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Mein Kopf gehört mir!

 

 

 

Der liebste Wolf der Welt

 

 

 

II. Familienintegrität, Selbstbestimmung und Glück versus Schulsystem

 

 

 

I. Familienintegrität, Selbstbestimmung und Glück versus Schulsystem

 

 

 

Vier Freunde

 

 

 

Caffè per favore

 

 

 

Und der Abwasch bleibt liegen

 

 

 

Das Gold des Gladiators

 

 

 

Kreise ziehen

 

 

 

Tiere auf dem Bauernhof

 

 

 

Nunnu

 

 

 

Otfried Preußler: "Ich bin ein Geschichtenerzähler“

 

 

 

Haery Lee und Byeongkyu Jeong: "Was tust Du, wenn es regnet"

 

 

 

Haery Lee und Byeongkyu Jeong: "Was tust Du, wenn es regnet"

 

 

 

Zu der Rezension von Oscar Hijuelios: Runaway

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tricks sind keine Lösung

Andreas Winter: "Schulzeit ohne Stress! So stärken Sie Ihr Kind in drei Schritten"

Von Anne Spitzner

 

Unser Schulsystem ist veraltet, Lehrer und Schüler überfordert, und der Unterrichtsstoff geht an der Lebenswelt von heute vorbei – so weit, so offenkundig.

Für diese komplexe Problemlage hat Andreas Winter, Coach und Tiefenpsychologe, einen „innovativen Ansatz“ (Klappentext): Eigenverantwortung. Dies soll so funktionieren: Wenn der Schüler erkennt, dass er selbst für seine Leistungen verantwortlich ist und sie auch für sich selbst erbringt (und nicht für Lehrer, Eltern etc.), schafft er gute Noten und die angestrebten Abschlüsse.

Eine kleine Vorbemerkung dazu: Ich muss ehrlich gestehen, ich habe mir das Buch bestellt, ohne genauer auf den Autor zu achten, weil ich den Themenbereich interessant finde. Erst beim genaueren Durchsehen der Presseinformationen fand ich dann heraus, dass ich bereits ein anderes Buch von Andreas Winter gelesen hatte: „Abnehmen ist leichter als zunehmen“. Dieses Buch hatte ich als eine Mischung aus kruden, sogenannten (tiefen-)psychologischen Ansätzen, als sensationell verkauften Tricks und wissenschaftlichen Fakten in Erinnerung. Es mag also sein, dass ich mit einer gewissen Vorbelastung an „Schulzeit ohne Stress“ herangegangen bin. Nichtsdestotrotz hatte ich mir beim Lesen Unvoreingenommenheit auf die Fahnen geschrieben. Das Thema Schule mit all seinen problematischen Facetten ist so wichtig, dass man sich keinen Meinungsbeitrag eines wie auch immer profilierten Menschen dazu entgehen lassen sollte. Also habe ich versucht, das Credo auf dem Einband zu verinnerlichen: „Das System Schule verstehen und gelassen meistern“ – abgewandelt: „Das System Winter verstehen und gelassen meistern“.

Grundsätzlich ist das Buch folgendermaßen aufgebaut: Zu Beginn kommt erstmal ein ganzer Strauß mehr oder weniger bekannter Experten zu Wort, die sich in der (jüngeren) Vergangenheit zu unserem Schulsystem geäußert haben, unter den bekannteren u.a. Harald Lesch, Gerald Hüther und Manfred Spitzer. Anschließend geht es mit Schritt 1 von 3 weiter: Hier wird das System Schule erklärt und insbesondere auch auf das eingegangen, was Schule nicht leisten kann. Schritt 2 von 3 klärt dann die Rollen von Eltern und Kind (und Schule), und Schritt 3 bietet im „Schülercoaching“ „einfache, aber wirksame Strategien“ zum Umgang mit Leistungsdruck, Lernschwächen, Mobbing usw. Ein paar Tipps für Lehrkräfte gibt es auch noch.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass sich mein Eindruck von „Abnehmen ist leichter als zunehmen“ hier wiederholt. „Schulzeit ohne Stress“ gibt auf der einen Seite einen guten Einblick in Aspekte der aktuellen Bildungsforschung und Schuldiskussion; andererseits sind die vorgeschlagenen Lösungen an vielen Stellen zu einfach gedacht und verkürzt dargestellt. Der aktuelle Stand der Forschung gibt es z.B. nicht her, dass man einfach „aufhören kann, Mobbingopfer zu sein“. Oder dass alle Stressoren oder Krankheitsbilder im Leben eines Menschen sich auf Erlebnisse in den ersten drei Lebensjahren zurückführen lassen. Ich könnte noch viele weitere Beispiele dieser Art aufzählen.

