Pferdefans wird man wohl nicht lange
bitten müssen
Karen Christine Angermayer & Julia
Ginsbach: "Ponygeschichten"
Von Anne Spitzner
Karen
Christine Angermayer & Julia Ginsbach:
"Die
schönsten Leselöwen-Ponygeschichten"
144
Seiten, Euro 7,95
Löwe
2013
ISBN:978-3785576670
In den „Ponygeschichten“ von Karen
Christine Angermayer aus der Leselöwen-Reihe „Ich für dich, du für mich“
dreht sich alles um – na, was wohl: Um Ponys. In drei kurzweiligen
Geschichten, untermalt durch Illustrationen von Julia Ginsbach, geht es
um ein Gespenst im Pony-Internat, einen langweiligen Nachmittag bei
einer Tante, der ganz anders wird als gedacht, und um eine erste
Reitstunde.
Dabei ist nicht alles ganz so realistisch
(z.B. ein erfahrenes Reitpferd, das sich vom Gedudel eines Nintendos aus
der Ruhe bringen lässt), sondern klingt eher so, wie es sich
wahrscheinlich viele kleine Mädchen wünschen: Ein Internat, in dem jedes
Kind ein eigenes Pferd hat, das es neben den Schularbeiten versorgen
muss, klingt wie ein wahr gewordener Pferdefan-Traum.
Die „Ich für dich, du für mich“- Reihe von
Leselöwen ist zum gemeinsamen Lesen gedacht und bildet die zweite
Lesestufe, bei der Eltern (oder andere erfahrenere Leser) die längeren,
kleiner und schwarz geschriebenen Absätze lesen können und Kinder die
größer geschriebenen in pink. Dass diese Absätze in pink geschrieben
sind, kennt man von Karen Christine Angermayer („Verführung mit Worten“)
und unterstreicht, dass sich dieses Buch an Mädchen richtet – genauso
wie die Tatsache, dass die beiden tapferen Indianerhäuptlinge aus der
ersten Geschichte Angst vor dem Pony haben. Dass es auf dem
Pony-Internat auch Jungs gibt, überrascht dann ein bisschen.
Insgesamt lassen sich die Geschichten gut
lesen, die Illustrationen sind hübsch anzuschauen, und Pferdefans wird
man wohl nicht lange bitten müssen, sich zum gemeinsamen Lesen
hinzusetzen. Für alle anderen sind die Geschichten eventuell zu
klischeegeladen, um wirklich Spaß zu machen.
Erster Einblick in die Welt der Pferderassen
Gabriele Metz: "Mein erstes welches Pferd
ist das"
Gabriele
Metz:
Mein
erstes welches Pferd ist das?"
59
Seiten, Euro 6,95
Kosmos
2009
ISBN:978-3440119778
(lr) Ein kleines nettes Pferdelexikon, in
dem die wichtigsten Pferde und Ponyrassen alphabetisch und -besonders
gut- in Vollblüter, Warmblüter etc. aufgelistet sind. Pro Pferd wird nur
eine kleine Seite benötigt, die aber auch vollkommen ausreicht. In
kurzen und präzisen Sätzen werden die Pferde beschrieben. Mit exakten
Illustrationen können sich die Kinder die Charakteristika der jeweiligen
Pferde einprägen; manche Pferde werden auch mit einem Foto vorgestellt.
Neben den grundlegenden Fakten werden in Kästchen interessante
Nebensächlichkeiten erklärt.
Außerdem ist das Büchlein durch sein
handliches Format zum schnellen Nachschlagen hervorragend verwendbar.
Ein wirklich anschaffenswertes kleines Pferdelexikon für Kinder und für
deren ersten Einblick in die Welt der Pferderassen.
(Ab 5)
Drei Geschichten, drei Pferderassen. Eine
tolle Idee
Christa Ludwig: "Himmelshuf und Mähnenmeer"
Christa
Ludwig:
"Himmelshuf und Mähnenmeer"
151
Seiten, Euro 16,90
Freies
Geistesleben 2011
ISBN
978-3772523670
(sem) Die drei Geschichten in „Himmelshuf
und Mähnenmeer“ handeln von drei Pferderassen, über die man viel
erfährt.
Araber, Isländer und Appaloosa - drei
völlig verschiedene Pferde. Der Araber ist ein feines edles Pferd, das
vor allem zum Distanzreiten genutzt wird, die Pferde sind sehr
ausdauernd. Man benutzt sie auch zur Veredelung des Blutes, z. B.
fließen in Vollblütern, die ja für Pferderennen gedacht sind, sehr viel
arabisches Blut. Dann die Isländer, das sind robuste, kleine Ponys, die
auch sehr kalte Gegenden ertragen können. Das spezielle aber an diesen
Ponys ist eigentlich, dass sie neben den drei Gangarten, die normale
Pferde beherrschen (Schritt, Trab, Galopp) auch noch eine, manche sogar
zwei andere gehen können, nämlich Tölt, der sehr gemütlich zum Sitzen
ist, und Pass, das ist für Pferde sehr speziell, da sie Kreuzgänger
sind. Und dann der Appaloosa, wieder ein anderes Pferd und ein anderer
Kontinent; diese Pferde sind Indianerpferde. Sie haben eine sehr
komische Färbung, sie schimmeln sozusagen an, meistens ist ihre Kruppe
komplett weiß, sie haben aber über den ganzen Körper kleine weiße
Flecken. Doch das ist von Pferd zu Pferd verschieden, manche haben
nichts Weißes an sich, andere sind fast ganz weiß. Am Ende des Buches
werden die Pferde beschrieben, das ist sehr informativ und locker
vermittelt, wenn auch leider durch esoterische Floskeln ausgeschmückt
(zum Beispiel: „... Ich gebe euch ein geheimes Zauberwort für
„glückdurchwirkte Bande“ auf Isländisch. Schreibt es euch auf die
Innenfläche beider Hände. Und wenn ihr euer Pferd oder Pony streichelt
sollt ihr sie beide spüren ...)
