home

impressum

das librikon

suche

 

Librikon

 
 
 
             

 

magazin für kinderbuchkultur

 

 

 

 

 

 

ABC

 

 

 

Abenteuer

 

 

 

Advent

 

 

 

Ägypten

 

 

 

Angst

 

 

 

Berge

 

 

 

Berlin

 

 

 

Besondere Bücher

 

 

 

Bibel

 

 

 

Comic-Romane

 

 

 

DDR

 

 

 

Detektive

 

 

 

Deutschland

 

 

 

Dinosaurier

 

 

 

Drachen

 

 

 

Dresden

 

 

 

Einschlafen

 

 

 

Essen

 

 

 

Erstlesebücher

 

 

 

Fabeln

 

 

 

Farben

 

 

 

Fantasy

 

 

 

Freunde

 

 

 

Für die Kleinsten

 

 

 

Gereimtes

 

 

 

Großeltern

 

 

 

Haustiere

 

 

 

Indianer

 

 

 

Island

 

 

 

Italien

 

 

 

Jungs

 

 

 

Kindheit

 

 

 

Krankheit Sterben Tod

 

 

 

Krieg

 

 

 

Lachen

 

 

 

Lexika

 

 

 

Liebesgeschichten

 

 

 

Lieder

 

 

 

Malbücher

 

 

 

Märchen

 

 

 

Meer

 

 

 

Mexiko

 

 

 

Mitbringsel

 

 

 

Mitraten

 

 

 

München

 

 

 

Museen

 

 

 

Natur

 

 

 

Nazi-Terror

 

 

 

Nikolaus

 

 

 

Nordsee

 

 

 

Ostern

 

 

 

Ostsee

 

 

 

Pferde

 

 

 

Pflanzen

 

 

 

Philosophie

 

 

 

Piraten

 

 

 

Ritter

 

 

 

Rom / Altes Rom

 

 

 

Sachbücher

 

 

 

Scheidung

 

 

 

Schweden

 

 

 

Sonne

 

 

 

Steinzeit

 

 

 

Tiere / Bedrohte Tiere

 

 

 

Tiere / Für die Kleinsten

 

 

 

Tiere / Allgemein

 

 

 

Tiefsee

 

 

 

USA

 

 

 

Vögel

 

 

 

Vorlesen

 

 

 

Wasser

 

 

 

Weltall

 

 

 

Weihnachten

 

 

 

Wikinger

 

 

 

Wimmelbücher

 

 

 

Winter

 

 

 

Wochenende

 

 

 

Zählen

 

 

 

Zirkus

 

 

 

Zuhause lernen

 

 

 

Zweisprachigkeit

 

 

 

Empfehlungsliste

 

 

 

Willkommen ...

 

 

 

Das Eine Buch

 

 

 

Gerechtigkeit für ...

 

 

 

Freiheit für ...

 

 

 

Evergreens

 

 

 

Leserfragen

 

 

 

Lesen im Grünen

 

 

 

Tipps zum Thema

 

 

 

Werk und Sein

 

 

 

Jugend liest

 

 

 

Freies Geleit

 

 

 

Comics

 

 

 

Bewegte Bilder

 

 

 

Auf der Waagschale

 

 

 

Wider die Leseförderung

 

 

 

Titelseite

 

 

 

Nachbarskinder

 

 

 

Buch von Wert

 

 

 

Hilfe, mein Kind liest...

 

 

 

Einspruch!

 

 

 

Eine Frage der Kultur

 

 

 

Kleiner Simpl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tipps zum Thema: Besondere Bücher

 

 

 

Wenn’s um Buch geht … Nachbar!