Was mir trotzdem an dem Buch gefallen hat, ist die beschworene Gelassenheit. Genau: Es macht nämlich gar nichts, wenn das Kind mal eine schlechte Note mit nach Hause bringt. Oder ein Schuljahr wiederholen muss. Und sich klarzumachen, dass „Schule“ eine zeitlich begrenzte Erfahrung ist, die irgendwann vorbei geht, kann auch sehr hilfreich sein. Gleichzeitig darf diese Herangehensweise natürlich nicht zu einer „Egal, was mein Kind in der Schule macht“-Haltung führen, und dieser Grat ist wahrlich schmal... zumal man es auch an das Schulkind differenziert kommunizieren muss, damit die richtige Botschaft auch sicher ankommt.

Zusammenfassen würde ich „Schulzeit ohne Stress“ als eine durchwachsene Leseerfahrung. Winter selbst spricht in seinem Nachwort davon, seine Ausdrucksweise und seine Ansichten seien an mancher Stelle „plakativ“ und er hoffe, die Leser dadurch nicht verunsichert zu haben. Das ist bei einem Meinungsbeitrag zur Schule in etwa so angebracht wie einen bewusst falschen Tweet abzusetzen und ihn später zu korrigieren: Der falsche Tweet bekommt IMMER mehr Aufmerksamkeit als seine Richtigstellung.

Und im Leben ist es nun mal an den meisten Stellen NICHT so, dass es für ein Problem einen genial einfachen „Trick“ als Lösung gibt, sondern Verhaltensänderungen harte, langwierige Arbeit sind. Auch das, was Winter hier vorstellt, ist harte Arbeit; er lässt es aber an vielen (Text-)Stellen aussehen, als ließe es sich mit einem einmaligen Umdenken bewerkstelligen. Das ist meiner Ansicht nach das problematischste an dem gesamten Ansatz. 

 

Andreas Winter:

"Schulzeit ohne Stress! So stärken Sie Ihr Kind in drei Schritten"

Mankau Verlag 2020

191 Seiten, Euro 15,95

 ISBN 978-3863745806

 

Hoch

 

 

Zu der Rezension von Oscar Hijuelios: Runaway

Rubrik "Jugend liest"

 

Ich teile die Meinung der Rezensentin zu „Runaway“ nicht. Dieser Jugendroman ist kein Buch, das in dieselbe Schublade wie die ganzen Adoleszenz-Problembücher gehört. Das Schema, nach dem alles ganz schrecklich ist, am Ende entweder alles ganz super ist oder alles in einer totalen Katastrophe endet, vermeidet der Autor von „Runaway“. Er beschreibt stattdessen ein Jahr in dem Leben von Rico und in diesem abgesteckten Zeitrahmen alle Höhen und Tiefen. Oscar Hijuelos trifft den Ton genau, indem er, auch durch seinen literarischen Stil, die Hoffnungslosigkeit im Harlem der 60er Jahre zeigt.