Dann handelt „Himmelshuf und Mähnenmeer“
von irgendwie verwirrten Kindern, die sich durch ihre Phantasie,
Unwissenheit und geistige Blindheit in schreckliche Dinge verwickeln
beziehungsweise normale Dinge von sich aus zu schrecklichen machen. So
darf sich in der zweiten Geschichte die im Rollstuhl sitzende Christina
ein ruhiges Pony aussuchen, doch es kommt, wie es kommen musste - sie
will unvernünftiger Weise ein junges, wildes Pony reiten, um zu
beweisen, dass auch sie damit umgehen kann. Heimlich von der Koppel holt
sie es sich; es endet in einem einzigen Desaster. Ein wenig ergeht es
dem Leser wie den Protagonisten: Jedes Mal fühlt man sich zum einem aufs
Neue belehrt, zum anderen ist man einfach nur froh, dass die jeweilige
Geschichte überstanden ist. Eine unangenehme Art von Spannung, dazu die
Tragik der Erzählungen; die Gefühlslage als Leser ist nicht
unproblematisch.
Das ist schade, vor allem wegen der
Ausstattung und der Idee des Buches: Da die „Reihe Hufspuren“ von
Christa Ludwig immer mit passenden Schwarz-Weiß Fotos versehen worden
ist, sind natürlich ein Haufen nicht-verwendeter Bilder übrig, zu denen
die Autorin dann Geschichten geschrieben hat, und so entstand dann
dieses Buch. Die Fotos sind unglaublich gut und stellen die Geschichten
weit in den Schatten. Vielleicht hat das Experiment „Erst die Bilder,
dann der Text“ nicht geklappt? Oder ist bei dieser Reihenfolge
eigentlich der Text egal? Geht es um die Fotos? Dennoch wäre es schöner
gewesen, wenn Text und Bilder auf einer Ebene gewesen wären, da auch der
Verlag keine Mühe gespart hat: Die Fotos sind farbig und groß, und Fotos
und Text passen setzerisch perfekt zusammen.
Doch wer einen tollen Pferdefotoband haben
will, der sollte dieses Buch in Betracht ziehen.
(ms) "Soko Ponyhof: Mädchen vermisst" handelt von Michelle, deren Mutter
auf dem Ferienreithof “Rosenhof“ arbeitet, und ihrer Freundin Sarah,
deren Eltern der Rosenhof gehört. Nun kommt der erste Feriengast,
nämlich Simone, die nur motzt. Das nervt Michelle und
Sarah. Als dann auch noch die restlichen Feriengäste kommen, wird es all zu schlimm mit Simone, und Michelle streitet sich mit ihr.
Daraufhin haut Simone ab und zwar mit Poka: Einem Pony vom Rosenhof.
Man kann sagen: „ Es ist ein Pferdebuchkrimi
und mein Kind interessiert sich für Pferde, also warum nicht?“ Dass
Simone und Poka nur auf den letzten zehn Seiten verschwunden sind,
spielt dann ja auch keine Rolle mehr. Aber, nun ja,
auch das ist nicht wirklich das Problem - Pferde spielen nur eine kleine Rolle in
diesem Buch, die paar Info- Kästen über Pferde machen das auch nicht
mehr wett (von denen man sowieso nur die ersten drei liest, und dann will
man seinen Lesefluss schon nicht mehr stören lassen durch diese Kästchen).
Wenig Pferd drin für Pferdebuch.
Kein
Platz für zwei Pferde!
Alfred Wellm: "Das Pferdemädchen"
Alfred Wellm:
„Das
Pferdemädchen“
Mit
Bildern von Werner Klemke
144
Seiten, Euro 12,95
Beltz
Verlag 2012
ISBN 978-3-407-77134-6
(sm) Die
alte Stute Raja hat bei Irka und ihrem Vater ein Zuhause bekommen und
Irka kümmert sich rührend um sie. Am liebsten hat es die Stute, wenn
Irka leise mit ihr redet, denn sie selbst ist inzwischen blind. Aber sie
orientiert sich an Gerüchen und Tönen.
Keiner glaubt so recht daran, aber dann wird es bestätigt: Raja ist
nochmal trächtig.
Vorschnell verspricht der Vater, dass beide Tiere behalten werden
können. Der dicke Möller ist schuld, dass Irka irgendwann am Vater
zweifelt; das Fohlen wird ja größer und der Platz für zwei Pferde ist
beschränkt.
Traurig erlebt Irka den Tag, als das Fohlen mit dem weißen Huf vom Hof
geholt wird, aber von nun an soll es Raja nur noch gut gehen, und Irka
wird sich wieder ausschließlich um sie kümmern.
Ein
schönes Kinderbuch über Verantwortung und eilige, nicht haltbare
Versprechen sowie große Tierliebe.
(Ab
10)
Für kleine ponyverrückte Mädchen
Vorhang auf für das vierte Thea-Büchlein!
Erika
Eklund Wilson:
„Thea im Gelände“
Aus dem Schwedischen von
Birgitta Kicherer
Klett Kinderbuch 2012
61 Seiten, Euro 8,90
ISBN 978-3941411-60-9
(sg) Thea reitet. Thea hat
eine sehr fiese Reitlehrerin. Sie schreit und schimpft und motzt. Thea
hat Angst vor dem Reiten.
Reitlehrer sind so.
Reitschüler sind so. Im echten Leben. In Kinderbüchern nicht.
