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Gerechtigkeit für ...
.... "„Ui!“, sagt der kleine Bär“ von Thomas Winding
(librikon) „Ui!“, sagt der kleine Bär“ ist eines der vergriffenen Bücher, bei denen man rätselt, wovon es abgehalten wurde, zum Longseller zu werden. Die Geschichte ist aus dem Leben und zwar aus dem Kinderleben - und dadurch originell. Der kleine Bär geht mit seinen Eltern schwimmen, die planschen und haben Spaß, derweil der kleine Bär allerlei Spannendes entdeckt; eine Krabbe, einen Schmetterling, einen Stein. Das genügt! Er ist in seiner eigenen Welt, und die bietet Abenteuer über Abenteuer. Ganz ohne Schwimmen. „Ui“, sagt der kleine Bär“ ist der dritte Band, auch „Seht mal, sagt der kleine Bär und „Puh, sagt der kleine Bär sind nicht mehr erhältlich, und das, obwohl Winding, einer der großen dänischen Kinderschriftsteller, mit anderen Büchern sehr erfolgreich war. Diese bezaubernde Geschichte scheint also nur einen Haken zu haben: Die Illustrationen. Ole Könnecke macht seine Sache gut, seine Figuren – alle unverkennbar- sind beliebt. Allein, hier sorgten sie nur für kurzeitige Freude. Zu einer klassischen Geschichte hätten klassische Illustrationen gehört. (Ab 2)
Thomas Winding: "„Ui!“, sagt der kleine Bär“ Mit Illustrationen von Ole Könnecke Beltz 2000 ISBN-13: 978-3407792495
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.... "Erbsensommer“ von Katrin Stehle
fordert Christian Meyn-Schwarze: Die elfjährige Anne hat in den großen Ferien nur eines im Sinn: ihren Vater zu finden. Ein altes Foto und ein Zeitungsausschnitt führt sie zu einem Mitmachzirkus für Kinder. Ist der Musikclown Jan wirklich ihr Vater? Am ersten Zirkustag wird sie von ihm gleich „Erbse“ genannt und lernt in seiner Musikgruppe das Trommeln. Doch sie traut sich nicht, ihm das Foto zu zeigen. Einen Tag später wird sie wieder fast magnetisch vom Zirkus angezogen. Gelingt es ihr heute, sich als seine Tochter vorzustellen. Und wie kann ein Leben mit der schwangeren Mutter und ihrem Freund und/oder mit dem gefundenen Vater und seiner neuen Freundin aussehen? Ein flott geschriebener Mädchenroman über ein mutiges und pfiffiges Mädchen, das herausbekommt, was es wissen möchte. Und ganz nebenbei macht diese Geschichte Lust auf Mitmach-Tage im Kinderzirkus. (Ab 10)
Katrin Stehle „Erbsensommer“ Arena Verlag 2003 ISBN: 3-401-02310-1
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.... "Paulchens größter Traum“ von Susanne Smajic
fordert Christian Meyn-Schwarze: Zu Besuch in einem heiteren tierischen Zirkus: Paulchens Papa, der bärenstarke Carlos, möchte aus seinem Sohn einen berühmten Gewicht-heber machen. Aber der Sohn hat andere Träume und trainiert heimlich mit den Affen das Seiltanzen. Bald kommt sein erster Auftritt und der Bärensohn beweist allen, dass es sich lohnt, sich anzustrengen um einen Traum zu verwirklichen. Mit ganz intensiven Gefühlen blicken die Bären – mal trauriger Sohn, mal wütender Papa. Und wenn das Publikum jubelt, dann kann auch ein Vater nicht böse sein und ist stolz auf die Leistung seines Sohnes. Kinder werden sich in dem pfiffigen kleinen Bären wiederfinden, der als Ich-Erzähler diese Entwicklung erzählt. Eltern kleiner Kinder bietet dieses Bilderbuch einige Denkanstöße und Erfahrungen an: Wenn die Kinder Erfolg haben, dann überdenkt auch ein Vater den Berufswunsch für sein Kind und die Enge der Familientradition, in die er sein Kind hinein pressen wollte. (Ab 4)
Susanne Smajic „Paulchens größter Traum“ Annette Betz Verlag 2006 ISBN: 978-3-219-11277-1
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.... "Die Odyssee der Susi Pfuhlmann"
(librikon) Die Susi Pfuhlmann, die war sechs Jahre alt, in den großen Ferien zuhause und wusste nicht, was sie mal mit ihrer Zeit anfangen sollte. Und da kein, wirklich kein Erwachsener auf die Idee kam, sie in Büchereien zu verfrachten, auf dass an ihr das deutsche Bildungs-, Wirtschafts- und eigentlich doch nur Transfersystem zugunsten von Staat, Rente und Krankenversicherungsverwaltungsräten genese, deshalb schlenderte sie einfach in eine Bücherei, lieh sich die „Odyssee“ –Vor-Pisa-Gymnasiasten wissen: die von Homer –, las sie und schrieb sie aus dem Gedächtnis auf. Ungekünstelt, voll kindlicher Fehler, richtig etwas zum Dran-Freuen.