Koen Van Biesen: „Mein Nachbar liest ein Buch“

Von Daniel Ableev

 

Das Mädchen nebenan spielt Basketball, singt, trommelt, boxt – und treibt damit den feinen Nachbarn, der es nicht recht schaffen kann, sich seinem Buch zu widmen, in den Wahnsinn. Immer wieder steht der Nachbar auf und klopft an die Wohnungstür des Störenfrieds, um das Hauptmotto der Geschichte durchzusetzen: „Pssssst! Der Nachbar liest. Der Nachbar liest ein Buch.“ Bis die Konzentration irgendwann hin ist. Also ändert er seine Taktik und schenkt dem Mädchen ein Buch. Als sie es auspackt, ist endlich Ruhe eingekehrt und der Nachbar kann sich in seine Lektüre vertiefen. Bis Nachbars Hund zu bellen anfängt.

Eine vor allem grafisch ausgezeichnete Geschichte, die mit ihrem individuellen Zeichenstil den Kindern eine wichtige Lektion beibringt – nämlich dass Lesen nicht zum Uncoolsten gehört, was man in seiner Freizeit machen kann. Und wenn selbst irgendein blöder Nachbar so auf Bücher abfährt, dann sollte das doch für dich gar kein Problem sein, Kleine(r)!

Eine Besonderheit hat das Buch noch in Form der beiliegenden CD zu bieten, auf der sich eine verspielt-jazzige Hörspiel-Interpretation der Geschichte findet, komponiert und eingespielt von Autor plus Band.

 

 

Koen Van Biesen: „Mein Nachbar liest ein Buch“

mixtvision, 2014

32 Seiten (plus Audio-CD), Euro 15,90

ISBN 978-3944572093

 

 

 

 

Der Mensch, das seltsame Tier

Nadia Budde: „Und irgendwo gibt es den Zoo“

Von Bettina Meinzinger

 

Der Mensch ist ein seltsames Tier, und davon erzählt auch das originelle, betrachtenswerte Bilderbuch „Und irgendwo gibt es den Zoo“ von Nadia Budde. Bunt und lustig sind ihre Figuren, deren Charaktereigenschaften oder äußerliche Merkmale an die von Tieren erinnern: Die Zahnspange von Marlene macht Saurierzähne, das gemeinsame Abendessen mit der versammelten Meute gleicht einer Raubtierfütterung, die Nachbarin mit den stachelig nach oben gegelten Haaren sieht aus wie ein Igel und dreimal darf geraten werden, mit welchen Tieren Herr Rieger, Frau Grosch und Herr Neule Ähnlichkeiten aufweisen. Ja, wer braucht bei dieser Menagerie schrulliger Typen mit all ihren menschlichen Eigen- und Merkwürdigkeiten eigentlich noch den Zoo?

(Ab 3)

 

 

Nadia Budde: „Und irgendwo gibt es den Zoo“

Peter Hammer Verlag 2013

32 Seiten, Euro 14,90

ISBN 9783779504702

 

 

 

 

Jüdisches Leben in einer modernen Großstadtfamilie

Eva Lezzi: "Chaos zu Pessach"

Von Ada Bieber

 

Nachdem die Literaturwissenschaftlerin und Kinderbuchautorin Eva Lezzi bereits mit dem Bilderbuch „Beni, Oma und ihr Geheimnis“ (2010) von jüdischem Alltagsleben im heutigen Berlin erzählt hat – nicht ohne en passant auf die Verfolgung und Vertreibung der Juden durch die Nazis einzugehen und alte jüdische Traditionen darzustellen –, legt sie nun ihr zweites Bilderbuch mit gleicher Intention vor. Sie knüpft an das erste Bilderbuch an und erzählt wieder von Beni und seiner Familie. In „Chaos zu Pessach“ (2012) wird die Intention der Autorin noch einmal ganz deutlich: Sie möchte möglichst unprätentiös und unangestrengt das heutige jüdische Alltagsleben einer modernen Familie in Deutschland zeigen! Auch wenn der Autorin dies meistens gelingt, so ist es doch gerade das gewollt Unangestrengte, das das Lesen dieser Geschichte mitunter anstrengend werden lässt. Denn es fließen so viele Einzelprobleme in die Geschichte ein, dass jungen Lesern schon mal der Kopf schwirren kann.

