ihr weiterer Siegeszug war möglich, weil die Fernsehserie, nicht das Buch, selber populär wurde. Man wollte nichts wissen von den Verstrickungen und Verwirrungen des braven, sanften Kinderbuchautors; in Bonsels Heimatstadt Ahrensburg heißt eine Straße nach ihm, in Starnberg residiert die äußerst aktive Bonsels-Stiftung, die in Tagungen aufgreift, was Hanuscheks Forschungen aus dem Dunkel herausholen. Wie gliedert sich ein Buch wie „Kyrie eleison“ in das künstlerische Schema eines Mannes wie Bonsels ein? Was sagte es über sein künstlerisches Können, seine Offenheit als junger Mensch aus? In der zehnbändigen Gesamtausgabe (Deutsche Verlagsanstalt) ist es nicht enthalten, in ein paar Bibliotheken steht es, und es gibt immer mal ein Exemplar in Antiquariaten oder auf Auktionen. Ganz einfach also ist es nicht, einen Blick in "Kyrie eleison" zu werfen. Biographische Fragen des Schaffens stellen sich und werden dem frühen Buch erst in Zukunft seinen Stellenwert zuweisen können. (Bei Christian Hesse Auktionen, Hamburg, am 19. November 2011 zu ersteigern).
Eine einfühlsame, kraftvoll illustrierte ErzählungIngrid Bachér/Rotraut Susanne Berner: „Das Kind und die Katze" Von Brigitte Bjarnason, Hafnarfjördur
Die Geschichte „Das Kind und die Katze“ wurde von Ingrid Bachér in den Sechzigerjahren für ihre Tochter geschrieben. Es geht um die Bewältigung von Einsamkeit und Furcht. Ein Kind kann nicht schlafen, weil seine Eltern nicht zu Hause sind und das Haus groß und dunkel ist. Eine Katze leistet dem Kind Gesellschaft. Doch als ein Gewitter aufzieht, erweist sich die Katze zum Trösten nicht stark genug. Als Ausweg aus seiner Angst verwandelt das Kind in seiner Fantasie die schwache Katze in einen starken Löwen, der die Blitze wie ein Feuerfresser schlucken kann und es vor Gefahr beschützt. „Das Kind und die Katze“ ist ein einfühlsam erzähltes Märchen und eignet sich gut zum Vorlesen, zum Beispiel als kurze Gutenachtgeschichte. Die aufwendig, kraftvoll, teilweise dramatisch illustrierte Geschichte hat sich ihren nostalgischen Charakter erhalten, ist aber auch in heutiger Zeit noch gut lesbar. Für Kinderhände wäre ein stabilerer Einband vorteilhafter gewesen. Es ist schade, dass das Heft von der Aufmachung her mehr auf die Zielgruppe der erwachsenen Sammler von Bilderbüchern ausgerichtet zu sein scheint.
Ingrid Bachér/Rotraur Susanne Berner Das Kind und die Katze Edition Büchergilde 32 S., Euro 16,90 ISBN 978-3-940111-64-7
Später Aufbruch: Louise Thalheim
(librikon) 1869 war kein leises Jahr, was die abendländische Musikkultur betraf. Die Wiener Staatsoper was fertig gebaut, viele Opern erlebten ihre Uraufführung, und auch im einfachen Volk wurde das Singen als ein Kulturgut erkannt. In Nordeuropa hatte man immer gesungen, vom Lied ging die ganze Literatursprache aus, und man traf sich ab 1869 zu großen Sängerfesten. Das Lied war etwas wert! Im Nordosten von Deutschland war Louise Thalheim aufgewachsen, mit Liedchen und Geschichten aus dem Volksmund. Die gab sie weiter – an ihre Neffen und Nichten, denn Louise Thalheim blieb „Fräulein“; nach dem Tod der Eltern zog sie darum zu ihrem Bruder. Die Sitzengebliebene, das also war ihre Rolle. Sie nähte, stickte, strickte und sang dazu. Und abends, wenn alles Wichtige erledigt war, dann malte sie zu den Liedern kleine Bilder. Die begeisterten die Kinder. Was konnte die kinderlose Tante zeichnen! Man stand um ihre Bilder herum und bewunderte sie. Zu einem Verlag schicken? Versuchen, dass sie in ein Buch aufgenommen werden? Louise Thalheim versuchte es. Mit Erfolg! Ihre Illustrationen während gedruckt, ohne ihren Namen zu nennen. Das war ihr egal – sie wollte zeichnen und bekam nun den Mut dazu. 1856, mit 39 Jahren, verließ sie Schlesien Richtung Berlin. Sie war als Frau in dieser Zeit jenseits von Gut und Böse; an eine eigene Familie und Kinder war nicht mehr zu denken, sie würde immer ein untergeordnetes Mitglied der Hauswirtschaft ihrer Schwägerin bleiben. Hätte sie nicht ihre künstlerische Ader! Malkurse in Berlin, dann in Düsseldorf, im Unterricht bei dem Maler Wilhelm Sohn – Louise Thalheim genoss die Freiheiten dieser anderen Welt fernab von Schlesien. Und ihre Illustrationen wurden immer besser. Sie fand mehrere Verlage, die sie veröffentlichten, bald auch unter ihrem Namen. Nun, sie bleibt eine Frau: Bücher für Kinder, die macht sie, dafür findet sie Verlage. 