Renée Holler: Im
Visier des Sklavenjägers. Ein Ratekrimi aus dem antiken Trier
Von Anne Spitzner
Renée
Holler:
Im Visier des
Sklavenjägers. Ein Ratekrimi aus dem antiken Trier
Loewe 2012
128 S., Euro 7,90
ISBN: 978-3785570050
Im Ratekrimi „Im
Visier des Sklavenjägers“ aus der Reihe „Tatort Geschichte“ erzählt
Renée Holler die Geschichte des Sklaven Albin, der eines Nachmittags aus
der Villa im antiken römischen Reich verschwindet, in der er lebt, und
der kurz darauf des Diebstahls verdächtigt wird, weil Geld und ein
silberner Armreif verschwunden sind. Der Herr des Hauses, Lucius Julius
Corvinus, setzt einen Sklavenjäger auf den Jungen an, doch seine beiden
Kinder, Lucius und Julia, glauben nicht an die Schuld ihres Freundes
Albin und machen sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihm.
Als Leser steckt man
innerhalb kurzer Zeit mitten in der Geschichte von Albin, Lucius und
Julia und hat sich schon bald festgelesen, sodass man nach jedem Kapitel
einfach noch ein weiteres liest. Am Ende jedes Kapitels befindet sich
ein kleines Rätsel, das mit dem Fortgang der „Ermittlungen“ zu tun hat,
welche die Kinder anstellen, und häufig beim Weiterkommen hilft. Hierbei
handelt es sich mal um eine Geheimschrift, mal um eine Geheimsprache
oder darum, einen bestimmten Gegenstand auf dem Bild zu suchen. Diese
Hinweise zu entdecken, macht Spaß, sogar erfahrenen Krimi-Lesern, obwohl
diese sie ziemlich schnell entdecken dürften. Für Kinder hält dieser
Spaß wahrscheinlich etwas länger an, wobei die Hinweise nicht so
schwierig zu entschlüsseln sind, dass sie Frustration hervorrufen. Am
Ende des Buches gibt es auch einen Lösungsteil, in dem man zur Not
nachschlagen kann; manche der Hinweise werden im folgenden Kapitel auch
aufgelöst, aber nicht alle, sodass man sie lieber löst, als „dumm“
weiterzulesen.
Es gibt einzelne
Abschnitte, die mir vor allem zu Beginn aufgefallen sind, in denen ich
das Gefühl hatte, dass hier zu sehr Wert auf die Vermittlung von Wissen
über die damalige Zeit gelegt wird, als dass es noch reinen Spaß macht,
das Buch zu lesen; dies gibt sich aber in den folgenden Kapiteln beinahe
ganz. Am Ende des Buches existiert auch ein Teil, in dem man die im Text
verwendeten lateinischen Begriffe nachschlagen kann; leider gibt es zu
Beginn keinen Hinweis auf dieses Glossar, sodass man darauf angewiesen
ist, es „zufällig“ zu entdecken. Und Begriffe wie Tablinum kann man wohl
nur bei den eifrigsten Lateinschülern als Teil des Wortschatzes
voraussetzen. Ganz zum Schluss folgt noch ein kurzer Abriss über die
Geschichte Roms, sodass man die Erlebnisse von Albin, Lucius und Julia
zeitlich einordnen kann.
Insgesamt ist „Im
Visier des Sklavenjägers“ ein kurzweiliges Lese- und Ratevergnügen, bei
dem man ganz nebenbei noch eine Menge über das antike Rom lernt.
Empfehlenswert!
Für Schüler, die
gerade mit Latein angefangen haben!
Andrea
Schacht:
Das Gold des Gladiators
Arena 2007
195 S., Euro 9,95
ISBN: 978-3401060781
(librikon) Die alte pädagogische
Weisheit, dass Fiction besser haften bleibt als trockene
Sachinformationen, sie gilt nicht immer, aber beim Bild der Antike
meist. Die lebendigste Vorstellung vom Leben im Alten Rom wird seit Jahr
und Tag durch die „Caius“-Bände vermittelt. Daran knüpft Andrea Schacht
als geübte Leichte-Kost-Autorin professionell an: Sie hat mit „Das Gold
des Gladiators“ auch einen Kriminalroman geschrieben, bei dem Kinder in
Rom in Toga und Tunika ein atemloses Abenteuer bestehen. Die Spannung,
die Kinder durch das Buch trägt, wird von den kleinen Erklärungen zu
Kleidung, Umgangsformen, Gebäuden am Rande der Seiten nicht gestört
(macht nichts; nicht immer sind sie hundertprozentig richtig..."Fortuna
caeca EST"). Ein ganz tolles Buch für Schüler, die gerade mit Latein
angefangen haben! (Ab 10)