Dennoch hat die Geschichte über Beni, seine Schwester Tabea, seine jüdische Mutter und seinen nicht-jüdischen Vater seinen Reiz, denn sie wirkt auch dank der Bilder und kleinen Installationen von Anna Adam nicht verstaubt oder alltagsfern. Auch dass es sich nicht unbedingt um eine ‚Bilderbuch-Familie’ handelt, sondern Gegenwartsprobleme wie Trennung – hier thematisiert an der Figur Onkel Jakob – Einzug halten, macht die Geschichte sympathisch. Ohne traditionell jüdische Lebensentwürfe kommt die Geschichte dennoch nicht aus. Und das ist es ja auch, worum es der Autorin geht: Das Sichtbarmachen von jüdischen Festen, Ritualen und Regeln. In dem zweiten Bilderbuch wird vom Pessachfest erzählt bzw. vom Seder, dem feierlichen Essen mit unterschiedlichen rituellen Speisen. Daran schließen sich unterschiedliche Gespräche über das Judentum und über jüdische Familienentwürfe an. Für die meisten jungen Leser dürfte dies eine völlig neue Welt sein und es ist gut, dass bei schwierigen oder unbekannten Wörtern das Glossar am Ende des Buches Aufklärung bietet. Es wäre sogar hilfreich, wenn junge Leser im Grundschulalter Leseunterstützung von erwachsenen Vermittlern bekämen und eine Anschlusskommunikation ermöglicht würde. Denn Fragen werden sich allemal aus dem Text ergeben; zumal bei jenen Kindern, die bisher wenig Berührung mit dem Judentum gehabt haben. Die oft kreativen Installationen von Anna Adam – dominiert von kleinen Alltagsgegenständen, Zeichnungen und Zimmerkulissen – machen das Buch zwar peppig, aber bieten manchmal nicht genügend visuelle Hilfen beim Verstehen des Textes. Es wäre beispielsweise hilfreich gewesen, Beni hätte ein Gesicht bekommen, um eine Identifikationsfigur für Kinder zu sein.

Alles in allem überwiegt aber der dankenswerte Ansatz, jüdische Leben der Gegenwart zu thematisieren und jungen Lesern näher zu bringen. Daher lohnen sich auch beide Bilderbücher, trotz einiger Holprigkeiten, zum gemeinsamen Vorlesen und Betrachten.

 

Eva Lezzi:

Chaos zu Pessach

Mit Illustrationen von Anna Adam

Hentrich & Hentrich 2012.

32 Seiten, Euro 14,90

ISBN 978-3-942271-51-6

 

Von der Rezensentin ist zuletzt das Essay erschienen: „Kunst im Bilderbuch oder Über die Notwendigkeit einer ästhetischen Kompetenz"

 

Hoch

 

 

 

Anleitung und Anregung

Forian Carevic: "Luca und die besonderen Dinge"

Von Bettina Meinzinger

 

Forian Carevic

Luca und die besonderen Dinge

Gillvuz  Verlag, EUR 13,50

Gebunden, 36 S.

ISBN 978-3940434067

 

Womit fing das an?

Zuerst war da der Videorekorder – nie mehr Filme verpassen, denn man kann sie ja einfach alle auf Kassette aufnehmen! Aber plötzlich waren da mehr Videokassetten, als man überhaupt  Zeit hatte, vor der Glotze zu sitzen. Heute ist es noch viel einfacher, man benötigt nicht für jeden schnöden Film einen eigenen Datenträger. Auch MP3s oder E-Books können in fast unbegrenztem Ausmaß in kleinen coolen Kästchen gespeichert werden.

Und Photos macht man ja jetzt auch viel mehr. Keine unscharfen, verwackelten Bilder mit abgeschnittenen Köpfen mehr – die werden einfach gelöscht.