13 Jahre nach ihrem späten Aufbruch in eine Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten darf sie in ein Kinderliederbuch zusammenstellen. Es ist „Das Büchlein Dideldumdei“ aus jenem Jahre 1869. In ihm zeigte Louise Thalheim erstmals, was sie in ihren Lehr- und Wanderjahren, was sie vor allem bei Wilhelm Sohn gelernt hatte: Farbgebung, die alles andere als Gebrauchskunst für Kinder war, sondern hohen ästhetischen Ansprüchen genügte. Kurz nach dem Erscheinen des „Büchlein Dideldumdei“ ging sie zurück in ihre Heimatstadt, zurück zu einer Schwägerin; aber als Illustratorin, nicht nur als Tantchen. Spät, 1880, erschien „Die Puppe Wunderhold“; Louise Thalheim hat Antonie Cosmars Geschichte mit kolorierten Kupferstichen illustriert – Künstler nach ihr versuchten, andere Wege zu gehen, und man kann sich streiten darüber, wer es besser getroffen hat. Aber die Farben, die Farben! Fast so schön wie in „Das Büchlein Dideldumdei“ mit seinen 20 lithographischen Blättern. Ein schönes Ding vom Fräuleinwunder; unumstritten (Bei Christian Hesse Auktionen, Hamburg, am 15. Mai 2010 zu ersteigern).
Jugendschriftsteller der ersten Stunde: Friedrich Philipp Wilmsen
(librikon) Man muss nicht zur Fraktion der Karl May-Gegner zu gehören, um zu erahnen, dass der Radebeuler Schreiberling in seiner Idee, als Deutscher Indianergeschichten zu schreiben, nicht originell war. Weit vor ihm hat Friedrich Philipp Wilmsen (1770 bis 1831) Indianer als schmökerfähig entdeckt. Er ist der Vater vieler literarischer Schemata: „Der Gefangene unter den Wilden“ ist diesbezüglich ein aussagereicher Titel. Wilmsen war zu seiner Zeit ein bekannter Jugendschriftsteller, einer der bekanntesten überhaupt. Damals gingen die Autoren allerdings nicht nur wie heute durch eine Schule des geschicktesten Marketings, sondern durchaus auch durch die des Schreibens. Wilmsens dichterischer Ziehvater war kein geringerer als Karl Philipp Moritz, der als Lehrer in einem ansonsten in sich unerträglichen, sprühendes Geistesleben abstoßenden Schulsystem wirkte. Wilmsen wuchs in Berlin auf, ein Pfarrersohn, der früh beschloss, an den Lehrinstitutionen müsse manches anders werden. Als er dreißig und selber als reformierter Pfarrer berufen war, begann er für Jugendliche zu schreiben, ihnen vorzulesen und sie zu lehren. Wilmsen wollte weg vom reinen Drill, er wollte den bürgerlich geprägten Familien ein neues Leitbild geben. Sein Erfolg als Schriftsteller war überwältigend; nach heutigen Maßstäben war er ein Bestsellerautor. Neben seiner Pfarrersstelle war er am Luisenstift, einer Ausbildungsstätte für höhere Töchter, und als Leiter eines Waisenhauses tätig. Er verstand etwas Umfassendes unter Bildung; 1817 gab der den Knigge, überarbeitet und ergänzt, heraus. Er schrieb einige Unterrichtsanleitungen, aber eben auch Erzählungen. Seine Lehrfibeln und Anleitungen für Lehrer könnte man der Vollständigkeit halber sammeln, seine dichterischen Werke haben einen literarhistorischen Wert. Wilmsens Sprache war klar, schnörkellos, ohne wuchtige Vergleiche und heroische Überdrehungen. Eben weil seine Mission es nicht war, nur unterhalten zu wollen, drosselte er Tempo und Handlungsreichtum zugunsten von genauer Beobachtung. Die Kinder, von denen er schreibt, könnten so gelebt haben. 1825 erschien die Sammlung „Miranda“, fünfhundert Seiten stark und farbig illustriert. Kein Wagnis für den Verleger; Wilmsen verkaufte sich. Heute ist "Miranda" nicht auf dem Markt zu finden, die Staatsbibliothek Potsdam besitzt es in restauriertem Zustand zur Benutzung im Lesesaal. Eine Rarität also. Stilistisch hat die Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur mit Wilmsen keinen schlechten frühen Vertreter, und die frühe Verquickung von pädagogischem Auftrag und Jugendschriftstellerei, von der die Kinderliteratur sich in langen, mühseligen Kämpfen befreien musste, auch sie hat Wurzeln bei Wilmsen. (Bei Reiss in Königstein am 28.Oktober 09 zu ersteigern).