Doch Vorhang auf für das
dritte Thea-Büchlein! Hier wird die Wahrheit erzählt, das gibt es selten
in der einschlägigen Literatur. Genau wie Witz und durchdachte Brechung.
Dazu genau passend die Bilder, in kindlicher Manier, aber dabei sehr
gekonnt, mit klarer Farbgebung.
Für Eltern, die sich in Sachen
Ponybücher eines Besseres lehren lassen, die Gutes vorlesen wollen. Und,
ja, auch für kleine ponyverrückte Mädchen!
(Ab 4)
Jedes
Pferdebuch-Klischee erfüllend
Heather Brooks: "Wild Horse Ranch- Freundschaft ist ein Geschenk"
Heather
Brooks:
"Wild Horse Ranch- Freundschaft ist ein Geschenk"
Aus dem
Englischen
von Miriam Margraf
Coppenrath 2011
168 Seiten, Euro 9,95
ISBN 978-3815755334
(js) Dies ist der
dritte Band der Wild -Horse -Ranch Serie.
Emily ist, seid ihr
Großvater starb, mit ihrem Vater auf der Ranch des Großvaters. Tante
Debby und deren älteste Tochter sind schon immer auf der Ranch und
wollen, so wirkt es jedenfalls, Emily nicht akzeptieren. (Wie in jedem
der drei Bände.) Und zu allem Überfluss verkaufen Tante Debby und Emilys
Vater, hinter ihrem Rücken, zwei Pferde. Doch dann unternehmen Emily,
Alison (Die älteste Tochter von Tante Debby) und Meredith (Eine
Einstellerin und Pferdepflegerin) einen mehrtägigen Ausritt. Der Ausritt
ist eine halbe Katastrophe, doch am Ende, wie es bereits in jedem Band
war, wird alles gut und, wie auch in den vorigen Bänden, wird sie
endlich auf der Ranch akzeptiert.
Diese Serie wiederholt
sich in jedem Band, immer wieder muss Emily sich beweisen. Die Reihe
lebt davon, dass es immer wieder um das Selbe geht. Das Buch hat
keinerlei Qualitäten, es erfüllt jedes Pferdebuch–Klischee:
Pubertierende Mädchen haben „Zoff“ untereinander und mit ihren Eltern,
schließlich müssen sie auch noch das Vertrauen ihrer Pferde gewinnen,
aber am Ende ist wieder alles gut. Die Spannung wird billigst in die
Höhe getrieben.
Ein Buch, das einfach
zu lesen ist, jedoch nicht als hauptsächliche Lektüre verwandt werden
kann. Trotzdem kommt man von Emily irgendwie nicht mehr los und wartet
schon auf den nächsten Band der Serie. Ein Jugendbuch der untersten
Qualität.
(Ab 10)
Raus aus dem
Korsett
"Thea lernt reiten" und "Thea im Galopp"
Erika
Eklund Wilson:
„Thea lernt reiten“
Aus dem Schwedischen
von Birgitta Kicherer
Klett Kinderbuch 2011
60 Seiten, Euro 8,90
ISBN 978-3941411-432
Erika
Eklund Wilson:
„Thea lernt reiten“
Aus dem Schwedischen
von Birgitta Kicherer
Klett Kinderbuch 2011
60 Seiten, Euro 8,90
ISBN 978-3941411-449
(lm) Das Genre
Pferdebücher schien auf ewig verdammt, eine Ansammlung von Kitsch und
Klischee zu sein. Nichts anderes war angesichts des Korsetts, das durch
die jungen und ausschließlich weiblichen Leser eng geschnürt war,
denkbar. Für das Teenie-Buch gilt das bis heute.
Aber nicht mehr
für die Bücher für die kleinsten Leser. Die Revolution kommt zunächst
unauffällig daher.
"Thea lernt reiten" und "Thea im Galopp" sind zwei gut zu
verwendende Erstlesebücher. Im ersten Band, „Thea lernt reiten", geht es
um ein kleines Mädchen: Thea, die unbedingt reiten lernen will, nachdem
sie eine ganz tolle Reiterin auf einem riesigen Pferd gesehen hat. Doch
als sie dann tatsächlich selber reitet, sitzt sie auf einem dicken
kleinem Pony namens Julia. Und überhaupt ist nichts so, wie Thea sich
das vorgestellt hat. Trotzdem, Reiten ist toll, findet Thea und nimmt
weiter Reitstunden. Doch dann bekommt Thea Carino, und da klappt gar
nichts, Die Reitlehrerin schreit, Thea solle sich durchsetzen, aber das
ist leichter gesagt als getan, jedenfalls für Thea, die nämlich ein
bisschen Angst vor Pferden hat. Theas Mutter sagt, Thea sei kein
Pferdemädchen. Aber das stimmt nicht! Thea lernt Maja kennen, und die
hat auch Angst vor Pferden.
Also kann es einen zweiten Band
geben, denn Thea bleibt dran.
Bei „Thea im Galopp“ soll Thea, nun ja, galoppieren, aber
das nicht mal auf Julia, ihrem Lieblingspferd, sondern auf Popcorn. Es
kommt, wie es kommen musste: Thea fällt von Popcorn runter! Jetzt glaubt
Thea, dass sie wirklich kein echtes Pferdemädchen ist und hört auf zu
reiten. Für immer? Nein, denn es gibt Maja, ihre aus Band 1 wohlbekannte
Freundin, und sie bringt Thea wieder zum Reiten. In der nächsten
Reitstunde kriegt Thea dann wieder Julia zugeteilt, und beide
galoppieren ganz toll.
Erlebnisse, wie Mädchen sie gut
kennen - Genre bedient! - aber einzigartig durch die sanfte Distanz, das
freundliche Augenzwinkern, entstanden durch Niveau.