Doch da gibt es doch auch noch diese Apparate namens analoge Kameras? Eine solche nämlich bekommt Luca von ihrem Opa geschenkt. Luca, die gerne genau hinschaut. Und mit ihrer Kamera, bei der jeder Klick auf den Auslöser auch ein Treffer sein soll, passt sie nochmal extra genau auf. So sieht sie Dinge, die anderen entgehen: einen Regenbogen aus Autos oder den Kaugummi am Hintern der Marktfrau.

„Luca und die besonderen Dinge“ ist Anleitung und Anregung dazu, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen und dabei das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen aufzuspüren.

 

Hoch

 

 

 

Nonsens vom Feinsten!

Ann Cathrin Raab: Frau Nasekalt

Von Steffen Wunder

 

Ann Cathrin Raab

"Frau Nasekalt"

Gebunden, 32 S.

mixtvision Verlag, Euro 13,90

ISBN 978-3939435327

 

 

 

Welchen Sinn haben Bilderbücher? Sie vermitteln auf ihre spezielle Art nützliches Wissen. Auf direktestem Weg erfährt man durch ein Sachbilderbuch, warum Vögel Nester bauen, wie ein Kran funktioniert oder wie der Dschungel Südamerikas aussieht. Oder es werden in einem erzählenden Bilderbuch wichtige Werte über eine spannende Geschichte vermittelt, zum Beispiel dass man Probleme besser gemeinsam lösen kann als alleine oder dass es für ein friedvolles Miteinander unerlässlich ist, sich zu entschuldigen. Hat das Bilderbuch überhaupt einen Sinn, ein Bilderbuch zu sein? Ja, es hat einen entwicklungspsychologischen und pädagogischen Sinn, weil die Bilder die geschriebenen Worte ergänzen und das Lesen erleichtern und fördern. Wie kaum ein zweites Medium wird das Bilderbuch fast ausschließlich mit Kindern in Verbindung gebracht. Daher muss es stets ein Ziel verfolgen und eine Botschaft an den Leser vermitteln.

Aber was, wenn unter all den sinnschaffenden, pädagogisch wertvollen Bilderbüchern ein Buch mit folgendem Inhalt daherkommt? Eine kleine Frau namens Nasekalt geht im Wald spazieren, trifft ihre Freundin, die Waldfee, und macht mit ihr ein Teekränzchen auf einem Baum, wobei sie kleine Schneemänner essen. Dann stapft ein Godzilla-artiger Riesenbär vorbei, der ein überdimensionales Osterei legt. Nachdem Waldfee und Frau Nasekalt es ausgebrütet haben, schlüpfen ein Bärchen, ein Hase, ein Huhn, eine Maus, ein Nasenkind, ein Floh, ein Waldwicht und ein Immerfroh aus. Sie tanzen, sagen Gedichte auf und pflücken Blumen. Der Bär kommt zurück und nimmt seine „Kinder“ mit ans Meer, selbstverständlich aber erst, nachdem dem Huhn Schuhe angezogen worden sind. Waldfee und Frau Nasekalt fliegen zurück auf ihren Baum und trinken den letzten Tee. Und zum Schluss spaziert Frau Nasekalt auf dem Himmel wieder nach Hause.

Noch interessanter klingt es, wenn man es wörtlich liest: „Frau Nasekalt ging in den Wald. – Am Waldfeehaus machte sie halt. – Die Waldfee kochte einen Tee, – den tranken sie und aßen Schnee. – Da kam ein großer Bär daher, – legte ein Ei und ging vorbei.“ So geht es das ganze Buch weiter. Mancher Leser wird sich nun nach dem Sinn dieser Geschichte fragen. Vielleicht wird er zum Entschluss kommen, dass es gar keinen Sinn gibt. Und genau dann hat er das Buch verstanden! Auf dem Klappentext wird dieses Phänomen tituliert als: „Nonsens vom Feinsten!“ Und das ist es auch.