Bohème und Kinderbuch und der Mißerfolg von "Das Buch der erfüllten Wünsche"
(librikon) Wenn man über das Leben von Tom Seidmann-Freud nachdenkt, muss man über seine Vorstellungen von Kinderbuchautoren nachdenken. Denn die „echten“ Künstler, die „echten“ Dichter, ihnen ist das Boheme-Leben vorbehalten – die für Kinder malen und schreiben, bei denen hat es für mehr nicht gereicht? Tom Freud hat in den 1920er Jahren in Schwabing, in der Türkenstraße gelebt. Der Name ist ein Künstlername – der Vorname. Der richtige war Martha-Gertrud. Auch hier muss man seine Klischees, in denen man von heute rückwärts denkt, über Bord werden. Sie nannte sich Tom, nicht um sich zum Mann zu machen oder irgendein Zeichen zu setzen. Sie wurde schon als Kind so gerufen und schlug als Tom dann auch ihre Laufbahn als Kinderbuchillustratorin ein. Einfach so. Sie hätte nach ihrem Studium an der Kunstgewerbeschule in Berlin auch in andere Richtungen als ins Kinderbuch-Fach gehen können, nichts Persönliches zog sie dort hin. Nichts war wie bei vielen anderen: Sie war weder pädagogisch interessiert noch hatte sie selber schon Kinder. Sie tat es einfach so. Eine wie Tom Freud tut dem Kinderbuch zu jeder Zeit gut, und heute, da Kindheit als Trainingseinheit und Kinderbücher nur den politisch-erzieherischen Zielen orchestrieren dürfen, wo für Heranwachsende die Demokratie ein totalitäres Gesicht zeigt, da wäre eine wie Tom Freud am Platze. Und wie! 1892 in Wien geboren, als drittes von vier Kindern und mit einem berühmten Onkel in der Stadt, hatte Tom eine geistig rege Kindheit. Der Umzug nach Berlin mit der ganzen Familie bedeutete, dort mit der eigenen Laufbahn zu beginnen. Tom begeisterte sich zunächst ganz für das Aquarellieren, und an künstlerischen Strömungen sieht man ihren Büchern den Jugendstil und später die Neue Sachlichkeit an. 1914 erschien ihr erstes Buch: „Das Baby-Liederbuch“. Gemeinsam mit ihrer Schwester Lily, einer Schauspielerin, veranstaltete sie geradezu Happenings für Kinder; während Lily las, zeiget sie mit einer Laterna magica die Bilder. Als Lily nach München heiratete, zog auch Tom dorthin. Der bekannte Religionshistoriker Gershom Scholem bezeichnete sie als „authentische Bohemienne“, die sich komplett nur von Zigaretten ernährte, die ausgesprochen unansehnlich war und einigen Schriftstellern immer mal wieder sehr nahestand. Und sie war als Zeichnerin genial! 1918 erschien von ihr „Das neue Bilderbuch“, und es wurde ein Riesenerfolg. Tom Freuds beste Jahre begannen, voller Schaffenskraft und Lebensfreude. 1921 heiratete sie den Verleger Jankew Seidmann, ein Jahr später wurde ihre Tochter geboren. Tom und Jankew schufen in enger Zusammenarbeit 1923 „Die Fischreise“ und 1924 „Buch der Hasengeschichten“. Und als Herbert Stuffer 1927 einen neuen Kinderbuchverlag gründete und Tom Seidmann-Freuds Bücher herausgab, setzte ein dauerhafter Erfolg ein - die beiden Verwandlungsbücher „Das Wunderhaus“ (1927) und „Das Zauberboot“ (1929) kannte jedes Kind. Tom machte sich an vier Fibeln („Hurra, wir lesen!