Die Thea-Bücher sind erstklassig gestaltet, wunderschön
schlicht. Cover wie Illustrationen sind geschmacksbildend für Kinder,
und darum ein Genuss für vorlesende Eltern. Die Ich-Form der kleinen
Thea gibt den Stil vor; ein überzeugender, kurze Gedanken erfassender
Stil. Alles ist für Kinder wie in Wirklichkeit, wie man sich fühlt, wenn
man ein bisschen Angst hat, wie es ist, wenn man vom Pferd fällt, sich
wieder draufsetzen muss und wenn man vom Reitlehrer, von der
Reitlehrerin angeschrien wird usw. - und für Eltern sind es Büchlein,
zu denen man nicht seufzend greifen muss. Denn es ist
eine Erleichterung, dieser unendlichen Pferdeliebe nun mit Sinn für das
gute Erstlesebuch Herr werden zu können.
(Ab 4)
Kein Betrug
Monika Felten: "Wolkentänzer: Das geflügelte Fohlen"
Monika
Felten:
"Wolkentänzer: Das geflügelte Fohlen"
Gebundene Ausgabe
192 Seiten, Euro 8,95
Thienemann 2011
ISBN 978-3522501569
(ms) Mehr Event als
Buch, wenn man das Cover betrachtet: Das „Wolkentänzer“ glitzert auf dem
Titel. Das Titelbild ist ein Fohlen mit ebenfalls glitzernden Flügeln.
Und der Inhalt ist genau so, wie es der Titel verspricht. Das bedeutet:
Dass dieses Buch nicht als ein großes Kulturgut, nicht als die
literarische Errungenschaft im Genre Pferdebücher gedacht war. Und da es
den Käufer und den Leser also nicht betrügt, ist es mehr als erlaubt.
Malte und Jenny finden
ein verletztes Fohlen mit Flügeln. Das Fohlen ist ein Pegasus, dem die
Herde abhanden gekommen ist. Und ohne seine Herde droht es, von einer
Hexe getötet zu werden, einer Hexe, die das Blut des Pegasus trinken
will - sie wird dadurch unsterblich. Also müssen nun Jenny und Malte das
Fohlen beschützen. Vor den bösen Schatten, die der Hexe gehören und
natürlich auch vor der Hexe selber. Ein wilder Kampf entbrennt. Wer bei
diesem schrecklichem Kampf gewinnt, nun, das ist ja eh klar: Jenny und
Malte (das Buch hätte ja sonst noch weniger Sinn, als es eh schon hat.)
Auch damit erfüllt
„Wolkentänzer“ das typische Pferde-Mädchen-Fantasy-Buch-Klischee. Dass
ein Junge hier die zweite Hauptrolle spielt, ist an sich Irrsinn; kein
gewöhnlicher Junge reitet heutzutage noch, keiner liest solche Bücher.
Ansonsten passt es ganz gut: Mädchen findet Fohlen mit Flügeln, rettet
es und alle sind happy. Natürlich gibt es am Ende noch ein paar Tränen,
weil das Fohlen ja weg muss, aber ansonsten…
„Wolkentänzer“ ist ein
Buch zum Nebenbei-Lesen. Man liest es schnell, und es ist spannend.
(Ab 8)
Und
wie alles, was wir von Conni kennen
Liane Schneider:„Conni
und ihr Lieblingspony“
Liane
Schneider:
„Conni und ihr
Lieblingspony“
Mit Bildern von Eva
Wenzel-Bürger
Gebundene Ausgabe
Carlsen Verlag 2011
32 Seiten, Euro 9,90
ISBN 978-3551516749
(ms) Conni wird älter!
Zwar wächst Conni nicht in dem Tempo der eigenen Kinder, doch bleibt
Conni ein Kind seiner Generation. Conni reitet mittlerweile. Und wie
alles, was wir von Conni kennen, ist auch diese Geschichte sehr gut
recherchiert, und die Einzelheiten sind wieder aus dem Leben eines
Kindes gegriffen. Das erzeugt diese Lust auf „Conni“-Bücher bei Kindern,
und zwar, das muss man erstmal schaffen, bei Kindern von zwei bis (je
nach intellektueller Auffassungsgabe) acht Jahren. So auch angesichts
dieses Buches. Alles, was passiert im Reitstall und rund um Connis
Reitkünste sowie den Problemen mit ihrer Freundin, ist so nahe an der
Realität und doch durch die rosarote Brille (allein die reizend
verkleideten Kinder bei der Reitvorführung!), dass dieses Buch sowohl
Kindern Spaß macht, die keine Ahnung von Pferden haben, als auch jenen
Kindern, die Pferdenarren sind. Normalerweise trägt eine solche
Überzeichnung der Wirklichkeit im literarischen Geschäft den Namen
Satire - hier aber ist ernstgemeint, was Conni treibt und widerfährt.
Bei Eltern sorgt das für eine enorme Ambivalenz bei Eltern, vom
Kopfschütteln bis befreiendem Lachen.
(Von 2 bis 6 Jahren)
Ein Buch für
Fans
Katrin Kaiser: Meredith Michaels-Beerbaum - Pferde sind
mein Leben
Katrin Kaiser:
„Meredith Michaels-Beerbaum – Pferde sind mein Leben“
Schneider Verlag 2008
127 Seiten, 9,95 Euro
ISBN 978-3-505-12523-2
(ms)
Meredith Michaels-Beerbaum hatte schon ein interessantes Leben, bevor
sie die erfolgreichste deutsche Springreiterin wurde. Wer Interviews mit
ihr gehört hat, weiß auch, wo sie dieses Leben geführt hat: In Amerika.