Die Kunst des Unsinns zu beherrschen, ist aber keinesfalls leicht. Denn Nonsens-Literatur ist nicht dasselbe wie sinnlose Literatur. Bewusst einen Sinn zu umgehen, sodass es sich genial und witzig anhört oder sich sogar ein höherer Sinn durch den Unsinn herausstellt, ist eine Wissenschaft für sich. Diese wird von der Autorin zweifellos beherrscht. Das Buch zu lesen und anzusehen, macht unglaublich viel Spaß. Jedes Mal wenn man denkt, sinnloser geht es nicht mehr, wird man vom Gegenteil überzeugt. Durch das Hintertürchen schleichen sich ein paar autobiographische Erfahrungen von Raab: Zum Schluss erfährt man in einem – zum Buch passend – ungewöhnlich geschriebenem Autorenportrait, dass sie abends im Bett manchmal eine kalte Nase hat, als Kind ebenfalls gern in den Wald gegangen ist, Schnee gegessen und Tee getrunken hat. Wer weiß, ob Frau Nasekalt nicht ein Alter Ego der Autorin ist.

Diese Sinnverweigerung in „Frau Nasekalt“ wirkt nahezu wie ein Protest gegen die pädagogische Prägung und deren Sinnlastigkeit in den Bilderbüchern. Die Sprache liest sich, als hätte man sie einfach los- und laufen gelassen. Sie macht, was sie will. Reime auf Teufel komm raus klopfen sich die Worte zurecht, ohne auf jegliche inhaltliche Richtigkeit zu achten. Aber auch die Illustrationen protestieren gegen Vorgaben und Normen. Anstelle des üblichen „naiven Realismus“, d.h. annähernd realistische Darstellung, klare Umrandung und leichte Verniedlichung von Figuren, treten krumme Linien, verrutschte quietschbunte Farben und variierende Größenverhältnisse. Oft erkennt man bei den Landschaften nicht mehr, wo oben und unten ist: Das perfekte Chaos. Und dennoch würde man die Pop-Art-ähnlichen Bilder von Raab unter Tausenden wiedererkennen. Auch hier zeigt sich die hohe Kunst des Unsinns.

Vielleicht kann nicht jeder mit einer Geschichte ohne Sinn etwas anfangen, aber wer es beherrscht diese Sprache zu verstehen – vor allem Kinder dürften zu dieser Gruppe dazugehören –, wird auf seine Kosten kommen. Das Buch ist ausgezeichnete Unterhaltung der besonderen Art und lässt den Leser auf jeder Seite etwas Neues entdecken. Um es noch einmal zu wiederholen: Nonsens vom Feinsten!

 

Hoch

 

 

Ein wundervoller Drahtseilakt über schwindelndem Abgrund!

Heinz Janisch/ Helga Bansch

"Die Brücke"

Von Ada Bieber

 

Heinz Janisch/ Helga Bansch: Die Brücke

Jungbrunnen Verlag 2010

32 Seiten, € 13,90

ISBN  978-3702658199

 

 