“), die nicht für die Schule, sondern für den Unterricht zuhause gedacht waren. Es war normal, dass Kinder nicht in Schulen gezwungen wurden (bis heute ein rein deutsches Phänomen als Relikt zweier Diktaturen), und man konnte auch als Freigeist wie Tom Seidmann-Freud Lehrbücher gestalten. Auch bei den Fibeln mit großem Erfolg. Es gab auch einen Riesenflop. „Das Buch der erfüllten Wünsche“ hieß es. Herbert Stuffer nahm es nicht ins Programm, er hatte das Gespür für den Publikumsgeschmack. Müller & Kiepenheuer nahm die bekannte Autorin, doch verkaufen ließ sich das Buch nicht. Keine weitere Auflage, es gibt nicht mehr viele Exemplare vom „Buch der erfüllten Wünsche“ (1929). Die Lithographien darin sind von dem Gegensatz klarer Linien und träumerischer Verwischung geprägt, und dem gedichteten Text kann man sich erst beim dritten, vierten Lesen annähern. (Bei Ketterer in Hamburg am 18. und 19.Mai 09 zu ersteigern; bei Christian Hesse Auktionen, Hamburg, am 15. Mai 2010). Jankew Seidmann hat sich 1929 das Leben genommen. Tom konnte seinen Tod verwinden. 1930 tat sie es ihm nach. Ihr Werk ist heute völlig vergessen.
Tom Seidmann-Freud wird in der Zeitschrift "Kleine Geschwister. Texte und Bilder für Kinder" (Autumnus Verlag, Ausgabe 1/2011) vorgestellt.
Lange Geschichte mit Auswirkungen und Büchern: Morgenstern und Slevogt; Bundi und Giacometti; Käthe Kruse
(librikon) Die Kindheit des Künstlers – eine lange Geschichte mit Auswirkungen! Die sich manchmal in Kinderbüchern niederschlägt. So hat Max Slevogt, der den Verleger Cassirer kannte und dessen Lektor Christian Morgenstern erst recht, den „Rübezahl“ illustriert. Natürlich kannte er die Sage aus seiner Kindheit, bevor Morgenstern auf die Idee kam, den Text von Musäus nachzudichten und Slevogt um Illustrationen zu bitten. Die Aufgabe reizte Slevogt, und er schlug ein. Zu unser aller Wohlgefallen bis heute; die Ausgabe aus dem Insel-Verlag ist noch immer Morgenstern/Slevogt. Sie ist die, die berühmt ist. Dass Slevogts Bilder auch mit Musäus’ Originaltext herausgegeben wurden, nach der Morgenstern-Geschichte, ist weniger bekannt. Doch nun ist die Ausgabe Musäus/Slevogt beim Zürcher Auktionshaus Falk und Falk in einer Kinderbuchausstellung zu betrachten und zu erwerben. Über den Hintergrund ihres Entstehens lässt sich trefflich spekulieren. Morgenstern hatte Berlin und den Cassirer-Verlag verlassen und in Basel Rudolf Steiner kennengelernt. Morgenstern verehrte ihn und verschrieb sich der Anthroposophie. Als er 1914 in Meran starb, war er ganz zu einem Steiner-Jünger geworden. Max Slevogt blieb zunächst in Berlin und arbeitete wie eh und je an seinen Bildern. Illustrationen und die Tantiemen daraus waren ein gutes Zubrot. Da kam die Idee, nun den Musäus-Text herauszugeben, wie gerufen. 1909 war das Buch mit Morgenstern erschienen, kurz danach nun dieser Band, und die Gelegenheit, ihn jetzt zu erwerben, sollten Slevogt-Liebhaber nicht verpassen. Denn er enthält nicht 47 Illustrationen wie die Morgenstern-Ausgabe, sondern 50 (3. Auflage von 1919; Preis: 160 Franken) Die Kindheit des Künstlers – ist auch die Prägung durch den Vater. Alberto Giacometti ist von seinem Vater Giovanni, auch Maler, zeit seiner Kindheit gefördert, bestärkt, unterstützt worden. Giovanni (1868 bis 1933) lebte im Engadin, als der in Berlin geborene und in Bern als Redakteur arbeitende Gian Bundi (1872 bis 1936) die „Engadiner Märchen“ herausgeben wollte. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit; 1994 erschien das Buch in 6. Auflage, und durch die Kinderbuchausstellung (dort ist die Ausgabe von 1971 zu sehen; Preis: 30 Franken) wird Giovanni Giacometti als Illustrator wieder ins Bewusstsein gerückt. Eine Künstlerkindheit kann man bei Käthe Kruse nicht bemühen – höchstens, man bezöge sich auf ihren Sohn Max Kruse, der als Kinderbuchautor mit seinen Urmel-Bänden nicht aus der Literaturlandschaft wegzudenken ist. Käthe Kruse selber hatte für die Dinge des Lebens, die nicht mit