home

impressum

das librikon

suche

 

Librikon

 
 
 
             

 

magazin für kinderbuchkultur

 

 

 

 

 

 

ABC

 

 

 

Abenteuer

 

 

 

Advent

 

 

 

Ägypten

 

 

 

Angst

 

 

 

Berge

 

 

 

Berlin

 

 

 

Besondere Bücher

 

 

 

Bibel

 

 

 

Comic-Romane

 

 

 

DDR

 

 

 

Detektive

 

 

 

Deutschland

 

 

 

Dinosaurier

 

 

 

Drachen

 

 

 

Dresden

 

 

 

Einschlafen

 

 

 

Essen

 

 

 

Erstlesebücher

 

 

 

Fabeln

 

 

 

Farben

 

 

 

Fantasy

 

 

 

Freunde

 

 

 

Für die Kleinsten

 

 

 

Gereimtes

 

 

 

Großeltern

 

 

 

Haustiere

 

 

 

Indianer

 

 

 

Island

 

 

 

Italien

 

 

 

Jungs

 

 

 

Kindheit

 

 

 

Krankheit Sterben Tod

 

 

 

Krieg

 

 

 

Lachen

 

 

 

Lexika

 

 

 

Liebesgeschichten

 

 

 

Lieder

 

 

 

Malbücher

 

 

 

Märchen

 

 

 

Meer

 

 

 

Mexiko

 

 

 

Mitbringsel

 

 

 

Mitraten

 

 

 

München

 

 

 

Museen

 

 

 

Natur

 

 

 

Nazi-Terror

 

 

 

Nikolaus

 

 

 

Nordsee

 

 

 

Ostern

 

 

 

Ostsee

 

 

 

Pferde

 

 

 

Pflanzen

 

 

 

Philosophie

 

 

 

Piraten

 

 

 

Ritter

 

 

 

Rom / Altes Rom

 

 

 

Sachbücher

 

 

 

Scheidung

 

 

 

Schweden

 

 

 

Sonne

 

 

 

Steinzeit

 

 

 

Tiere / Bedrohte Tiere

 

 

 

Tiere / Für die Kleinsten

 

 

 

Tiere / Allgemein

 

 

 

Tiefsee

 

 

 

USA

 

 

 

Vögel

 

 

 

Vorlesen

 

 

 

Wasser

 

 

 

Weltall

 

 

 

Weihnachten

 

 

 

Wikinger

 

 

 

Wimmelbücher

 

 

 

Winter

 

 

 

Wochenende

 

 

 

Zählen

 

 

 

Zirkus

 

 

 

Zuhause lernen

 

 

 

Zweisprachigkeit

 

 

 

Empfehlungsliste

 

 

 

Willkommen ...

 

 

 

Das Eine Buch

 

 

 

Gerechtigkeit für ...

 

 

 

Freiheit für ...

 

 

 

Evergreens

 

 

 

Leserfragen

 

 

 

Lesen im Grünen

 

 

 

Tipps zum Thema

 

 

 

Werk und Sein

 

 

 

Jugend liest

 

 

 

Freies Geleit

 

 

 

Comics

 

 

 

Bewegte Bilder

 

 

 

Auf der Waagschale

 

 

 

Wider die Leseförderung

 

 

 

Titelseite

 

 

 

Nachbarskinder

 

 

 

Buch von Wert

 

 

 

Hilfe, mein Kind liest...

 

 

 

Einspruch!

 

 

 

Eine Frage der Kultur

 

 

 

Kleiner Simpl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tipps zum Thema: Pferde

 

 

 

Pferdefans wird man wohl nicht lange bitten müssen

Karen Christine Angermayer & Julia Ginsbach: "Ponygeschichten"

Von Anne Spitzner

 

Karen Christine Angermayer & Julia Ginsbach:

"Die schönsten Leselöwen-Ponygeschichten"

144 Seiten, Euro 7,95

Löwe 2013

ISBN:978-3785576670

 

 

 

 

In den „Ponygeschichten“ von Karen Christine Angermayer aus der Leselöwen-Reihe „Ich für dich, du für mich“ dreht sich alles um – na, was wohl: Um Ponys. In drei kurzweiligen Geschichten, untermalt durch Illustrationen von Julia Ginsbach, geht es um ein Gespenst im Pony-Internat, einen langweiligen Nachmittag bei einer Tante, der ganz anders wird als gedacht, und um eine erste Reitstunde.

Dabei ist nicht alles ganz so realistisch (z.B. ein erfahrenes Reitpferd, das sich vom Gedudel eines Nintendos aus der Ruhe bringen lässt), sondern klingt eher so, wie es sich wahrscheinlich viele kleine Mädchen wünschen: Ein Internat, in dem jedes Kind ein eigenes Pferd hat, das es neben den Schularbeiten versorgen muss, klingt wie ein wahr gewordener Pferdefan-Traum.

Die „Ich für dich, du für mich“- Reihe von Leselöwen ist zum gemeinsamen Lesen gedacht und bildet die zweite Lesestufe, bei der Eltern (oder andere erfahrenere Leser) die längeren, kleiner und schwarz geschriebenen Absätze lesen können und Kinder die größer geschriebenen in pink. Dass diese Absätze in pink geschrieben sind, kennt man von Karen Christine Angermayer („Verführung mit Worten“) und unterstreicht, dass sich dieses Buch an Mädchen richtet – genauso wie die Tatsache, dass die beiden tapferen Indianerhäuptlinge aus der ersten Geschichte Angst vor dem Pony haben. Dass es auf dem Pony-Internat auch Jungs gibt, überrascht dann ein bisschen.

Insgesamt lassen sich die Geschichten gut lesen, die Illustrationen sind hübsch anzuschauen, und Pferdefans wird man wohl nicht lange bitten müssen, sich zum gemeinsamen Lesen hinzusetzen. Für alle anderen sind die Geschichten eventuell zu klischeegeladen, um wirklich Spaß zu machen.

 

 

 

 

Erster Einblick in die Welt der Pferderassen

Gabriele Metz: "Mein erstes welches Pferd ist das"

 

Gabriele Metz:

Mein erstes welches Pferd ist das?"