Soviel gleich vorweg: Dieses wundervolle Bilderbuch von Heinz Janisch und Helga Bansch ist eine Kostbarkeit, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte! Schon wenn der Betrachter die Umschlagsseite öffnet, kündigt ein collagierter Fischschwarm von der hohen künstlerischen Qualität des Buches. Die erzählte Geschichte handelt parabelhaft von der schicksalhaften Begegnung eines Bären und eines Riesen an der großen Hängebrücke über dem Fluss. Beide Giganten treffen sich in der Mitte der schmalen Brücke über dem reißenden Abgrund und jeder beharrt auf dem Recht, zuallererst über die Brücke gehen zu dürfen. In diesem Streit kommen die sich anfangs feindlich gegenüberstehenden Figuren schließlich auf die friedliche Lösung, sich gegenseitig zu umschlingen und zu drehen und so die schmale Brücke gleichzeitig zu passieren. Diese Lösung setzt freundschaftliches Vertrauen und die Fürsorge um den jeweils anderen voraus, denn sie bedeutet Fürsorge für sich selbst. Nur indem der Bär und der Riese sich gegenseitig stützen und sich Schritt für Schritt umeinander drehen, bekommt jeder die nötige Stabilität, die ein solcher Drahtseilakt braucht. Diese Geschichte über Vertrauen als Voraussetzung eines gelingenden Miteinanders profitiert ungemein von der sagenhaften Gestaltung Helga Banschs. Ihre Bilder leben weniger von der malerischen als von der materiellen und graphischen Gestaltung. Es sind insbesondere die Collagen, die durch den Einsatz unterschiedlich strukturierter Papiere und graphischer Skizzen eine kolossale Landschaft entstehen lassen. Die gekonnt gewählten Perspektiven – beispielsweise die im Zenit über der Konfliktsituation schwebende Vogelperspektive oder die Nahaufnahme der gegeneinander stoßenden Füße auf der schwankenden Brücke – lassen die Textpassagen auf dramatische und eindringliche Weise anschaulich werden. Die Bilder erzählen jedoch nicht nur in großformatigen Ansichten, sondern auch mittels diverser Teilstudien, die Figuren und Situationen konkretisieren. Die in vier Teilen dargestellte Drehung als Drahtseilakt zweier Giganten über dem Abgrund ähnelt in ihrer Reihung einem Tanz in einem Trickfilm. Die Auflösung und das gute Ende der Geschichte werden daher von der visuellen Komponente des Buches entscheidend mitgetragen. Erleichtert über das gute Ende der Geschichte wünscht sich der Betrachter dennoch, mehr von diesen wundervollen Bildern umblättern zu dürfen ...

 

Hoch

 

 

Gut schläft sich’s unterm Teppich

Aino Havukainen / Sami Toivonen:

 „Tatu und Patu und ihr verrücktes Gute-Nacht-Buch“

Von Mercedes Kraut

 

Aino Havukainen / Sami Toivonen:

„Tatu & Patu und ihr verrücktes Gute-Nacht-Buch“

Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat

Thienemann 2011

31 S., Euro 12,90

ISBN 978-3522436755

 

 

 

„Tatu und Patu“ – kein Allerweltsbilderbuch!

Nicht zu verleugnen beim ersten Durchblättern ist der eingemixte Comicstil. Figuren mit riesigen Köpfen und riesigen Augen, Kartoffelnasen und große Münder, die aber auch schrumpfen können zu Minipunkten. Und auch nicht zu verleugnen: Es sind gut gemachte Bilder; sie sind wirklich lustig. Dazu wahnsinnig viele Einzelheiten, die die jungen Betrachter entdecken können – zweifelsfrei, ein Buch wirklich für Kinder und zu deren Freude. ,

Das Buch handelt von den Brüdern Tatu und Patu, die ihr Patenkind, das Baby Satu, zu Besuch haben. Die beiden bereiten für das Baby alles vor: Einen extra Babyrollator,  einen Gürtel für Tatu mit allem Notwendigen wie Pflaster, Salben, Q-Tips und Kuscheltieren. Ganz wichtig auch - das Thermometer, mit dem die Temperatur des Babybreis für Satu gemessen wird. Sowie ein Walkie-Talkie, mit dem sich die beiden Brüder verständigen können.

Beim Ins-Bett-Bringen dann holen Tatu und Patu einen extra „Einschlafordner“ heraus. Daraus lesen Tatu und Patu dann Satu vor; zu erfahren ist so unter anderem, was passiert, wenn man nicht ins Bett geht. Die Parodie auf moderne Erziehung per Ratgeber und allerlei Hilfsmitteln endet mit einem ziemlichen Misserfolg: Am Ende ist Satu nicht mehr im Bett! Die schläft unterm Teppich, und da legen sich Tatu und Patu dann dazu.