Natürlich wirkt Rico „träge und inkonsequent“, wie die Rezensentin schreibt, denn das ist er. Natürlich greift Hijuelios Themen auf, die damals -und auch heute noch- eine große Rolle in der Gesellschaft spielen, Themen, die vielen Leuten unangenehm sind, weil er sie so realitätsnah beschreibt. Er hat kein verkitschtes Drama-Liebes-Trauer-Buch geschrieben, wie wir sie zuhauf kennen. Als Jimmy aufhört, Drogen zu nehmen, ist das ein Faden, der sich durch das ganze Buch zieht, es hört nicht plötzlich auf. Auch die Sehnsucht Ricos nach seiner Familie bricht nicht plötzlich aus, er hat sie schon das ganze Jahr über. Besonders gut beschrieben - und in der Rezension völlig übersehen, ist, wie Rico seine ganze Hoffnung, aus dem Schlamassel herauszukommen, daran hängt, ein berühmter Comic-Autor zu werden, indem er ein Manuskript an den Verlag schickt, der „Superman“ herausgebracht hat. Ein Detail, das viel verrät über das Einfühlungsvermögen Hijuelos’ in seine Leser und deren Weltsicht. Ich kann dieses besondere Buch nur empfehlen.

Martin Winter, Berlin

 

Hoch

 

 

Zu der Rezension von Oili Tanninens Buch „Nunnu“

Rubrik "Das Eine Buch" 

 

Argumentation mit Infohalde Wikipedia indiskutabel

Schon lange störe ich mich an der Rezension von "Nunnu". Jetzt, angesichts der Berichterstattung über Wikipedia, möchte ich anmerken, dass Einträge oder gar Nicht-Enträge in diesem Online-Lexikon  -das eher ein Forum mit schlechtem Diskussionsstil ist – überhaupt keine Aissagekraft haben. Bei Wikipedia wird literarhistorisch kontextlos gearbeitet,  Ahnungslosigkeit wird als Wissenskumulation verkauft, und in einer an Sektiererisches erinnernden Begriffsschöpfung („Relevanzkriterien“, „Qualitätssicherung“), die weit weg von der realen Welt und nur dafür gedacht ist, auf das Schlachtfeld Wikipedia solchen Menschen, die draußen, außerhalb des Rechners mangelnder Beachtung gestraft sind, Machtgefühle zu verschaffen – kurzum, die Argumentation mit dieser Infohalde ist absolut indiskutabel. Ich finde schon, dass sich gerade Librikon, das von Beginn an ja auch als Nachschlagewerk benutzt wird (und gerade jetzt auch mit dem Ausbau zu Librinetz.de), Gedanken machen sollte, wie solche Patzer wieder aus dem Magazin verschwinden könnten.

Maren Möller

 

Hoch

 

 

Zu der Rezension von Haery Lee und Byeongkyu Jeong: "Was tust Du, wenn es regnet"

Rubrik "Auf der Waagschale"

 

Nicht verstanden

Ich finde es sehr schade, dass die Rezensentin den Inhalt relativ eindimensional sieht. Die Gefühlslagen, das Feine findet kaum Beachtung. Und die Pointe wurde offenbar auch nicht verstanden. Ein wichtiger Part bei dem Buch ist es, das Kind herauszufordern, aus ihm Worte und Gefühle herauszukitzeln.

Dr. Silke Hallmann

 

Hoch

 

 

Zu der Rezension von Otfried Preußler: "Ich bin ein Geschichtenerzähler“

Rubrik "Titelseite"

 

Verschwiegener Nationalitätenwahn

Sie rezensieren das Buch „Otfried Preußler, ich bin ein Geschichtenerzähler“. Dieser Titel beinhaltet nicht nur „Geschwätz im Mischwald“ sondern Tatsachen, die Sie vielleicht gar nicht kennen. Die Leser haben aber ein Recht auf wahrheitsgetreue Information.

 

Otfried Preußlers Vater hieß Josef Syrowatka und ist als waschechter Tscheche geboren, dessen Eltern - Josef und Dorothea Syrowatka, geb. Jireš - aus rein tschechischem Gebiet in die von Deutschen bewohnte Stadt Reichenberg eingewandert sind. Diese Dorothea Syrowatka war demnach die Großmutter Dora, die Preußler als Quelle seiner Märchen erwähnt und die somit aus dem reichen Fundus der tschechischen Sagenwelt geschöpft hat. Wie mir ein früherer Reichenberger Nachbar erzählte, sprach sie Zeit ihres Lebens gebrochen Deutsch.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Das ist für mich weder eine Schande noch ein Problem. Ein Problem ist es jedoch in der Familie Syrowatka-Preußler.