59 Seiten, Euro 6,95

Kosmos 2009

ISBN:978-3440119778

 

 

 

 

 

(lr) Ein kleines nettes Pferdelexikon, in dem die wichtigsten Pferde und Ponyrassen alphabetisch und -besonders gut- in Vollblüter, Warmblüter etc. aufgelistet sind. Pro Pferd wird nur eine kleine Seite benötigt, die aber auch vollkommen ausreicht. In kurzen und präzisen Sätzen werden die Pferde beschrieben. Mit exakten Illustrationen können sich die Kinder die Charakteristika der jeweiligen Pferde einprägen; manche Pferde werden auch mit einem Foto vorgestellt. Neben den grundlegenden Fakten werden in Kästchen interessante Nebensächlichkeiten erklärt.

Außerdem ist das Büchlein durch sein handliches Format zum schnellen Nachschlagen hervorragend verwendbar. Ein wirklich anschaffenswertes kleines Pferdelexikon für Kinder und für deren ersten Einblick in die Welt der Pferderassen.

(Ab 5)

 

 

 

 

Drei Geschichten, drei Pferderassen. Eine tolle Idee

Christa Ludwig: "Himmelshuf und Mähnenmeer"

 

 

Christa Ludwig:

"Himmelshuf und Mähnenmeer"

151 Seiten, Euro 16,90

Freies Geistesleben 2011

ISBN 978-3772523670

 

 

 

(sem) Die drei Geschichten in „Himmelshuf und Mähnenmeer“ handeln von drei Pferderassen, über die man viel erfährt.

Araber, Isländer und Appaloosa - drei völlig verschiedene Pferde. Der Araber ist ein feines edles Pferd, das vor allem zum Distanzreiten genutzt wird, die Pferde sind sehr ausdauernd. Man benutzt sie auch zur Veredelung des Blutes, z. B. fließen in Vollblütern, die ja für Pferderennen gedacht sind, sehr viel arabisches Blut. Dann die Isländer, das sind robuste, kleine Ponys, die auch sehr kalte Gegenden ertragen können. Das spezielle aber an diesen Ponys ist eigentlich, dass sie neben den drei Gangarten, die normale Pferde beherrschen (Schritt, Trab, Galopp) auch noch eine, manche sogar zwei andere gehen können, nämlich Tölt, der sehr gemütlich zum Sitzen ist, und Pass, das ist für Pferde sehr speziell, da sie Kreuzgänger sind. Und dann der Appaloosa, wieder ein anderes Pferd und ein anderer Kontinent; diese Pferde sind Indianerpferde. Sie haben eine sehr komische Färbung, sie schimmeln sozusagen an, meistens ist ihre Kruppe komplett weiß, sie haben aber über den ganzen Körper kleine weiße Flecken. Doch das ist von Pferd zu Pferd verschieden, manche  haben nichts Weißes an sich, andere sind fast ganz weiß. Am Ende des Buches werden die Pferde beschrieben, das ist sehr informativ und locker vermittelt, wenn auch leider durch esoterische Floskeln ausgeschmückt (zum Beispiel: „... Ich gebe euch ein geheimes Zauberwort für „glückdurchwirkte Bande“ auf Isländisch. Schreibt es euch auf die Innenfläche beider Hände. Und wenn ihr euer Pferd oder Pony streichelt sollt ihr sie beide spüren ...)

Dann handelt „Himmelshuf und Mähnenmeer“ von irgendwie verwirrten Kindern, die sich durch ihre Phantasie, Unwissenheit und geistige Blindheit in schreckliche Dinge verwickeln beziehungsweise normale Dinge von sich aus zu schrecklichen machen. So darf sich in der zweiten Geschichte die im Rollstuhl sitzende Christina ein ruhiges Pony aussuchen, doch es kommt, wie es kommen musste - sie will unvernünftiger Weise ein junges, wildes Pony reiten, um zu beweisen, dass auch sie damit umgehen kann. Heimlich von der Koppel holt sie es sich; es endet in einem einzigen Desaster. Ein wenig ergeht es dem Leser wie den Protagonisten: Jedes Mal fühlt man sich zum einem aufs Neue belehrt, zum anderen ist man einfach nur froh, dass die jeweilige Geschichte überstanden ist. Eine unangenehme Art von Spannung, dazu die Tragik der Erzählungen; die Gefühlslage als Leser ist nicht unproblematisch.

Das ist schade, vor allem wegen der Ausstattung und der Idee des Buches: Da die „Reihe Hufspuren“ von Christa Ludwig immer mit passenden Schwarz-Weiß Fotos versehen worden ist, sind natürlich ein Haufen nicht-verwendeter Bilder übrig, zu denen die Autorin dann Geschichten geschrieben hat, und so entstand dann dieses Buch. Die Fotos sind unglaublich gut  und stellen die Geschichten weit in den Schatten. Vielleicht hat das Experiment „Erst die Bilder, dann der Text“ nicht geklappt? Oder ist bei dieser Reihenfolge eigentlich der Text egal? Geht es um die Fotos? Dennoch wäre es schöner gewesen, wenn Text und Bilder auf einer Ebene gewesen wären, da auch der Verlag keine Mühe gespart hat: Die Fotos sind farbig und groß, und Fotos und Text passen setzerisch perfekt zusammen.

Doch wer einen tollen Pferdefotoband haben will, der sollte dieses Buch in Betracht ziehen.

 

 

 

 

Wenig Pferd

Marlise Arold/ Melanie Aumann: "Soko Ponyhof Mädchen vermisst"

 

 

Marlise Arold/ Melanie Aumann:

"Soko Ponyhof Mädchen vermisst"

144 Seiten, Euro 9,95

arsEdition  2011

ISBN 978-3760763965

 

 

 

 

(ms) "Soko Ponyhof: Mädchen vermisst" handelt von Michelle, deren Mutter auf dem Ferienreithof  “Rosenhof“ arbeitet, und ihrer Freundin Sarah, deren Eltern der Rosenhof gehört. Nun kommt der erste Feriengast, nämlich Simone, die nur motzt. Das nervt  Michelle  und Sarah. Als dann auch noch die restlichen Feriengäste kommen, wird es  all zu schlimm mit Simone, und Michelle streitet sich mit ihr. Daraufhin haut  Simone ab und zwar mit Poka: Einem Pony vom Rosenhof.