Überleben zu tun haben, zunächst nicht viel Zeit. 1883 als uneheliches Kind geboren, erlebte sie Verachtung und Ächtung. Die Gesellschaft wollte eine wie sie kaum aufnehmen, und in diesem Abseits bleib sie erst recht, als sie selber Mutter eines unehelichen Kindes wurde. Doch der Mann blieb und heiratete sie irgendwann. Ein auf Rosen gebettetes Leben erwartete sie indes nicht, und als Schneiderin hatte sie Geld hinzuzuverdienen. Der graue Tag, an dem sie begann, Puppenkleider zu nähen, Puppen damit anzuziehen und in Berlin Kaufmannsläden abzuklappern, ob sie sie nicht verkaufen wollten, erwies sich als Glücksmoment. Denn Käthe Kruse fand einen Händler, der fand Käufer, und so konnte die kleine Näherin Puppen und Puppenkleider immer mehr nach ihrem eigenen Geschmack herstellen. Der kam an und mit ihm ein Auftrag aus den USA! 150 Puppen! Käthe Kruses Mann stellte sich in den Dienst seiner Frau, die fingen an, eine Puppenmanufaktur aufzubauen. Mit großem Mut und viel Durchsetzungskraft schufteten sie an ihrem Erfolg, und er wurde wahr. 1925 erschien ein Bilderbuch Photos von Käthe-Kruse-Puppen „in Aktion“, getextet hat dazu Max Jungnickel. Das erstaunt insofern, als dass Jungnickel (1890 bis 1945 (vermisst)), ein eigentlich talentierter, guter Kinderbuchautor zu einem glühenden Nazi wurde, der sich und seine vorher erschienen Bücher völlig diskreditiert hat. Käthe Kruse, die, als sie 1968 starb, ihr Unternehmen ohne zu enge Verstrickung, aber doch in geschäftsgünstigem Arrangement durch die Zeit gebracht hatte, wird Jungnickels künstlerischer Untergang nicht Anlass gewesen sein, das Buch für alle Zeiten einzustampfen. „Das Käthe-Kruse-Bilderbuch“ wurde zuletzt 1983 aufgelegt. Die Gestaltung des Buches war in den zwanziger Jahren etwas Neues und hat bis heute Charme (Preis: 180 Franken). Falk und Falk Kirchgasse 28 CH-8001 Zürich Tel. +41-44-262 56 57 Fax. +41-44-261 62 02 Ladenöffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr Samstag 10-16 Uhr
„Kinder, wascht Euch die Hände!“ – Alte, wertvolle Bücher im Anflug Die Kauf-Kolumne II: Gisela von Arnim und Majerová/Toyen
(librikon) Da ist es jahrelang nicht möglich, das Märchen von Gisela von Arnim „Aus den Papieren eines Spatzen“ anders als in Bibliotheksausgaben zu lesen, da fragt man sich: „So ein schönes, wirklich lesenswertes Märchen, und niemand interessiert dieser Kulturschatz?“ und schüttelt resigniert angesichts von so viel Ignoranz beim Tee den Kopf, da überrumpelt’s einen und man muss sich ein anderes Thema zum Verärgertsein suchen. Bei Ketterer gibt es (am 19./20.5.08) eine Ausgabe des Märchens (ab 200 Euro) zu ersteigern, und damit ein Stück schwerste deutsche Kulturgeschichte. Denn Gisela von Arnim war die jüngste Tochter von Bettina und Achim von Arnim, damit früh geschult (natürlich nicht in einer öffentlichen Schule, sondern zuhause; sonst wäre aus ihr wohl kaum eine so inspirierte Dichterin geworden: Wie sie ja heute eben wegen der öden Schulpaukerei bitter fehlt) geschult also an den Kunstmärchen der Romantik. Als sie das wundervolle „Spatzen“-Papier schrieb, kannte sie schon einige Jahre Herman Grimm, Sohn von Wilhelm und Dorothea Grimm. Damit also war sie auch noch mitten im Volksmärchen; geht mehr Märchenfadenkreuz im Revolutionsjahr 1848? Das Pseudonym „Marilla Flittchersvogel“, das Gisela von Arnim sich gab, war ein für die Romantik typisches Spiel mit den Identitäten; wer dahintersteckte, wusste man meist: Leser fand das Buch so oder so; die zweite Auflage erschien