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.... "Onkel Theo erzählt vom Pferd"
(librikon) Lustig-verschmitzt tischt Onkel Theo den Kindern seine Lügengeschichten auf. Wenn sie sich zu ihm auf das grüne Sofa setzen, freuen sich nicht nur sie, sondern auch die anderen Kinder auf das, was Onkel Theo nun wieder einfällt. Da erzählt er vom dümmsten Esel der Welt oder von klugen Heringen, die im Wasser Zeitung lesen. In Stil und Form perfekt, vermag Martin Ebbertz in die Phantasiewelt der Kinder zu steigen und genau um das richtige Maß zu überdrehen. Dadurch ist „Onkel Theo erzählt vom Pferd“ ein großer Spaß für die kleinen Zuhörer. Gehört ins Vorleserepertoire!
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... „Der wohltemperierte Leierkasten“ von James Krüss
(librikon) Lustige, hübsche Gedichte, so gereimt, dass man sie gleich auswendig können will, mit netten Bildern dazu und einem Nachwort von Erich Kästner: Armes Deutschland, das diese gut geschmiedete Versversammlung nicht als Kulturgut anerkennt! Mag sein, dass es nicht mehr verlegt wird, mag sein, dass es keine Neuauflage mehr geben wird, aber Büchereien sollten es hegen und pflegen, selbst wenn „Der wohltemperierte Leierkasten“ ein paar Jahrzehnte lang nicht ausgeliehen wird.
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... "Schloss Draußendrin" von David Henry Wilson
(librikon) David Henry Wilson, bekannt durch die Jeremy-James-Reihe, hat mit „Schloss Draußendrin“ eine Parabel geschrieben, die die Leser (gern ab 8 Jahren) auf eine Reise zum Nachdenklichwerden mitnimmt. Lorina gerät in eine Welt, in der Schweine Könige, Professoren, Richter sind. Sie grunzen ab und zu, vieles unterscheidet sie von Menschen, aber irgendetwas auch wieder gar nicht. Lorinas Abenteuer in dieser Welt sind zwischendurch zum Fürchten, und hinterher etwas, worüber man lange mit seinen Eltern sprechen kann. Das Buch ist 2000 auf deutsch erschienen, einige Exemplare schwirren antiquarisch noch durch die Menschenwelt.