Genauer gesagt: In Kalifornien. "Pferde sind mein Leben" beschreibt
Michaels'
Jugend - wie sie zum ersten Mal geritten ist, wie sie ihr erstes eigenes
Pferd gekriegt hat und wie sie sich dann zur Weltrangliste-Ersten entwickelt
hat. Selbstverständlich geht es nicht nur um sie, sondern auch um
ihre Pferde. Lustige, aber auch traurige
Geschichten, über die Eigenarten und den Charakter sämtlicher Pferde,
die Meredith Michaels-Beerbaum etwas bedeutet haben, wie beispielsweise die Stute
Vogue (die leider nach einer Kolik sehr jung eingeschläfert werden
musste).
Und natürlich kommen auch die
Erfolgspferde Shutterfly und Checkmate nicht zu kurz. Dieses Buch ist
eine unkomplizierte Biographie über Meredith Michaels-Beerbaum, die die
Erfolgsreiterin noch
sympathischer auf junge Pferdefans wirken lässt.
Obendrauf als Zugaben: Photos von Meredith Michaels-Beerbaums Pferden und aus ihrem Leben;
die Auflistung sämtlicher Siege. Außerdem hat sie Springtipps für junge Reiter aufgeschrieben, die
unbedingt lesen muss, wer davon träumt, in diese großen Reiterfußstapfen
zu treten. (Womit das Buch mehr tut als die gesamte Deutsche
Reiterliche Vereinigung, deren Sichtungen ein Musterbeispiel an
Funktionärssklerose sind; wer einen Wasserkopf finanziert, scheint in
einem Land voller guter Pferde und talentierter junger Reiter das
Zusammenbringen beider in den Hintergrund zu schieben - das nur
nebenbei; im Buch gibt es keine kritischen Worte zum Reitsport. Hier
geht es um Begeisterung und Pferdeliebe) Der Amazonennachwuchs steht
nach der Lektüre bereit, keine Frage.
Zwischenmenschlich und zwischenpferdlich haut alles hin
Heather Brooks: "Wild Horse Ranch. Ein
stürmischer Anfang"
Heather
Brooks:
"Wild Horse Ranch. Ein
stürmischer Anfang"
Coppenrath 2010
240 Seiten, Euro 9,95
ISBN 978-3815798423
(librikon) Woraus
besteht der Cocktail, aus dem Pferdebücher für Mädchen sind? Wäre dies
ein Workshop zum Verfassen solcherart Bücher, „Ein stürmischer Anfang“
müsste als Schulungsmaterial gereicht werden.
Emily fährt mit ihrem
Vater (Mutter ist tot) zum ersten Mal zu ihrer Tante, Schwester des
Vaters. Sie führt den Hof, hier –besser-: die elterliche Farm. Ihr
Bruder hat sich all die Jahre nicht sehne lassen, aber zur Beerdigung
von Old Daddy kommt er. Und, bitte nicht den Lesern im Zielgruppenalter
verraten, er bleibt, für immer. Mit Emily. Bei all den herrlichen
Pferden, und obwohl die Tante raubeinig ist und Emily den
reitmädchenüblichen Mist baut, nähern sich die beiden an.
Zwischenmenschlich und zwischenpferdlich haut alles hin.
Und die Leserinnen, um
die zehn, träumen sich rein, lesen das Buch immer wieder.
Was soll man als
Literaturkritiker sagen? Dieses Buch macht der Gattung alle Ehre und
lässt keine Irritation zu: Hilflos steht man vor einem solchen Buch, das
unverwüstlich, ironiefrei und richtig etwas für junge
Pferdeliebhaberinnen ist.
(librikon) Ein
Mädchen, es heißt Shelby, lebt und reitet in Australien. Ihre Erziehung
ist nicht einfach, denn Shelby ist inkorrekt, auf ihren eigenen Vorteil
bedacht, schätzt wenig die Vernunft der Erwachsenen, und sie kann nicht
mit Geld umgehen. Da setzt, wir schreiben das 21. Jahrhundert, die
Erziehung durch ihre Eltern an. Wenn sie im Supermarkt die Einkäufe
einigermaßen richtig zusammenzählt, kriegt sie einen Chuppa
Chups-Lutscher. Wenn die Mutter gute Laune hat, bekommt sie ihn auch bei
einer falschen Antwort. Shelby stammt eben aus dem echten,
inkonsequenten, kommerzkranken Leben. Ihre Freundinnen, wenn man sie,
mit denen Shelby von Eifersüchteleien geprägten Beziehungen pflegt, so
bezeichnen will, auch: Erin kriegt vom Vater das Handy weggenommen, so
dass sie nicht mehr bei „Australian Idol“ mitvoten kann, und nur Lindsey
kriegt den guten alten Hausarrest. Sie nämlich kommt vom Reiterhof, und
auf dem läuft die Handlung dieser Serie zusammen. Dort stehen Unmengen
an Pferden, dort gibt es verwöhnte Weibsen und kernige Hufschmiede, es
gibt große Koppeln, viel Land und die Freiheit auf dem Rücken der
Pferde. Die Konflikte entstehen aus Shelbys Reitleidenschaft und ihren
o.g. Charakterzügen. In „Anfängerglück“ kommt sie mit ihrem Pony Blue in
den Stall, als Ergebnis bricht sich Lindsey das Schlüsselbein, in
„Heißes Eisen“ kauft sie heimlich auf einer Auktion ein unreitbares
Pony, in „Pferdestehlen“ haut das Pferd, für das Shelby verantwortlich,
ist ab.