noch im selben Jahr wie die Erstauflage; 1848. So produktiv wie ihre Mutter war Gisela von Arnim nicht (jedes Buch von ihr hat einen gewissen Seltenheitswert), aber das Leben hat es ihr auch etwas schwieriger gemacht. Sie zögerte ewig, Herman Grimm zu heiraten. Erst mit 32 Jahren, nach 19 langen Jahren Bekanntschaft, rang sie sich durch, und was folgte, war eine traurige Menage à trois (es gab da seit Jahren einen Komponisten…). Eine Biographie über sie hat Eva Mey mit „Ich gleiche einem Stern um Mitternacht“ (Hirzel Verlag 2004) verfasst. Nun finden Sie wahrscheinlich, man könnte beim Tee weiterschimpfen, denn dieses eine Exemplar von „Aus den Papieren eines Spatzen“, das macht doch noch keinen Sommer…Gut: Im Triptychon-Verlag ist eine Neuausflage des Märchens geplant (Sie erfahren es in Librikon, sobald erhältlich). Eine Ausgabe aus dem Entstehungsjahr zu erwerben, das juckt einen natürlich dennoch, oder?! Wesentlich ungemütlicher ist da ein weiteres Buch, das sich lohnt: „Lustige Märchen aus aller Welt“ (im tschechischen Original: „Veselé pohádky z celého sveta“) klingt harmlos. Aber die Existenz des Buches ist ein Schock. Wir dürfen mit aller gebotenen Bescheidenheit sagen, Fachleute für tschechische Literatur bei Librikon zu haben, und sogar solche, die sich mit der Autorin der „Lustigen Märchen“, Marie Majerová, beschäftigt haben. Schätzen lernt man die gereifte Majerová vor allem durch ihre Konsequenz: Ihr hat die tschechische Literatur den ersten richtigen sozialistischen Helden (in dem Buch mit dem programmatischen Titel „Die schönste aller Welten“) zu verdanken und damit im Gefolge tausende von Seiten bedruckten Papiers, das sich „Romane“ nannte. Einige von Majerovás Büchern sind in der DDR auf deutsch erschienen. Das sollte an Informationen genügen. Die stramme Proletarierin war jedoch auch einmal jung, und bevor sie sich von der versorgenden Staatskunst einnehmen ließ (wir erleben das derzeit ja auch wieder, wie viel Talent preisgegeben wird für die Abhängigkeit vom steuergeldgeförderten Kulturapparat, der –und das ist das entscheidende- die wirklich freien Schriftsteller aushungert.), schrieb sie gar nicht schlecht. Die reiche volksnahe Tradition der Märchen ist im Sturm der Jahre vor 1930 (Erscheinungsjahr des Buches) ein Fels zum Festhalten. Das verstehen wir. Aber Toyen! Toyen hat Majerová illustriert. Diese freigeistige surrealistische Künstlerin! Als Majerová, linientreu, kollektiviert geradezu, 1947 mit dem tschechischen Literaturstaatspreis ausgezeichnet wurde, war Toyen (der Künstlername von Marie Cerminová), die während der Nazizeit hatte im Untergrund leben müssen, vor den tschechischen Gleichschaltern nach Paris emigriert, wo sie bis zu ihrem Tode 1980 blieb. Wie hat sie später zu dem Buch, zu Majerová gestanden? Ein Königreich für einen Brief von Toyen dazu! Doch zunächst das Buch selber – wir raten zu! (ab 250 Euro) Ketterer Kunst Prinzregentenstraße 61 81675 München Kontakt: info@ kettererkunst.de
„Kinder, wascht Euch die Hände!“ – Alte, wertvolle Bücher im Anflug Die Kauf-Kolumne I: Meyenheim und Robinson Crusoe