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... "Seltsame Flecken und befremdliche Düfte" von Terry Jones
fordert Jan Fischer: Es gibt den Gilb, der macht Vorhänge irgendwie gelb und eklig. Es gibt diese leicht bescheuerten Fleckenzwerge. Es gibt die Antagonisten: Der weiße Riese. Meister Proper. Das klingt nach großem Drama, nach Tragödie, nach gigantischen Kämpfen irgendwo in der Fleckenwesen-Parawelt. Aber was sich da genau tut, weiß man nicht. Liegt vielleicht daran, dass wenige Menschen einen Parawesen-Nebelgenerator bzw. einen Grundduft-Nasalvergaser zur Hand haben. Offenbar braucht man so etwas. Es handelt sich hierbei um Geräte aus dem Nachlass Quentin Cottingtons, der einerseits Hygienfanatiker und Fleckenforscher war, andererseits wahrscheinlich verrückt. Jedenfalls, so die Geschichte, stoßen Terry Jones und Brian Froud, als sie in Nebentätigkeit als Blumengestalter die Pfingstrosen im Garten des Instituts für forensische Psychiatrie zu bearbeiten, auf eine Kiste, in der sich die genannten Geräte sowie das Tagebuch des Quentin Cottington befinden. „Mit Hilfe dieser beiden Apparate“, schreiben die Autoren, „stellten Jones und Froud fest, dass sich die – für das menschliche Auge normalerweise unsichtbare – leibliche Existenz von Flecken und Gerüchen tatsächlich nachweisen lässt“. Also verbringen die beiden Autoren die folgenden Seiten von „Seltsame Flecken und befremdliche Düfte“ damit, die leiblichen Existenzen von Flecken und Gerüchen zu katalogisieren, zu interviewen, oder überhaupt einfach mal so über das Leben als Fleck im Allgemeinen auszufragen. Das kann schwer sein, oder einfach. Der Gemüsestunk z.B. ist ein Geruch, mit dem man gerne mal plaudert, über alles mögliche, über „Womit man Fische ohne den Gebrauch von Kraftausdrücken zum Lachen bringt“, oder „Wo man gebrauchte Lollistäbchen einlagert“, mit dem Großen Fleck der Apokalypse dagegen sollte man lieber nicht diskutieren. Das hört sich erst mal nur putzig an, putzige Idee, könnte auch ein putziges Buch werden. Dass es in dem Todesurteil nicht stecken bleibt, liegt an Terry Jones und Brian Froud. Terry Jones als Ex-Monty-Python projiziert (anders kann man das nicht sagen) den schrägen Python-Humor in den Text, in die merkwürdigen Flecken- und Geruchswesen, die dadurch zu den bösen, trotteligen, unhöflichen oder schlicht irren kleinen Artverwandten des Gilb und der Fleckenzwerge mutieren. Und Brian Froud, seines Zeichens Zeichner einer ganzen Armada von Goblin-, Elfen-, überhaupt: Fantasygestaltenbücher, erweckt Wesen wie das liebenswert-depressive Buhledröckel (bewohnt die Vorderseite von Hemden, würde lieber auf Unterhosen und unter Achselhöhlen wohnen, ist generell unzufrieden) zu einem charmanten Leben. Ja, charmant zwar, aber dafür herrlich unkorrekt: Es gibt den Bettlakenfleck, der immer feucht bleibt, eine furzende Fee, die für den Geruch zuständig ist, der zwangsläufig immer dann entsteht, wenn mehrere Personen zusammen in einem Auto sitzen. Weiter: Idee gut, Text gut, Bilder gut. Was noch? Das Layout. Das ganze Buch sieht innen ein wenig ranzig aus, selbst wenn man es frisch gekauft hat. Die Schrift ist eine Schreibmaschinenschrift, durchsetzt von Flecken, unter denen die Schrift verläuft, und die tatsächlich aussehen, als wären sie echt, die teilweise durchsichtig sind und glänzen, manchmal so schleimig-gelb sind, dass man lieber nicht wissen möchte, was es ist. Also endlich mal, das lässt sich nicht anders sagen, ein Buch, dass rundum wunderbar ist, und dass man eigentlich sofort kaufen sollte. Nicht nur, weil es schön ist, sondern auch, und vor allem, weil es eklig ist.
Jones, Terry; Froud, Brian: Seltsame Flecken und befremdliche Düfte 2002, Gerstenberg Verlag, Hildesheim ISBN: 3806728658
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... "Jaga und der kleine Mann mit der Flöte"
fordert Marie Theres Kroetz Relin: Das Buch "Jaga und der kleine Mann mit der Flöte" gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Mit diesem poetischen Kinderbuch haben meine Kinder das Lesen gelernt. Es ist im Buchhandel nicht mehr zu haben, antiquarisch noch beziehbar.