Soweit wir uns ein
Urteil erlauben können - in diese Rezension sind nicht miteingeflossen
Band 1 „Ponytausch“ und Band 5 „Glänzende Aussichten“; beide lagen uns
leider nicht vor (wir raten vom Kauf daher ab, da Pferdestories dieser
Art natürlich immer geschmackliche Wackelkandidaten sind): Die drei
geprüften Bücher der Serie aber „Anfängerglück“, „Heißes Eisen“ und
„Pferdestehlen“ sind passgenau ein Lesestoff für Mädchen ab 9, der im
Genre Pferdebücher zum Besseren zählt.
(Ab 9)
Zeug zum Idol
Kathy Helidoniotis: "Pferdeverrückt - Hin und weg"
Kathy
Helidoniotis
„Pferdeverrückt - Hin und weg“
dtv 2009
256 S., Euro 7,95
ISBN: 978-3423623957
(jw) Eine australische
Autorin, deren erstes Buch einer mehrbändigen Serie auch in Australien
spielt. Die elfjährige, sehr selbstbewußte Ashleigh erzählt ihre - fast
authentisch wirkende - Geschichte vom Umzug aus der Stadt auf das Land
und wie sie ihr erstes Pferd bekommt, spannend und mit dem Zeug dazu,
ein
Idol für ihre Leserinnen zu werden. Lediglich das Ende des Buches ist nicht richtig
rund, und das liegt daran, dass offensichtlich der Übergang zum nächsten Band
erleichtert werden soll. Erlaubt ist es dadurch nicht, und ein
wirklicher Abschluss der begonnenen
Geschichte ist zu vermissen. Die begeisterten Leser werden sich vom
Virus Ashleigh infizieren lassen und mehr wollen.
Auch in der Gestaltung
wurde an sie gedacht: Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt und in
großer Schrift gedruckt. Alles in allem für kleine Reiterinnen
empfehlenswert!
(Ab 8)
Pferdekauf, wie
er ist
Und die Gefühle
einer Teenagerin: "Entscheidung fürs Leben"
Margot
Berger: "Entscheidung fürs Leben - eine wahre Pferdegeschichte"
Ensslin 2009
157 S., € 8,95
ISBN
978-3401453699
(jw) Es handelt sich wohl tatsächlich um eine wahre
Pferdegeschichte:
"Entscheidung fürs Leben - eine wahre Pferdegeschichte"
von Margot Berger. Sie sollte
wegen ihrer Realitätsnähe von Kindern und am besten auch von deren
Eltern, die ihnen ein Pferd kaufen möchten, quasi als "Ratgeber" gelesen
werden.
Die spannend geschilderte Geschichte um Hannahs
Pferdekauf wird immer wieder unterbrochen von den e-mails, die sie sich
mit ihrer Freundin schreibt. Für pferdebegeisterte Mädchen ein gutes
Buch, das die Härte des Pferdehandels mit den Gefühlen einer Teenagerin
schön verbindet.
Schlecht für die Katzendiebe, gut für die Leser:
Auch der zweite Band von Lord Hopper gefällt
Michaela Hanauer:
Lord Hopper. Ein Pony überlistet die
Katzendiebe
Thienemann 2009
· 126 S.,
8,90.-
ISBN: 978-352218495
(jw) Der zweite Band von "Lord Hopper“, betitelt mit „Ein
Pony überlistet die Katzendiebe" von Michaela Hanauer ist da! Er ist die
Fortsetzung des hervorragenden ersten Bandes, und wieder ist das Pony
Lord Hopper die Hauptperson und auch der Erzähler. Zu Beginn wird an den
ersten Band angeknüpft, den man aber nicht gelesen zu haben braucht, um
den zweiten zu verstehen. Was allerdings schade wäre, weil beide schön
mit Humor und Spannung in großer Schrift geschrieben und für Erstleser
zu empfehlen sind. Mit sehr hohen Erwartungen geht jeder, der Band 1
kennt, an den nächsten Fall des Pony-Detektives, und, nun ja, man muss
schon sehr spitzfindig sein, um den ersten Band spannender zu finden
(was mir, als übergenau arbeitende Rezensentin nach zwei vergleichenden
Lektüren gelang)
Auf Gut Apfelbaum, Lord Hoppers Heimat, werden
Katzenbabys gefunden. Wem gehören sie? Wie kommen sie dahin? Lord Hopper
zieht in bester Detektivmanier aus Indizien seine Schlüsse. Schlecht für
die Katzendiebe: Sie werden von Lord Hopper gejagt und enttarnt.
Verschlungen, geschmunzelt, gelacht, gefreut: Auch „Lord
Hopper“ 2 ist ein Buch für Leser mit Geschmack. Hoffentlich kommen noch
weitere Geschichten dieser endlich mal völlig anderen Pferdebücher, für
die man gar kein Pferdefan zu sein braucht, um sie toll zu finden.
Besorgen!
„Lord Hopper“
Michaela Hanauer:
Lord Hopper. Ein Pony ermittelt
Thienemann 2008
· 126 S.,
8,90.-
ISBN: 978-352218024
(jw) „Lord Hopper“ von
Michaela Hanauer ist mit zwei Worten exakt bewertet: Sehr
empfehlenswert. Es ist lustig, es ist völlig anders als die anderen
Pferdebücher, es ist schön flüssig zu lesen. Ein Pony - Lord Hopper -
ist die Hauptperson und erzählt seine Geschichte, in der er wie ein
Detektiv einen Fall löst, weil er zunächst selbst verdächtigt wurde. Als
Zielgruppe Grundschüler, diesmal auch Jungs. Ich kann nur zuraten zu
diesem Buch. Besorgen!