Man kann sagen: „ Es ist ein Pferdebuchkrimi und mein Kind interessiert sich für Pferde, also warum nicht?“ Dass Simone und Poka nur auf den letzten  zehn Seiten verschwunden sind, spielt dann ja auch keine Rolle mehr. Aber, nun ja, auch das ist nicht wirklich das Problem - Pferde spielen nur eine kleine Rolle in diesem Buch, die paar Info- Kästen über Pferde machen das auch nicht mehr wett (von denen man sowieso nur die ersten drei liest, und dann will man seinen Lesefluss schon nicht mehr stören lassen durch diese Kästchen).

Wenig Pferd drin für Pferdebuch.

 

 

 

 

Kein Platz für zwei Pferde!

Alfred Wellm: "Das Pferdemädchen"

 

Alfred Wellm:

„Das Pferdemädchen“

Mit Bildern von Werner Klemke

144 Seiten, Euro 12,95

Beltz Verlag 2012

ISBN 978-3-407-77134-6

 

 

 

 

(sm) Die alte Stute Raja hat bei Irka und ihrem Vater ein Zuhause bekommen und Irka kümmert sich rührend um sie. Am liebsten hat es die Stute, wenn Irka leise mit ihr redet, denn sie selbst ist inzwischen blind. Aber sie orientiert sich an Gerüchen und Tönen.

Keiner glaubt so recht daran, aber dann wird es bestätigt: Raja ist nochmal trächtig.

Vorschnell verspricht der Vater, dass beide Tiere behalten werden können. Der dicke Möller ist schuld, dass Irka irgendwann am Vater zweifelt; das Fohlen wird ja größer und der Platz für zwei Pferde ist beschränkt.

Traurig erlebt Irka den Tag, als das Fohlen mit dem weißen Huf vom Hof geholt wird, aber von nun an soll es Raja nur noch gut gehen, und Irka wird sich wieder ausschließlich um sie kümmern.

Ein schönes Kinderbuch über Verantwortung und eilige, nicht haltbare Versprechen sowie große Tierliebe.

(Ab 10)

 

 

 

 

Für kleine ponyverrückte Mädchen

Vorhang auf für das vierte Thea-Büchlein!

 

Erika Eklund Wilson:

„Thea im Gelände“

Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer

Klett Kinderbuch 2012

61 Seiten, Euro 8,90

ISBN 978-3941411-60-9

 

 

 

 

(sg) Thea reitet. Thea hat eine sehr fiese Reitlehrerin. Sie schreit und schimpft und motzt. Thea hat Angst vor dem Reiten.

Reitlehrer sind so. Reitschüler sind so. Im echten Leben. In Kinderbüchern nicht.     

Doch Vorhang auf für das dritte Thea-Büchlein! Hier wird die Wahrheit erzählt, das gibt es selten in der einschlägigen Literatur. Genau wie Witz und durchdachte Brechung. Dazu genau passend die Bilder, in kindlicher Manier, aber dabei sehr gekonnt, mit klarer Farbgebung.

Für Eltern, die sich in Sachen Ponybücher eines Besseres lehren lassen, die Gutes vorlesen wollen. Und, ja, auch für kleine ponyverrückte Mädchen!

(Ab 4)

 

 

 

Jedes Pferdebuch-Klischee erfüllend

Heather Brooks: "Wild Horse Ranch- Freundschaft ist ein Geschenk"

 

Heather Brooks:

"Wild Horse Ranch- Freundschaft ist ein Geschenk"

Aus dem Englischen von Miriam Margraf

Coppenrath 2011

168 Seiten, Euro 9,95

ISBN 978-3815755334

 

 

 

(js) Dies ist der dritte Band der Wild -Horse -Ranch Serie.

Emily ist, seid ihr Großvater starb, mit ihrem Vater auf der Ranch des Großvaters. Tante Debby und deren älteste Tochter sind schon immer auf der Ranch und wollen, so wirkt es jedenfalls, Emily nicht akzeptieren. (Wie in jedem der drei Bände.) Und zu allem Überfluss verkaufen Tante Debby und Emilys Vater, hinter ihrem Rücken, zwei Pferde. Doch dann unternehmen Emily, Alison (Die älteste Tochter von Tante Debby) und Meredith (Eine Einstellerin und Pferdepflegerin) einen mehrtägigen Ausritt. Der Ausritt ist eine halbe Katastrophe, doch am Ende, wie es bereits in jedem Band war, wird alles gut und, wie auch in den vorigen Bänden, wird sie endlich auf der Ranch akzeptiert.

Diese Serie wiederholt sich in jedem Band, immer wieder muss Emily sich beweisen. Die Reihe lebt davon, dass es immer wieder um das Selbe geht. Das Buch hat keinerlei Qualitäten, es erfüllt jedes Pferdebuch–Klischee: Pubertierende Mädchen haben „Zoff“ untereinander und mit ihren Eltern, schließlich müssen sie auch noch das Vertrauen ihrer Pferde gewinnen, aber am Ende ist wieder alles gut. Die Spannung wird billigst in die Höhe getrieben.

Ein Buch, das einfach zu lesen ist, jedoch nicht als hauptsächliche Lektüre verwandt werden kann. Trotzdem kommt man von Emily irgendwie nicht mehr los und wartet schon auf den nächsten Band der Serie. Ein Jugendbuch der untersten Qualität.

(Ab 10)

 

 

 

Raus aus dem Korsett

"Thea lernt reiten" und "Thea im Galopp"

 

Erika Eklund Wilson:

„Thea lernt reiten“

Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer

Klett Kinderbuch 2011

60 Seiten, Euro 8,90

ISBN 978-3941411-432

 

 

 

Erika Eklund Wilson:

„Thea lernt reiten“

Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer

Klett Kinderbuch 2011

60 Seiten, Euro 8,90

ISBN 978-3941411-449

 

 

 

(lm) Das Genre Pferdebücher schien auf ewig verdammt, eine Ansammlung von Kitsch und Klischee zu sein. Nichts anderes war angesichts des Korsetts, das durch die jungen und ausschließlich weiblichen Leser eng geschnürt war, denkbar. Für das Teenie-Buch gilt das bis heute.