Otfried Preußlers Vater, Josef Syrowatka, Lehrer, ist nämlich den früheren Reichenbergern als fanatischer, vom Deutschtum besessener Heimatforscher bekannt, der konsequenterweise seinen tschechischen Namen in den sehr deutschen Namen Preußler abgeändert hat. Angeblich haben die Tschechen ihn dafür 1945 halb tot geschlagen und eingesperrt.

Die Namensänderung wurde 1941 vorgenommen, d. h. dass Otfried Preußler alt genug war, um die damaligen Überlegungen dieses tschechischstämmigen Vaters, der sich seiner Wurzeln schämte und möglichst deutscher sein wollte als die Deutschen, mit vollem Bewusstsein zu erleben. Und er hätte die schriftstellerischen Fähigkeiten gehabt, um uns den Nationalitätenwahn, zu dessen Reichenberger Rädelsführern sein Vater gehörte, zu erklären. Für mich und sehr viele andere, denen Josef Syrowatka/Preußler und Gesinnungskameraden die Heimat zerstört haben, wäre das wichtig gewesen.  Stattdessen ist er in den Wald gegangen und hat Märchen erzählt bzw. Geschwätz im Mischwald produziert, wie Sie es ausdrücken.

 

Mir liegt die Personalakte Syrowatka-Preußler, die im Archiv der heutigen Stadt Liberec aufbewahrt wird (http://www.soalitomerice.cz/de/sokalib.htm).
 

Isa Engelmann

Vertriebene Reichenbergerin, heute Verona

 

Hoch

 

 

Zu der Rezension von Oili Tanninens Buch „Nunnu“

Rubrik "Das Eine Buch" 

 

Ganz und gar nicht vergessen

Eine Sache bitte ich richtigzustellen. Frau Tanninen ist in Finnland ganz und gar nicht vergessen, auch wenn sie in Wikipedia vielleicht nicht existiert. Die drei Nunnu-Bände sind in Finnland durchgehend seit 1965 lieferbar, ein Klassiker wie vielleicht bei uns die Bücher von James Krüss, und bei Otava, einem der größten finnischen Kinderbuchverlage, in einer wunderschönen Sammelausgabe angeboten. Die Nunnubände erleben gerade auch international ein Revival, sie wurden im letzten Jahr ins Koreanische, Italienische und Japanische übersetzt.

Susanna Rieder

 

Hoch

 

Zu der Rezension von Francois Delebecques "Tiere auf dem Bauernhof"

Rubrik " Tierbücher für die Kleinsten"

 

Abgeschrieben

Ich bin im Buchhandel tätig und tägliche Librikon-Leserin. Daher habe ich am Tag der Veröffentlichung in Librikon die Empfehlung von "Tiere auf dem Bauernhof" gelesen und das Buch daraufhin bestellt. Nun lese ich einen Ausschnitt Ihrer Rezension textgleich plötzlich im Verlagsprogramm, mit Angabe einer falschen Quelle.

Ich weiß zwar, dass viel abgeschrieben wird, aber müsste dort nicht doch "Librikon" als Urheber stehen?

Sabine Mueller

 

Hoch

 

Zu "Kreise ziehen", Teil I

Rubrik "Kleiner Simpl"

 

Dumme Bildchen

Dieser Text ist meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes, er hat ein hoch einzuschätzendes literarisches Format, obwohl er sich als beiläufige Alltagsbetrachtung gibt. Ich würde mich freuen, mehr von der Autorin zu lesen. Was stört: Diese dummen Bildchen daneben. Sie passen gar nicht.

R. Schmidt-Kossnick

 

Die Gestaltung der Artikel liegt ganz bei der Redaktion, die Autoren haben damit nichts zu tun. -die Red. 