Insgesamt sehr in Ordnung
„Kira“: Eine Ponyhof-Reihe
Boris
Pfeiffer: Kira und Buttermilch Kosmos 2003
80 Seiten, 7,95.-
ISBN: 3440096483
Boris
Pfeiffer: Kira und das Geisterpferd Kosmos 2003
80 Seiten, 7,95.-
ISBN: 3440096491
Boris
Pfeiffer: Kira, der Wirbelwind Kosmos 2004
80 Seiten, 7,95.-
ISBN: 3440097560
Boris
Pfeiffer: Kira rettet das Traumpferd Kosmos 2005
80 Seiten, 7,95.-
ISBN: 3440101908
(jw) „Kira und“ – tja, „und…“ allerhand: Es ist eine
Reiterserie mit vielen Bänden. Mir lagen die Bände 1 („Kira und
Buttermilch“), 2 („Kira und das Geisterpferd“), 4 („Kira, der
Wirbelwind“) und 8 („Kira rettet das Traumpferd“) vor.
Alle diese Bücher sind schön flüssig zu lesen. Für die
Zielgruppe der selbst lesenden Zweitklässlerinnen haben die Kapitel und
die gesamten Bücher sicherlich die richtige Länge. Die Handlung ist
ausreichend spannend, natürlich erwartungsgemäß etwas pferde-kitschig.
Aber das ist auszuhalten.
Ein echtes Problem stellt sich: Pferdekundige Leser, die
die „Kira“-Bände sicherlich auch in die Hände bekommen werden, könnten
sich wegen der doch mangelnden Sachkenntnis des Autors leicht wie im
falschen Film bzw. Buch vorkommen. Dass zum Beispiel ein Pferd keine
Schnauze, sondern ein Maul hat und im Trab keine Sprünge, sondern Tritte
macht, hätte der Autor, Boris Pfeiffer, leicht herausfinden können.
Wieso habe ich die Bücher eigentlich nicht bekommen, bevor sie gedruckt
wurden? Doch ohne Flachs – so etwas muss doch nicht sein! Auch beim
Kosmos-Verlag wird es ja wohl jemanden geben, der ein Pferd schon mal
aus der Nähe gesehen hat.
Wer von den Lesern jedoch keine Ahnung von Pferden hat,
dem werden die Patzer nicht auffallen. Die Kira-Bände sind ansonsten
pädagogisch ja sehr hübsch – etwa, dass die beste Freundin von Kira die
Tochter eines türkischen Taxifahrers ist. Das kommt ganz ohne erhobenen
Zeigefinger an und ist daher sehr in Ordnung. Und die Bilder sind
wirklich gut. Also insgesamt gelungene Bücher!
Anders als bekannte Kost
Isabell Werth hat
ein Kinderbuch geschrieben
Isabell
Werth: Lottchen und Lea
Hamburger
Kinderbuchverlag 2007
8 S., 14, 95.-
ISBN-13:
978-3866310032
(jw) „Lottchen und Lea“ von Isabell Werth ist von Ulrike
Heyne mit netten, farbigen Bildern ausgestattet worden, auf jeder
Doppelseite findet sich eine Seite Text, eine Bild – eine hübsche,
lesefreundliche Gestaltung.
Der Beginn der Geschichte um das Mädchen Lea und das Pferd Lottchen ist
anders als bekannte Kost: Leas Eltern trennen sich, Lottchen wird von
ihrem armen, alten Besitzer zum Ponyhof gebracht. Beide sind enttäuscht,
wollen niemanden an sich heran lassen. Lea fährt mit der Mutter zum
Ponyhof, dort entwickeln sich die Geschehnisse wie zu erwarten: Für
kleine Leser wunderbar, im Genre der Pferdeliteratur ein wenig süßlich.
Eine klassische Mädchen-Pferd-Beziehung also macht den Hauptteil aus.
Ganz zum Ende hin wird’s etwas holprig; auf der vorletzten Seite spielt
Lottchen plötzlich keine Rolle mehr, Lea hat ja neue Freunde. Auf der
letzten Seite taucht der Vater wieder auf. Zitat: "Es war für Lea keine
große Überraschung, als ihr Papa mit dem Auto auf den Hof fuhr, um sie
und Mama abzuholen und nach Hause zu bringen. Ihre Mutter hatte ihr das
am Morgen erzählt." Danach kommen gerade mal noch acht Zeilen und das
Buch ist an seinem schwachen Ende angekommen. Im Nachwort von Isabell
Werth steht lediglich, sie sei von Kindesbeinen an mit Pferden
aufgewachsen. Nun, das sind viele. Von mehreren Olympiasiegen usw. wird
gar nichts erwähnt. Die potenziellen Leserinnen werden sie aber wohl
ohnehin kennen. Ein bisschen, aber nicht konkret wird der Anschein
erweckt, es sei eine Fortsetzung geplant. Das wäre schön. Denn „Lottchen
und Lea“ sticht
heraus, und wer ein pferdebegeistertes Mädchen im Alter von 6 bis 9 zu
beschenken hat, der sollte es mit diesem Buch tun.
Ohne
besondere Vorkommnisse
Lisa
lernt reiten und vielleicht auch lesen
Katja
Schmiedeskamp:
Lisa lernt reiten.
Lesetufe 1
Ueberreuter 2008
32 S., Euro 4,95
ISBN: 978-3800053995
(jw) „Lisa lernt reiten“ von Katja Schmiedeskamp soll Lesestufe 1 sein.
Keine Ahnung davon zu haben, was die bieten muss, ist keine Schande:
Alle Substantive, Lisa und ihre Reitlehrerin sind durch kleine Bildchen
ersetzt. Lernt man heutzutage so lesen? Die Geschichte ist ganz
schlicht. Lisa hat halt ihre erste Reitstunde, ohne besondere
Vorkommnisse. Handlung und bunte Bilder sind in ihrer Tendenz eher
begeisternd für Vier- bis Fünfjährige. Die zählen aber wohl noch nicht zur
Zielgruppe, lernen aber manchmal auch schon reiten (und lesen).