Aber nicht mehr für die Bücher für die kleinsten Leser. Die Revolution kommt zunächst unauffällig daher. "Thea lernt reiten" und "Thea im Galopp" sind zwei gut zu verwendende Erstlesebücher. Im ersten Band, „Thea lernt reiten", geht es um ein kleines Mädchen: Thea, die unbedingt reiten lernen will, nachdem sie eine ganz tolle Reiterin auf einem riesigen Pferd gesehen hat. Doch als sie dann tatsächlich selber reitet, sitzt sie auf einem dicken kleinem Pony namens Julia. Und überhaupt ist nichts so, wie Thea sich das vorgestellt hat. Trotzdem, Reiten ist toll, findet Thea und nimmt weiter Reitstunden. Doch dann bekommt Thea Carino, und da klappt gar nichts, Die Reitlehrerin schreit, Thea solle sich durchsetzen, aber das ist leichter gesagt als getan, jedenfalls für Thea, die nämlich ein bisschen Angst vor Pferden hat. Theas Mutter sagt, Thea sei kein Pferdemädchen. Aber das stimmt nicht! Thea lernt Maja kennen, und die hat auch Angst vor Pferden.

Also kann es einen zweiten Band geben, denn Thea bleibt dran. Bei „Thea im Galopp“ soll Thea, nun ja, galoppieren, aber das nicht mal auf Julia, ihrem Lieblingspferd, sondern auf Popcorn. Es kommt, wie es kommen musste: Thea fällt von Popcorn runter! Jetzt glaubt Thea, dass sie wirklich kein echtes Pferdemädchen ist und hört auf zu reiten. Für immer? Nein, denn es gibt Maja, ihre aus Band 1 wohlbekannte Freundin, und sie bringt Thea wieder zum  Reiten. In der nächsten Reitstunde kriegt Thea dann wieder Julia zugeteilt, und beide galoppieren ganz toll.

Erlebnisse, wie Mädchen sie gut kennen - Genre bedient! - aber einzigartig durch die sanfte Distanz, das freundliche Augenzwinkern, entstanden durch Niveau. Die Thea-Bücher sind erstklassig gestaltet, wunderschön schlicht. Cover wie Illustrationen sind geschmacksbildend für Kinder, und darum ein Genuss für vorlesende Eltern. Die Ich-Form der kleinen Thea gibt den Stil vor; ein überzeugender, kurze Gedanken erfassender Stil. Alles ist für Kinder wie in Wirklichkeit, wie man sich fühlt, wenn man ein bisschen Angst hat, wie es ist, wenn man vom Pferd fällt, sich wieder draufsetzen muss und wenn man vom Reitlehrer, von der Reitlehrerin angeschrien wird  usw. - und für Eltern sind es Büchlein, zu denen man nicht seufzend greifen muss. Denn es ist eine Erleichterung, dieser unendlichen Pferdeliebe nun mit Sinn für das gute Erstlesebuch Herr werden zu können.

(Ab 4)

 

 

 

Kein Betrug

Monika Felten: "Wolkentänzer: Das geflügelte Fohlen"

 

Monika Felten:

"Wolkentänzer: Das geflügelte Fohlen"

Gebundene Ausgabe

192 Seiten, Euro 8,95

Thienemann 2011

ISBN 978-3522501569

 

 

 

(ms) Mehr Event als Buch, wenn man das Cover betrachtet: Das „Wolkentänzer“ glitzert auf dem Titel. Das Titelbild ist ein Fohlen mit ebenfalls glitzernden Flügeln. Und der Inhalt ist genau so, wie es der Titel verspricht. Das bedeutet: Dass dieses Buch nicht als ein großes Kulturgut, nicht als die literarische Errungenschaft im Genre Pferdebücher gedacht war. Und da es den Käufer und den Leser also nicht betrügt, ist es mehr als erlaubt.

Malte und Jenny finden ein verletztes Fohlen mit Flügeln. Das Fohlen ist ein Pegasus, dem die Herde abhanden gekommen ist. Und ohne seine Herde droht es, von einer Hexe getötet zu werden, einer Hexe, die das Blut des Pegasus trinken will - sie wird dadurch unsterblich. Also müssen nun Jenny und Malte das Fohlen beschützen. Vor den bösen Schatten, die der Hexe gehören und natürlich auch vor der Hexe selber. Ein wilder Kampf entbrennt. Wer bei diesem schrecklichem Kampf gewinnt, nun, das ist ja eh klar: Jenny und Malte (das Buch hätte ja sonst noch weniger Sinn, als es eh schon hat.)

Auch damit erfüllt „Wolkentänzer“ das typische Pferde-Mädchen-Fantasy-Buch-Klischee. Dass ein Junge hier die zweite Hauptrolle spielt, ist an sich Irrsinn; kein gewöhnlicher Junge reitet heutzutage noch, keiner liest solche Bücher. Ansonsten passt es ganz gut: Mädchen findet Fohlen mit Flügeln, rettet es und alle sind happy. Natürlich gibt es am Ende noch ein paar Tränen, weil das Fohlen ja weg muss, aber ansonsten…

„Wolkentänzer“ ist ein Buch zum Nebenbei-Lesen. Man liest es schnell, und es ist spannend.

(Ab 8)

 

 

 

Und wie alles, was wir von Conni kennen

Liane Schneider:„Conni und ihr Lieblingspony“

 

Liane Schneider:

„Conni und ihr Lieblingspony“

Mit Bildern von Eva Wenzel-Bürger

Gebundene Ausgabe

Carlsen Verlag 2011

32 Seiten, Euro 9,90

ISBN 978-3551516749

 

 

(ms) Conni wird älter! Zwar wächst Conni nicht in dem Tempo der eigenen Kinder, doch bleibt Conni ein Kind seiner Generation. Conni reitet mittlerweile. Und wie alles, was wir von Conni kennen, ist auch diese Geschichte sehr gut recherchiert, und die Einzelheiten sind wieder aus dem Leben eines Kindes gegriffen. Das erzeugt diese Lust auf „Conni“-Bücher bei Kindern, und zwar, das muss man erstmal schaffen, bei Kindern von zwei bis (je nach intellektueller Auffassungsgabe) acht Jahren. So auch angesichts dieses Buches. Alles, was passiert im Reitstall und rund um Connis Reitkünste sowie den Problemen mit ihrer Freundin, ist so nahe an der Realität und doch durch die rosarote Brille (allein die reizend verkleideten Kinder bei der Reitvorführung!), dass dieses Buch sowohl Kindern Spaß macht, die keine Ahnung von Pferden haben, als auch jenen Kindern, die Pferdenarren sind. Normalerweise trägt eine solche Überzeichnung der Wirklichkeit im literarischen Geschäft den Namen Satire - hier aber ist ernstgemeint, was Conni treibt und widerfährt. Bei Eltern sorgt das für eine enorme Ambivalenz bei Eltern, vom Kopfschütteln bis befreiendem Lachen.