(librikon) Lern- und Unterhaltungsbücher für die „guten Kinder“, die den Kleinen in schlichten Verschen Benimm in ihr Ränzlein geben wollten, gibt es viele schöne, alte – ein ergiebiges Sammelgebiet. Man muss sie nur mögen. Es gibt ja Gründe, warum heutzutage keiner mehr auf die Idee kommt, solche Bücher zu verlegen (Reprints natürlich ausgenommen; dieses ideale Mitbringsel ebenfalls alter Tanten und Onkels; so sie eine Hand frei und die Nordic Walking-Stöcke weggelegt haben). An deren Tradition, die jäh unterbrochen worden war durch die grausligen Verhaltensbücher totalitärer Zeiten, knüpften die Bücher der Ökobewegung ab den 1970er Jahren an. Und die haben wir ja sowieso in Verdacht, ganzen Kinderscharen die Freude am Lesen ausgetrieben zu haben (bis heute. Wir raten zur Lektüre unserer Rubrik „Hilfe, mein Kind liest“). Zur Auktion kommt Anfang Mai ein kleiner Stapel Kinderbücher (beim Münchner Auktionshaus Hartung und Hartung am 5./6. Mai 2008), dabei natürlich auch solche Zeigefinger-Bücher. Von Wilhelm Busch, der damit nichts zu tun hat, aber für den sich eine Leserin interessiert, ist kein Buch dabei (also auch hier „Schlechte Zeiten für Wilhelm Busch“. Wir raten zur Lektüre unserer Rubrik „Komische Streifen). Stattdessen aber Grimms Kinder- und Hausmärchen, und zwar die Ausgabe, die Paul Meyenheim (1842 bis 1915) illustriert hat. Es ist die 33. Auflage von 1885; erstmals war sie mit den Farbholzstichen des aus einer Künstlerfamilie stammenden Berliner 1875 (als 20. Auflage – nicht, wie oft angenommen, als 22. Auflage) erschienen . Paul Meyenheim ist für seine Natur- und Tierbilder bekannt, da passen doch die Grimmschen Märchen als Illustrationstummelplatz gut. Ergänzend könnte man dann von Meyerheim noch versuchen, das von ihm bebilderte „Reineke Fuchs“ und das „ABC“ von Johannes Trojan zu erstehen. (Da bleiben wir dran und teilen mit, wenn sie irgendwo zur Versteigerung kommen). Für Märchenfans also eine Erwägung wert (Euro 80)! Globalisieren wir uns zugunsten eines, man muss sagen, Büchleins: „Robinson Crusoe. Mounted on Linen. Adventures of Robinson Crusoe“, erschienen 1868 in New York. Ein Bilderbuch aus den USA, vom Verlag McLoughlin Brothers. Der war berühmt für seine Kinderbücher und Spiele und machte die „Bowdlerisation“ höffähig: Der Brite Thomas Bowdler (1754 bis 1825) schraubte Shakespeare auf Kinderniveau herunter, indem er Ausschnitte umdichtete. „To bowdlerise“ war eine interessante Geschäftsidee, und 1920 wurde McLoughlin Brothers von Milton Bradley aufgekauft. Im Zuge der Leseförderung (deren Auswüchse ja immer wieder für Kommentare der Librikon-Redaktion sorgen) bowdlerisen die Verlage auch im deutschsprachigen Raum wieder sehr. Aber natürlich nicht so schön wie damals in Amerika. (Euro 400). Könnte man schon mit nach Hause nehmen! Hartung & Hartung Karolinenplatz 5a 80333 München Kontakt: auctions @ hartung-hartung.com
Lewis Carroll: Alice im Wunderland
Illustrationen von David Bennett
Neuauflage der von
Nanette v. Cube verfaßten Übersetzung
Der Verlag über das Buch: Diese "Alice", Über die Literaturwissenschaftler und Surrealisten, Psychoanalytiker und Pädagogen hergefallen sind wie vormals die Spielkarten, gehört in erster Linie den Kindern. »Warum nur ist sie so darauf aus, in allem eine Moral zu entdecken?« hätte sich diese Alice wie gegenüber der Herzogin auch gegenüber der Wissenschaft fragen können, die Carrolls Buch schließlich so »komplifiziert« und mumifiziert hat, daß es immer unzugänglicher wurde. Die vorliegende Übersetzung richtet sich entsprechend wieder an die Kinder aller Lebensalter, sie bemüht sich um eine zugänglichere Fassung, sucht historische Wendungen zu mildern und wird folglich auch nicht von den zeitgenössischen, sondern von neuen Illustrationen begleitet. So soll der Versuch erleichtert werden, die Geschichte von Alice im Wunderland auch als eine heutige Geschichte zu lesen (aus dem Nachwort).