Happy-End: Ein Mädchenponybuch
Anne
Bachner:
Klara und Krümel. Ein Pony und zwei kleine Wunder
Loewe Verlag 2007
151 S., Euro 7,90
ISBN 978-3785558638
(jw) „Klara und
Krümel“ von Anne Bachner ist nichts Außergewöhnliches, aber schön
herunterzulesen. Ein Mädchen, ein paar Ponies, ein bißchen "Dramatik"
bei einer Zwillings-Pony-Geburt, ein Turnierstart, zwei
Liebesgeschichtchen zwischen den Erwachsenen und natürlich das totale
Happy End. Ein Mädchenponybuch, wie es einfach ab und zu neu geschrieben
werden muss.
Sehr
professionell, sehr gelungen!
Und die Zielgruppe gut getroffen
Sabine
Gistl / Florian Wagner:
Der Feuerritter. Ein unglaubliches Abenteuer auf Schloss
Kaltenberg
Wu-Wei Verlag 2007
128 Seiten, Euro 19,80
ISBN 978-3930953356
(jw) Die Autorin des schön gestalteten Buches „Der
Feuerritter“ kann nicht leugnen - und versucht es auch gar nicht -, dass
sie Designerin ist. Die äußere Form (ganz viele Fotos, alle kompliziert
bearbeitet, und einige Zeichnungen) steht im Vordergrund und ist mal
etwas völlig anderes; sehr professionell und gelungen. Die Handlung ist
kurz, sie vermischt wundervoll die Realität mit Historie und Fantasie.
Die Autorin wurde wohl von ihrem 7jährigen Sohn inspiriert, dessen
Altersgenossen sind die gut getroffene Zielgruppe. Wohlgemerkt Jungs!
Die Pferde sind nur zum Tragen der Ritter da, es geht um Action und
nicht um ‚Eititei’. Zwischen den kurzen, schön luftig und groß für
Erstleser geschriebenen Kapiteln wird das Mittelalter kurz und
verständlich erklärt. Zum Schluss folgen dann auch Erläuterungen zu
Redewendungen und alten Berufe. Auf den Verlag, der Besonderes
verspricht und mit „Der Feuerritter“ bietet, ist in Zukunft weiterhin zu
achten!
Noch
nicht abgeschlossen:
Amazone Alexa
Gaby
Hauptmann:
Alexa – die Amazone
Band 1: Die große Chance
Baumhaus Medien 2007
285 S., Euro 12,90
ISBN 978-3833936906
Gaby
Hauptmann:
Alexa – die Amazone
Band 2: Die große Herausforderung
Baumhaus Medien 2007
288 S., Euro 12,90
ISBN 978-3833936913
Der Serientitel "Alexa - die Amazone" ist natürlich
katastrophal - wenn man sich dann aber doch zwingt loszulesen, sind
beide Bücher (die ersten zwei der Reihe sind erschienen) nicht schlecht.
Für die Zielgruppe der 16jährigen Mädchen (m.E. eher jünger) sicherlich
interessant. Der Kommentar der Autorin trifft es am besten: "Ein
bisschen Lehrbuch, dazu viel Roman, mit tollen Pferden, heftigem
Verlieben und vielen neuen Lebenserfahrungen".
Die gelegentlichen Bezüge zur Realität hätte sie besser
weglassen sollen: Das Aachener Turnier mit realen Reiter-Promis ist
dabei vom Hochsommer in den Spätherbst verrutscht. Mal sind die Orte der
Handlung so weit entfernt, dass man entweder einen Tag mit dem Zug
braucht oder besser fliegt. Dann wechseln die Figuren aber doch wieder
problemlos die Orte... Aber es ist ja auch ein Roman und keine
Dokumentation. Harald, eine der wichtigen Figuren, ist - genauso wie
alle Pferde - viel zu toll geraten, das wirkt übertrieben. Der erste
Band ist alleine standfest. Der zweite Band fasst zunächst die Handlung
des ersten ganz kurz zusammen und endet dann aber mitten in einer
Szenerie, die noch abgeschlossen werden könnte. So schreit es etwas zu
stark nach Fortsetzung, von der aber (noch) keine Rede ist.
Die
total verhexte Reitschule.
Vorsicht, freche
Fohlen!
128 Seiten
Egmont Franz Schneider
Verlag (Juli 2007)
ISBN-10: 3505123668
ISBN-13:
978-3505123665
EUR
7,90
Der Verlag über das
Buch:
Brandas niedliches
Fohlen Blina erobert im Galopp die Herzen von Jule, Michelle, Jana und
Franziska. Aber Fohlen sind in dem Sportinternat nicht erlaubt! Die
Hexen setzen alles daran, dass Blina bleiben darf. Doch dann taucht
plötzlich ein zweites Fohlen auf. Jetzt kann nur noch ein genialer
Hexentrick verhindern, dass die Fohlen Rösselsburg verlassen müssen...
Sarah
Bosse
Paul und Sina in den Reiterferien
Ab 7/8 Jahren, 72 Seiten
Durchgehend farbig illustriert von Anne
Ebert
7,50 EUR [D]
ISBN 978-3-401-08657-6
Der Verlag über das Buch:
Endlich Ferien! Paul und Sina sind Feuer
und Flamme, weil sie zur Pferdefreizeit ins Zeltlager dürfen. Denn dort
gibt es freche Ponys, klasse Pferde und abends spannende Geschichten am
Lagerfeuer. Wenn nur diese Angeberin von Alex endlich mal ihre Klappe
halten würde. Doch dann gerät Alex in große Schwierigkeiten und Paul und
Sina müssen nicht lange überlegen, um zu wissen, was zu tun ist