(Von 2 bis 6 Jahren)

 

 

Ein Buch für Fans

Katrin Kaiser: Meredith Michaels-Beerbaum - Pferde sind mein Leben

 

Katrin Kaiser:

„Meredith Michaels-Beerbaum – Pferde sind mein Leben“

Schneider Verlag 2008

127 Seiten, 9,95 Euro

ISBN 978-3-505-12523-2

 

 

(ms) Meredith Michaels-Beerbaum hatte schon ein interessantes Leben, bevor sie die erfolgreichste deutsche Springreiterin wurde. Wer Interviews mit ihr gehört hat, weiß auch, wo sie dieses Leben geführt hat: In Amerika. Genauer gesagt: In Kalifornien. "Pferde sind mein Leben" beschreibt Michaels' Jugend - wie sie zum ersten Mal geritten ist, wie sie ihr erstes eigenes Pferd gekriegt hat und wie sie sich dann zur Weltrangliste-Ersten entwickelt hat. Selbstverständlich geht es nicht nur um sie, sondern auch um ihre Pferde. Lustige, aber auch traurige Geschichten, über die Eigenarten und den Charakter sämtlicher Pferde, die Meredith Michaels-Beerbaum etwas bedeutet haben, wie beispielsweise die Stute Vogue (die leider nach einer Kolik sehr jung eingeschläfert werden musste).

Und natürlich kommen auch die Erfolgspferde Shutterfly und Checkmate nicht zu kurz. Dieses Buch ist eine unkomplizierte Biographie über Meredith Michaels-Beerbaum, die die Erfolgsreiterin noch sympathischer auf junge Pferdefans wirken lässt.

Obendrauf als Zugaben: Photos von Meredith Michaels-Beerbaums Pferden und aus ihrem Leben; die Auflistung sämtlicher Siege. Außerdem hat sie Springtipps für junge Reiter aufgeschrieben, die unbedingt lesen muss, wer davon träumt, in diese großen Reiterfußstapfen zu treten.  (Womit das Buch mehr tut als die gesamte Deutsche Reiterliche Vereinigung, deren Sichtungen ein Musterbeispiel an Funktionärssklerose sind; wer einen Wasserkopf finanziert, scheint in einem Land voller guter Pferde und talentierter junger Reiter das Zusammenbringen beider in den Hintergrund zu schieben  - das nur nebenbei; im Buch gibt es keine kritischen Worte zum Reitsport. Hier geht es um Begeisterung und Pferdeliebe) Der Amazonennachwuchs steht nach der Lektüre bereit, keine Frage.

 

 

Zwischenmenschlich und zwischenpferdlich haut alles hin

Heather Brooks: "Wild Horse Ranch. Ein stürmischer Anfang"

 

Heather Brooks:

"Wild Horse Ranch. Ein stürmischer Anfang"

Coppenrath 2010

240 Seiten, Euro 9,95

ISBN 978-3815798423

    

 

(librikon) Woraus besteht der Cocktail, aus dem Pferdebücher für Mädchen sind? Wäre dies ein Workshop zum Verfassen solcherart Bücher, „Ein stürmischer Anfang“ müsste als Schulungsmaterial gereicht werden.

Emily fährt mit ihrem Vater (Mutter ist tot) zum ersten Mal zu ihrer Tante, Schwester des Vaters. Sie führt den Hof, hier –besser-: die elterliche Farm. Ihr Bruder hat sich all die Jahre nicht sehne lassen, aber zur Beerdigung von Old Daddy kommt er. Und, bitte nicht den Lesern im Zielgruppenalter verraten, er bleibt, für immer. Mit Emily. Bei all den herrlichen Pferden, und obwohl die Tante raubeinig ist und Emily den reitmädchenüblichen Mist baut, nähern sich die beiden an. Zwischenmenschlich und zwischenpferdlich haut alles hin.

Und die Leserinnen, um die zehn, träumen sich rein, lesen das Buch immer wieder.

Was soll man als Literaturkritiker sagen? Dieses Buch macht der Gattung alle Ehre und lässt keine Irritation zu: Hilflos steht man vor einem solchen Buch, das unverwüstlich, ironiefrei und richtig etwas für junge Pferdeliebhaberinnen ist.

(Ab 9)

 

 

Passgenauer Lesestoff für Mädchen ab 9

Alyysa Brugman: "Anfängerglück", "Heißes Eisen", "Pferdestehlen"

 

Alyssa Brugman:

„Anfängerglück“

Aus dem Englischen von Ute Mihr

Reihe Hanser bei dtv 2007

288 Seiten, Euro 5,95

ISBN 978-3423623285

 

 

Alyssa Brugman:

„Heißes Eisen“

Aus dem Englischen von Ute Mihr

Reihe Hanser bei dtv 2008

224 Seiten, Euro 5,95

ISBN 978-3423623292

 

 

Alyssa Brugman:

„Pferdestehlen“

Aus dem Englischen von Ute Mihr

Reihe Hanser bei dtv 2008

288 Seiten, Euro 5,95

ISBN 978-3423623681

 

 