 

Hoch

 

Zu der Rezension von Andrea Schachts "Das Gold des Gladiators"

Rubrik "Tipps zum Thema - Altes Rom"

 

Plagiat

Es ist mir völlig unverständlich, wie Ihren Rezensenten es nicht auffallen kann, dass es sich bei diesem Buch um nichts anderes als ein Plagiat von den Caius-Büchern von Henry Winterfield handelt. Was bitte ist anders in dem Buch, was verändert die Autorin im Vergleich zu Caius? Nichts. Eine Lesefutter-Autorin hat wieder Lesefutter zusammengemischt. Das kann man meiner Meinung nach nicht als gutes Buch empfehlen.

Doris Monn  

 

Hoch

 

Zu der Kolumne "Und der Abwasch bleibt liegen"

Rubrik "Kleiner Simpl"

 

Hören Sie sofort auf, dumme Witze zu machen und zu behaupten, die Abwasch-Kolumne gäbe es nur viermal! Sie ist mein Mittwoch! Sie darf nicht enden.

Hoffentlich gibts wenigstens das Librikon-Mobil wieder.

Martin Winter, Berlin

 

Wir werden uns bemühen, Jan Fischer nochmal zu überreden. Aber Geduld! Auch Bewohner einer Kulturwissenschaftler-WG haben manchmal anderes zu tun... 

Und, natürlich: Das Librikon-Mobil wird nach einer gründlichen Innenreinigung bald wieder fahrtüchtig sein. -die Red. 

 

Hoch

 

Zu der Rezension von Walter Vogels "Caffè per favore"

Rubrik "Jugend liest"

 

Verzerrte Wirklichkeit

Mir ist auch klar, dass der Kampf gegen den Rauch vor nichts halt macht, aber dass es gelingen würde, ein ganzes Buch über Espresso und Bars mit Photos auszustatten, auf denen kein Mensch raucht! Wer verzerrt da die Wirklichkeit? Walter Vogel doch kaum. Ein gehorsamer Verlag mit seiner Auswahl? Wie auch immer: Auch Jugendliche werden merken, dass zu einem schönen Espresso eine Zigarette ein Hochgenuss ist. Und dass es Cafés gab, in denen geraucht werden durfte, muss aus der Erinnerung nicht getilgt werden. Das ist ja wie nach einer stalinistischen Säuberung. Ein Buch, das Lebensart vermitteln will, wird zu einem erschütternden Dokument einer politisch gewünschten Lüge.

Gesine Muehl, Hamburg

 

Hoch

 

Zu: Hilfe, mein Kind liest ... Dagmar Hoßfeld

Rubrik "Hilfe, mein Kind liest..."

 

Ein Buch, das pferdebegeisterte Leser anspricht!

Ich erhebe Einspruch gegen die Rezension: "Hilfe, mein Kind liest ... Dagmar Hoßfeld"! Als "Zielgruppenmutter" kann ich die schlechte Rezension des "Vier Freunde"-Buches von Hoßfeld nicht nachvollziehen. Meine Tochter (9) reitet, mein Sohn (11) voltigiert seit einigen Jahren. Beide mögen Pferde und Ponys, haben nichts gegen das jeweils andere Geschlecht, beiden hat das Buch gut gefallen. Sie fanden es spannend und schön geschrieben, und das bis zur letzten Seite. Dass "Vier Freunde und das verlassene Pony" das schlechteste Buch sein soll, das Ihre Rezensentin jemals rezensiert hat, mag an der Voreingenommenheit der Rezensentin liegen, die es - nach eigenem Bekunden - nicht einmal bis zum Schluss gelesen hat, nicht aber an dem Buch selbst, das pferdebegeisterte Leserinnen und Leser mit großer Sicherheit ansprechen und begeistern wird.  