Rita Harenski (Hrsg.): Zauberwort
Mit farbigen Illustrationen von Christine Brand 160 Seiten Halbleinen 22,95 EUR [D] ISBN 978-3-401-05544-2
Der Verlag über das Buch: Die vorliegende Lyrik-Anthologie umfasst Gedichte aus vier Jahrhunderten: Traditionelles und Modernes, Bekanntes und neu zu Entdeckendes. So finden sich Gedichte von Paul Gerhardt über Goethe, Eichendorff und Fontane bis hin zu Bertolt Brecht, Ernst Jandl, oder Josef Guggenmos: Gedichte aus der Erwachsenenlyrik, die für Kinder verständlich und reizvoll sind, wie auch Kinderlyrik. Die Herausgeberin Rita Harenski hat diese Anthologie zusammengestellt, um bei Kindern das Vergnügen an Gedichten zu wecken und um Familien anzuregen, gemeinsam Vertrautes wiederzuentdecken und neue, fremde Lyrikschätze zu heben. Die Anthologie ist nach Bereichen gegliedert, die zur Welt eines Kindes gehören und die nicht idealisiert gezeigt werden: das Zuhause, die Freunde, die Natur, märchen- und sagenhafte Welten, die weite äußere und die eigene innere Welt. Diese klare thematische Gliederung und das Register ermöglichen den raschen Zugang zu diesem Buch, das Kinder und Erwachsene in das magische Reich der Poesie entführt.
Wilhelm Busch: Die Bildergeschichten
Historisch-kritische Gesamtausgabe
Zweite,
überarbeitete Auflage. 2007. 25,0 x 29,0 cm, 3 Bände im Schuber, Leinen mit Schutzumschlag ISBN 978-3-89993-806-7 € 249,-
Bearbeitet von Hans Ries unter Mitwirkung von Ingrid Haberland, im Auftrag der Wilhelm-Busch-Gesellschaft herausgegeben von Herwig Guratzsch und Hans Joachim Neyer Der Verlag über das Buch: Die vollständige wissenschaftliche Ausgabe umfasst alle Bildergeschichten von Busch in chronologischer Reihenfolge. Sie liefert das authentische Text- und Bildmaterial, sämtliche Lesarten und Bildvarianten, darunter auch Erstveröffentlichungen. Alle Bildergeschichten sind ausführlich kommentiert. Der Autor hat die Entstehungsgeschichte aus den Quellen neu recherchiert. Er erläutert die motivischen Vorläufer, die historischen Schauplätze, Bezüge und Vorbilder (darunter das Modell der „Frommen Helene“ und von „Balduin Bählamm“). Kritisch setzt er sich mit der bisherigen Busch-Literatur auseinander. Detailliert dokumentiert er die Buchhandels- und Verlagsgeschichte. 14 Register, darunter ein umfassendes Begriffsregister, erschließen das Werk. Diese Ausgabe ist die maßgebliche Quelle für alle Busch-Zitate. Die Zeilen sind durchgängig gezählt.
Vierfarbendruck,
22 x 27 cm
Der Verlag über das Buch: Über 200 deutsche Volks- und Kinderlieder aus dem 14.–20. Jahrhundert, geordnet in elf Zyklen: Morgen-Lieder, Handwerks- und Arbeits-Lieder, Frühlings-Lieder, Wander-Lieder, Sommer-Lieder, Jäger-Lieder, Herbst-Lieder, Tanz- und Spiel-Lieder (mit Spielanleitungen), Winter- und Weihnachts-Lieder, Liebes-Lieder, Abend- und Schlaf-Lieder. Alle in Original-Texten und -Melodien für Gesang, Klavier und andere Instrumente, teils mit den Kompositionen von Bach, Mozart, Schubert und Brahms, teils neu gesetzt.
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