(librikon) Ein Mädchen, es heißt Shelby, lebt und reitet in Australien. Ihre Erziehung ist nicht einfach, denn Shelby ist inkorrekt, auf ihren eigenen Vorteil bedacht, schätzt wenig die Vernunft der Erwachsenen, und sie kann nicht mit Geld umgehen. Da setzt, wir schreiben das 21. Jahrhundert, die Erziehung durch ihre Eltern an. Wenn sie im Supermarkt die Einkäufe einigermaßen richtig zusammenzählt, kriegt sie einen Chuppa Chups-Lutscher. Wenn die Mutter gute Laune hat, bekommt sie ihn auch bei einer falschen Antwort. Shelby stammt eben aus dem echten, inkonsequenten, kommerzkranken Leben. Ihre Freundinnen, wenn man sie, mit denen Shelby von Eifersüchteleien geprägten Beziehungen pflegt, so bezeichnen will, auch: Erin kriegt vom Vater das Handy weggenommen, so dass sie nicht mehr bei „Australian Idol“ mitvoten kann, und nur Lindsey kriegt den guten alten Hausarrest. Sie nämlich kommt vom Reiterhof, und auf dem läuft die Handlung dieser Serie zusammen. Dort stehen Unmengen an Pferden, dort gibt es verwöhnte Weibsen und kernige Hufschmiede, es gibt große Koppeln, viel Land und die Freiheit auf dem Rücken der Pferde. Die Konflikte entstehen aus Shelbys Reitleidenschaft und ihren o.g. Charakterzügen. In „Anfängerglück“ kommt sie mit ihrem Pony Blue in den Stall, als Ergebnis bricht sich Lindsey das Schlüsselbein, in „Heißes Eisen“ kauft sie heimlich auf einer Auktion ein unreitbares Pony, in „Pferdestehlen“ haut das Pferd, für das Shelby verantwortlich, ist ab.

Soweit wir uns ein Urteil erlauben können - in diese Rezension sind nicht miteingeflossen Band 1 „Ponytausch“ und Band 5 „Glänzende Aussichten“; beide lagen uns leider nicht vor (wir raten vom Kauf daher ab, da Pferdestories dieser Art natürlich immer geschmackliche Wackelkandidaten sind): Die drei geprüften Bücher der Serie aber „Anfängerglück“, „Heißes Eisen“ und „Pferdestehlen“ sind passgenau ein Lesestoff für Mädchen ab 9, der im Genre Pferdebücher zum Besseren zählt.

(Ab 9)

 

 

Zeug zum Idol

Kathy Helidoniotis: "Pferdeverrückt - Hin und weg"

 

Kathy Helidoniotis

„Pferdeverrückt - Hin und weg“

dtv 2009

256 S., Euro 7,95

ISBN: 978-3423623957

 

 

 

(jw) Eine australische Autorin, deren erstes Buch einer mehrbändigen Serie auch in Australien spielt. Die elfjährige, sehr selbstbewußte Ashleigh erzählt ihre - fast authentisch wirkende - Geschichte vom Umzug aus der Stadt auf das Land und wie sie ihr erstes Pferd bekommt, spannend und mit dem Zeug dazu, ein Idol für ihre Leserinnen zu werden. Lediglich das Ende des Buches ist nicht richtig rund, und das liegt daran, dass offensichtlich der Übergang zum nächsten Band erleichtert werden soll. Erlaubt ist es dadurch nicht, und ein wirklicher Abschluss der begonnenen Geschichte ist zu vermissen. Die begeisterten Leser werden sich vom Virus Ashleigh infizieren lassen und mehr wollen.

Auch in der Gestaltung wurde an sie gedacht: Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt und in großer Schrift gedruckt. Alles in allem für kleine Reiterinnen empfehlenswert!

(Ab 8)

 

 

Pferdekauf, wie er ist

Und die Gefühle einer Teenagerin: "Entscheidung fürs Leben"

 

Margot Berger: "Entscheidung fürs Leben - eine wahre Pferdegeschichte"

Ensslin 2009

157 S., € 8,95

ISBN 978-3401453699

 

 

 

(jw) Es handelt sich wohl tatsächlich um eine wahre Pferdegeschichte: "Entscheidung fürs Leben - eine wahre Pferdegeschichte" von Margot Berger. Sie sollte wegen ihrer Realitätsnähe von Kindern und am besten auch von deren Eltern, die ihnen ein Pferd kaufen möchten, quasi als "Ratgeber" gelesen werden.

Die spannend geschilderte Geschichte um Hannahs Pferdekauf wird immer wieder unterbrochen von den e-mails, die sie sich mit ihrer Freundin schreibt. Für pferdebegeisterte Mädchen ein gutes Buch, das die Härte des Pferdehandels mit den Gefühlen einer Teenagerin schön verbindet.

 

 

Schlecht für die Katzendiebe, gut für die Leser:

Auch der zweite Band von Lord Hopper gefällt

 

Michaela Hanauer:

Lord Hopper. Ein Pony überlistet die Katzendiebe

 Thienemann 2009

·     126 S., 8,90.-

ISBN: 978-352218495

 

 

(jw) Der zweite Band von "Lord Hopper“, betitelt mit „Ein Pony überlistet die Katzendiebe" von Michaela Hanauer ist da! Er ist die Fortsetzung des hervorragenden ersten Bandes, und wieder ist das Pony Lord Hopper die Hauptperson und auch der Erzähler. Zu Beginn wird an den ersten Band angeknüpft, den man aber nicht gelesen zu haben braucht, um den zweiten zu verstehen. Was allerdings schade wäre, weil beide schön mit Humor und Spannung in großer Schrift geschrieben und für Erstleser zu empfehlen sind. Mit sehr hohen Erwartungen geht jeder, der Band 1 kennt, an den nächsten Fall des Pony-Detektives, und, nun ja, man muss schon sehr spitzfindig sein, um den ersten Band spannender zu finden (was mir, als übergenau arbeitende Rezensentin nach zwei vergleichenden Lektüren gelang)

Auf Gut Apfelbaum, Lord Hoppers Heimat, werden Katzenbabys gefunden. Wem gehören sie? Wie kommen sie dahin? Lord Hopper zieht in bester Detektivmanier aus Indizien seine Schlüsse. Schlecht für die Katzendiebe: Sie werden von Lord Hopper gejagt und enttarnt.

Verschlungen, geschmunzelt, gelacht, gefreut: Auch „Lord Hopper“ 2 ist ein Buch für Leser mit Geschmack. Hoffentlich kommen noch weitere Geschichten dieser endlich mal völlig anderen Pferdebücher, für die man gar kein Pferdefan zu sein braucht, um sie toll zu finden.

 

 

Besorgen!