Sybilla Gunnarsson, Leezen

 

Hoch

 

Zu: Familienintegrität, Selbstbestimmung und Glück versus Schulsystem

Rubrik "Eine Frage der Kultur"

 

Zu Freiheitskämpfern stilisiert

Ich verstehe das Anliegen der Homeschooler nicht. Es gibt in Deutschland mittlerweile so viele individuelle Bildungswege mit hervorragenden, unterstützenswerten Pädagogen, da braucht man nicht noch für die nächste Minigruppe eine eigene Gesetzgebung. So weltbewegend scheint der Unterschied zwischen Verbot und Erlaubnis von Homeschooling ja nicht zu sein, wenn man bedenkt, wie wenig Familien in den Ländern, in denen es genehmigt ist, Gebrauch davon machen. Es ist wohl Allgemeingut, Elternaufgaben von Lehreraufgaben zu trennen - und unpassend, wenn Homeschooler sich als Freiheitskämpfer stilisieren.

Thea Meier, Köln

 

Hoch

 

Zu: Familienintegrität, Selbstbestimmung und Glück versus Schulsystem

Rubrik: Eine Frage der Kultur

 

Bevorzugt Homeschooler

Der Artikel hat hervorragend zusammengefasst, warum Homeschooling legalisiert gehört. Illegal existiert es längst, es liegt in der Natur des vom Gesetz Verbotenen, nicht bekannt  zu sein (daher schreibe ich diese Mail anonym) sowie in der Natur der „Sympathisanten“, die sich ja gerade oft nicht organisieren wollen. Die Mehrzahl derer, die eine andere, individuellere Ausbildung bevorzugen, haben mehrere Kinder. Man wird eben sensibler für die Zerstörung der Familie, wenn der Haushalt größer ist und zusammengehalten werden muss. Aber das ist natürlich auch ein Grund, warum Homeschooler sozial umgänglich und erfahren sind. Im Negativen wird es immer gesagt: Das Elternhaus bestimmt so viel, im Positiven wird es verschwiegen. Ich wage die Prophezeiung, dass in wenigen Jahren die Unis (auch die staatlichen) und die Arbeitgeber bevorzugt Homeschooler mit Kusshand nehmen.

 

Hoch

 

Zu der Rezension von Agnès de Lestrades „Der liebste Wolf der Welt“

Rubrik „Auf der Waagschale“

 

Völlige Fehleinschätzung

Die Rezension ignoriert völlig, dass Grausamkeiten fester Bestandteil von Märchen sind. Dadurch kommt es zu einer Fehleinschätzung dieses auch sehr für Kinder zu empfehlenden Bilderbuches. Es ist nicht auf Erwachsene zugeschnitten, sondern greift auch in der Bebilderung auf, was sich heute in x-Bilderbüchern findet. Es ist ein zusätzliches Plus, dass man auch als Erwachsener das Buch freudig und häufig lesen kann. Es hätte eine bessere, überlegtere Kritik verdient!

Gesine Muehl, Hamburg

 

Hoch

 

Zu: Mein Kopf gehört mir!

Rubrik: Eine Frage der Kultur

Der größte Grund, keine Kinder in die Welt zu setzen

Ihre Autorin führt nicht genug aus, wie sehr Mütter die Projektionsfläche der Gesellschaft sind. Obwohl verhöhnt, ist in sie die Erwartung besonders hoch. Mütter sollen -auch, indem sie ihre Kinder zur Schule schicken; auch, indem sie sie immer wieder "auffangen" (als einzige) - für die Versäumnisse einer kalten Gesellschaft bezahlen. Die sie so kalt haben werden lassen, fordern ausgerechnet in Bezug auf die Kinder ihre Sozialromantik ein und dass soziales Miteinander zu herrschen habe. Ihr eigenes Sozialverhalten (in Schulen eingeübt) reicht gerade mal, sich in Stadtvierteln zu verschanzen und in Großraumbüros über Mobbing zu klagen. Gemeinschaftsleben von Staatswegen, erzwungen nur für Mütter und Kinder. Das genau hat uns zur heutigen Situation einer fragmentierten Gesellschaft  gebracht. Ihre Autorin hätte da mehr in die Tiefe gehen können. Ansonsten stimme ich ihr als junge, freiheitsliebende Mutter zu: In die Schule freiwillig! Sie ist der größte Grund, keine Kinder in die Welt zu setzen.  

Julia Roth, Hamburg

 

Hoch

 

 

   
 

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