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... „Ein richtig schöner Tag“ von Bruno Blume
fordert Christina Schorpp: Mama und Papa haben sich für Morgen extra frei genommen. Es soll ein richtig schöner Tag werden. Im Grunde wird es auch ein richtig schöner Tag. Zwar wartet Mama stundenlang alleine im Schrebergarten, weil es zu Hause eine riesige Überschwemmung gibt, die Waschmaschine ihren Geist aufgegeben hat, ein geschwätziger Nachbar hereinschneit und noch nicht alle Milchfläschchen für das Baby gerichtet sind, aber ansonsten klappt alles beinahe perfekt. Es sind Schnappschüsse des alltäglichen Chaos, die Bruno Blume und Jacky Gleich in ihrem Bilderbuch „Ein richtig schöner Tag“ eingefangen haben. Blume dokumentiert aus sicherer Entfernung das Geschehen. Er zählt auf, notiert nüchtern ohne zu kommentieren. In vielen Dialogen lässt er die Familienmitglieder immer wieder den Tageszeitplan revidieren. Durch permanente Neuentwürfe versichern sich alle, dass doch noch alles nach Plan verläuft. Er ist ihr Anker, während alles darum herum drunter und drüber geht. Gleich liefert dazu die passenden Bilder. Expressiv, mit grobem Pinselstrich und schmierigen Farben. Was sie illustriert, tobt vor Leben. Als wäre sie heimlich mittendrin gestanden im Wirbelsturm der familiären Turbulenzen. Hier und da passt mal ein Kopf nicht ganz aufs Bild oder sind nur Füße zu sehen. Und bei den Frontalportraits lächelt keiner fotogen. Hemden fliegen von einem Bilderbuchblatt auf das nächste. Man sieht schon den Rauch der angebrannten Milch aufsteigen, die auf der kommenden Seite im Topf fest hängt. Es gibt keine rechten Winkel und nur verzerrte Perspektiven. Alles ist in Bewegung: Haare fliegen, die Lampe schwingt, Wasser kippt und flutet. Wer nicht untergehen will, muss sich mitreißen lassen, mitwirbeln, mitschwingen. Jacky Gleich und Bruno Blume ist ein richtig schönes Buch für Familien gelungen. Ironisch. Witzig. Schnell. Das ideale Geschenk für werdende Eltern.
Bruno Blume/Jacky Gleich: Ein richtig schöner Tag
Carlsen 2001
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"Der reiche Mann und der Schuster" von Brian Wildsmith
(librikon) Wahrhaft zeitlos und ein Jammer, dass es nur noch in Antiquariaten kursiert: Brian Wildsmith hat die Fabel vom armen Schuster, der von morgens bis abends vor Freude sang, bis ihm der reiche Nachbar seine Goldstücke schenkte, gekonnt für ein Bilderbuch bearbeitet und mit herrlichen Bildern illustriert. Gehört in jede Kindheit.
Brian Wildsmith: Der reiche Mann und der Schuster Atlantis Bilderbücher 1966 25 S.
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„Polly Molly Wuff Wuff“!
(librikon) Das Buch macht Spaß – der vorlesende Erwachsene muss bellen, was das Zeug hält und die zuhörenden Kinder machen mit und bellen nach. Die Laune steigt automatisch, es ist wie der Untertitel sagt: Ein Buch zum Glücklichsein. Kann man nur spekulieren, warum es keinen Erfolg hatte (ungerecht!); wahrscheinlich, weil die vielen Hunde für die wenigen Kinder die natürlichen Feinde geworden sind. „Polly Molly Wuff Wuff“ ist im Original britisch. Kann sein, dass man es dort etwas lockerer nimmt. So ob so: Die Bebilderung ist auch originell.
„Polly Molly Wuff Wuff“! ISBN-13: 978-3407792488 32 S. Beltz und Gelberg
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… "Mama" Mario Ramos
(librikon) „Mama“ von Mario Ramos gibt es nur noch antiquarisch (da natürlich oft wie neu). Ungerecht! Das Bilderbuch für Kinder ab 3 erfüllt alles, was ein gutes Bilderbuch braucht – es ist lustig, liebevoll gemalt, mit verständlicher Handlung und einer Pointe, die auch dem Vorleser immer wieder Freude macht, und zum Zählenlernen trägt es auch noch bei. „Mama“ sollte man sich besorgen, solange es noch im Umlauf ist!
Mama! (Gebundene Ausgabe) von Mario Ramos (Autor) · Verlag: Oetinger Verlag (2000) · ISBN-10: 3789170577 · ISBN-13: 978-3789170577
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