„Lord Hopper“

 

Michaela Hanauer:

Lord Hopper. Ein Pony ermittelt

 Thienemann 2008

·     126 S., 8,90.-

ISBN: 978-352218024

 

 

(jw) „Lord Hopper“ von Michaela Hanauer ist mit zwei Worten exakt bewertet: Sehr empfehlenswert. Es ist lustig, es ist völlig anders als die anderen Pferdebücher, es ist schön flüssig zu lesen. Ein Pony - Lord Hopper - ist die Hauptperson und erzählt seine Geschichte, in der er wie ein Detektiv einen Fall löst, weil er zunächst selbst verdächtigt wurde. Als Zielgruppe Grundschüler, diesmal auch Jungs. Ich kann nur zuraten zu diesem Buch. Besorgen!

 

 

Insgesamt sehr in Ordnung

„Kira“: Eine Ponyhof-Reihe

 

Boris Pfeiffer: Kira und Buttermilch
Kosmos 2003

80 Seiten, 7,95.-

ISBN: 3440096483

 

 

 

Boris Pfeiffer: Kira und das Geisterpferd
Kosmos 2003

80 Seiten, 7,95.-

ISBN: 3440096491

 

 

 

Boris Pfeiffer: Kira, der Wirbelwind
Kosmos 2004

80 Seiten, 7,95.-

ISBN: 3440097560

 

 

 

Boris Pfeiffer: Kira rettet das Traumpferd
Kosmos 2005

80 Seiten, 7,95.-

ISBN: 3440101908

 

 

 

(jw) „Kira und“ – tja, „und…“ allerhand: Es ist eine Reiterserie mit vielen Bänden. Mir lagen die Bände 1 („Kira und Buttermilch“), 2 („Kira und das Geisterpferd“), 4 („Kira, der Wirbelwind“) und 8 („Kira rettet das Traumpferd“) vor.

Alle diese Bücher sind schön flüssig zu lesen. Für die Zielgruppe der selbst lesenden Zweitklässlerinnen haben die Kapitel und die gesamten Bücher sicherlich die richtige Länge. Die Handlung ist ausreichend spannend, natürlich erwartungsgemäß etwas pferde-kitschig. Aber das ist auszuhalten.

Ein echtes Problem stellt sich: Pferdekundige Leser, die die „Kira“-Bände sicherlich auch in die Hände bekommen werden, könnten sich wegen der doch mangelnden Sachkenntnis des Autors leicht wie im falschen Film bzw. Buch vorkommen. Dass zum Beispiel ein Pferd keine Schnauze, sondern ein Maul hat und im Trab keine Sprünge, sondern Tritte macht, hätte der Autor, Boris Pfeiffer, leicht herausfinden können. Wieso habe ich die Bücher eigentlich nicht bekommen, bevor sie gedruckt wurden? Doch ohne Flachs – so etwas muss doch nicht sein! Auch beim Kosmos-Verlag wird es ja wohl jemanden geben, der ein Pferd schon mal aus der Nähe gesehen hat.

Wer von den Lesern jedoch keine Ahnung von Pferden hat, dem werden die Patzer nicht auffallen. Die Kira-Bände sind ansonsten pädagogisch ja sehr hübsch – etwa, dass die beste Freundin von Kira die Tochter eines türkischen Taxifahrers ist. Das kommt ganz ohne erhobenen Zeigefinger an und ist daher sehr in Ordnung. Und die Bilder sind wirklich gut. Also insgesamt gelungene Bücher!

 

 

Anders als bekannte Kost

Isabell Werth hat ein Kinderbuch geschrieben

 

Isabell Werth: Lottchen und Lea

Hamburger Kinderbuchverlag 2007

8 S., 14, 95.-

ISBN-13: 978-3866310032

(jw) „Lottchen und Lea“ von Isabell Werth ist von Ulrike Heyne mit netten, farbigen Bildern ausgestattet worden, auf jeder Doppelseite findet sich eine Seite Text, eine Bild – eine hübsche, lesefreundliche Gestaltung.

Der Beginn der Geschichte um das Mädchen Lea und das Pferd Lottchen ist anders als bekannte Kost: Leas Eltern trennen sich, Lottchen wird von ihrem armen, alten Besitzer zum Ponyhof gebracht. Beide sind enttäuscht, wollen niemanden an sich heran lassen. Lea fährt mit der Mutter zum Ponyhof, dort entwickeln sich die Geschehnisse wie zu erwarten: Für kleine Leser wunderbar, im Genre der Pferdeliteratur ein wenig süßlich. Eine klassische Mädchen-Pferd-Beziehung also macht den Hauptteil aus. Ganz zum Ende hin wird’s etwas holprig; auf der vorletzten Seite spielt Lottchen plötzlich keine Rolle mehr, Lea hat ja neue Freunde. Auf der letzten Seite taucht der Vater wieder auf. Zitat: "Es war für Lea keine große Überraschung, als ihr Papa mit dem Auto auf den Hof fuhr, um sie und Mama abzuholen und nach Hause zu bringen. Ihre Mutter hatte ihr das am Morgen erzählt." Danach kommen gerade mal noch acht Zeilen und das Buch ist an seinem schwachen Ende angekommen. Im Nachwort von Isabell Werth steht lediglich, sie sei von Kindesbeinen an mit Pferden aufgewachsen. Nun, das sind viele. Von mehreren Olympiasiegen usw. wird gar nichts erwähnt. Die potenziellen Leserinnen werden sie aber wohl ohnehin kennen. Ein bisschen, aber nicht konkret wird der Anschein erweckt, es sei eine Fortsetzung geplant. Das wäre schön. Denn „Lottchen und Lea“ sticht heraus, und wer ein pferdebegeistertes Mädchen im Alter von 6 bis 9 zu beschenken hat, der sollte es mit diesem Buch tun.

 

 

Ohne besondere Vorkommnisse

Lisa lernt reiten und vielleicht auch lesen

 

Katja Schmiedeskamp:

Lisa lernt reiten. Lesetufe 1

Ueberreuter 2008

32 S., Euro 4,95

ISBN: 978-3800053995

 

 

(jw) „Lisa lernt reiten“ von Katja Schmiedeskamp soll Lesestufe 1 sein. Keine Ahnung davon zu haben, was die bieten muss, ist keine Schande: Alle Substantive, Lisa und ihre Reitlehrerin sind durch kleine Bildchen ersetzt. Lernt man heutzutage so lesen? Die Geschichte ist ganz schlicht. Lisa hat halt ihre erste Reitstunde, ohne besondere Vorkommnisse. Handlung und bunte Bilder sind in ihrer Tendenz eher begeisternd für Vier- bis Fünfjährige. Die zählen aber wohl noch nicht zur Zielgruppe, lernen aber manchmal auch schon reiten (und lesen).

 

 

Happy-End: Ein Mädchenponybuch

 

Anne Bachner:

Klara und Krümel. Ein Pony und zwei kleine Wunder

Loewe Verlag 2007

151 S., Euro 7,90

ISBN 978-3785558638

 

 

 

(jw) „Klara und Krümel“ von Anne Bachner ist nichts Außergewöhnliches, aber schön herunterzulesen. Ein Mädchen, ein paar Ponies, ein bißchen "Dramatik" bei einer Zwillings-Pony-Geburt, ein Turnierstart, zwei Liebesgeschichtchen zwischen den Erwachsenen und natürlich das totale Happy End. Ein Mädchenponybuch, wie es einfach ab und zu neu geschrieben werden muss.

 

 

Sehr professionell, sehr gelungen!

Und die Zielgruppe gut getroffen

 

Sabine Gistl / Florian Wagner:

Der Feuerritter. Ein unglaubliches Abenteuer auf Schloss Kaltenberg

Wu-Wei Verlag 2007

128 Seiten, Euro 19,80

ISBN 978-3930953356

 

 

(jw) Die Autorin des schön gestalteten Buches „Der Feuerritter“ kann nicht leugnen - und versucht es auch gar nicht -, dass sie Designerin ist. Die äußere Form (ganz viele Fotos, alle kompliziert bearbeitet, und einige Zeichnungen) steht im Vordergrund und ist mal etwas völlig anderes; sehr professionell und gelungen. Die Handlung ist kurz, sie vermischt wundervoll die Realität mit Historie und Fantasie. Die Autorin wurde wohl von ihrem 7jährigen Sohn inspiriert, dessen Altersgenossen sind die gut getroffene Zielgruppe. Wohlgemerkt Jungs! Die Pferde sind nur zum Tragen der Ritter da, es geht um Action und nicht um ‚Eititei’. Zwischen den kurzen, schön luftig und groß für Erstleser geschriebenen Kapiteln wird das Mittelalter kurz und verständlich erklärt. Zum Schluss folgen dann auch Erläuterungen zu Redewendungen und alten Berufe. Auf den Verlag, der Besonderes verspricht und mit „Der Feuerritter“ bietet, ist in Zukunft weiterhin zu achten!

 

 

Noch nicht abgeschlossen:

Amazone Alexa

 

Gaby Hauptmann:

Alexa – die Amazone

Band 1: Die große Chance

Baumhaus Medien 2007

285 S., Euro 12,90

ISBN 978-3833936906

 

Gaby Hauptmann:

Alexa – die Amazone

Band 2: Die große Herausforderung

Baumhaus Medien 2007

288 S., Euro 12,90

ISBN 978-3833936913

 

Der Serientitel "Alexa - die Amazone" ist natürlich katastrophal - wenn man sich dann aber doch zwingt loszulesen, sind beide Bücher (die ersten zwei der Reihe sind erschienen) nicht schlecht. Für die Zielgruppe der 16jährigen Mädchen (m.E. eher jünger) sicherlich interessant. Der Kommentar der Autorin trifft es am besten: "Ein bisschen Lehrbuch, dazu viel Roman, mit tollen Pferden, heftigem Verlieben und vielen neuen Lebenserfahrungen".

Die gelegentlichen Bezüge zur Realität hätte sie besser weglassen sollen: Das Aachener Turnier mit realen Reiter-Promis ist dabei vom Hochsommer in den Spätherbst verrutscht. Mal sind die Orte der Handlung so weit entfernt, dass man entweder einen Tag mit dem Zug braucht oder besser fliegt. Dann wechseln die Figuren aber doch wieder problemlos die Orte... Aber es ist ja auch ein Roman und keine Dokumentation. Harald, eine der wichtigen Figuren, ist - genauso wie alle Pferde - viel zu toll geraten, das wirkt übertrieben. Der erste Band ist alleine standfest. Der zweite Band fasst zunächst die Handlung des ersten ganz kurz zusammen und endet dann aber mitten in einer Szenerie, die noch abgeschlossen werden könnte. So schreit es etwas zu stark nach Fortsetzung, von der aber (noch) keine Rede ist.

 

 

Die total verhexte Reitschule.

Vorsicht, freche Fohlen!

128 Seiten

Egmont Franz Schneider Verlag (Juli 2007)

ISBN-10: 3505123668

ISBN-13: 978-3505123665

EUR 7,90

 

Der Verlag über das Buch:

Brandas niedliches Fohlen Blina erobert im Galopp die Herzen von Jule, Michelle, Jana und Franziska. Aber Fohlen sind in dem Sportinternat nicht erlaubt! Die Hexen setzen alles daran, dass Blina bleiben darf. Doch dann taucht plötzlich ein zweites Fohlen auf. Jetzt kann nur noch ein genialer Hexentrick verhindern, dass die Fohlen Rösselsburg verlassen müssen...

 

 

Sarah Bosse

Paul und Sina in den Reiterferien

Ab 7/8 Jahren, 72 Seiten

Durchgehend farbig illustriert von Anne Ebert

7,50 EUR [D]

ISBN 978-3-401-08657-6

 

Der Verlag über das Buch:

Endlich Ferien! Paul und Sina sind Feuer und Flamme, weil sie zur Pferdefreizeit ins Zeltlager dürfen. Denn dort gibt es freche Ponys, klasse Pferde und abends spannende Geschichten am Lagerfeuer. Wenn nur diese Angeberin von Alex endlich mal ihre Klappe halten würde. Doch dann gerät Alex in große Schwierigkeiten und Paul und Sina müssen nicht lange überlegen, um zu wissen, was zu tun ist

 

 

Ponyhof Kleines Hufeisen. Sammelband

352 Seiten

Egmont Franz Schneider Verlag (Juni 2007)

ISBN-10: 3505124028

ISBN-13: 978-3505124020

EUR 5,00

 

 

 

Hoch

 

 

 

   
 

copyright by librikon