Dieses originelle Bilderbuch besteht zur einen Hälfte aus seiner chaotischen Handlung, zur anderen aus Einblicken in den Aktenordner, den Tatu und Patu aufgesetzt haben. Da verliert man mal den Überblick und mal die Energie, genau hinzuschauen, bis man beim nächsten Anschauen wieder Neues entdeckt. Kein Buch für den Einmal-Gebrauch, er lohnt sich, der Platz im Bücherregal. Sollte jemandem das Thema „Einschlafen“ ausgelaugt vorkommen – „Tatu und Patu“ beweist das Gegenteil. Es ist so einfach wie es komplex ist. Kinder brauchen nicht viel zum Einschlafen, nur einen Teppich.

(Ab 5)

 

Hoch

 

 

modern design

Melanie Laibl/Alexander Strohmaier: „Herr Grimm und Frau Groll zerkugeln sich: Eine Geschichte von zwei Seiten“

Von Miriam Schneider

 

Melanie Laibl: Herr Grimm und Frau Groll zerkugeln sich: Eine Geschichte von zwei Seiten

Mit Illustrationen von Alexander Strohmaier:

Luftschacht Verlag 2010

48 Seiten, Euro 19,40

ISBN 978-3902373632

 

Das Buch kann von zwei Seiten aufgeschlagen werden, und es erzählt dieselbe Geschichte von zwei Seiten. Frau Groll erzählt, Herr Grimm erzählt. Doch sie erzählen ihre Geschichte nicht aus zwei Perspektiven, sie erzählen dasselbe. Sie sind – nomen est omen  oder eher nomina sunt omina -  böse, nichts macht ihnen Freude, sie grimmen, sie grollen. Dann, in der Mitte des Buches, in der ihre gleichen Geschichten und sie sich begegnen, da kehrt die Freude ein. Sie beginnen zu lachen, sie zerkugeln sich titelgebend. Alle versäumten Lacher der letzten Jahrzehnte brechen und knallen aus ihnen heraus. Nun geht ihr Leben anders weiter.

Für Erwachsene ist das eine schöne Erkenntnis: Es gibt den wunderbaren Moment, an dem man herauskommt aus seinem einsamen Bösesein, er kommt von außen und geht los wie ein Feuerwerk. Das könnte wohl Liebe vollbringen. Dem Weltbild von Kindern entspricht das gar nicht; sie schützen sich vor bösen Menschen, indem sie deren Bosheit herausspüren und nicht über mögliche Veränderungen oder erwachsen-menschliche Gründe nachdenken. Um Schreckgestalten wie Frau Groll und Herrn Grimm machen Kinder einen Umweg, denn sie machen Ärger, wenn Straßenkreide unter ihren Sohlen klebt oder Bälle gegen ihre Autos fliegen. Können sie auch anders sein? Für Kinder genügt „gut“ und „böse“, um sich zurechtzufinden, und das ist für ihr tägliches Dasein in einem Land voller Erwachsener überlebenswichtig.

Die Illustrationen sind modernes Design; im Stil von CD-Covern, die als ‚International Music’ im Coffee-Shop angeboten werden. Im Bilderbuch ist das neu, und es hat seinen Platz, denn wir leben in der Welt von Grimms und Grolls, die auf den Großen Moment warten. Dann ist er da, jener Moment, und er entfaltet seine Wirkung. Buch und Inhalt korrespondieren: Ein originelles Projekt, das voll durchgezogen wird.

(Ab 3)

 

Hoch

 

 

Ein Buch zum Schauen und Fantasieren

Michael Roher: „Fridolin Franse frisiert“

Von Brigitte Bjarnason

 

Michael Roher: „Fridolin Franse frisiert“

Picus Verlag Wien

32 S. Euro 16,90

ISBN: 978-3-85452-152-5

 

 

Fridolin Franse ist ein Frisör von besonderer Art. Jede seiner Tätigkeiten führt den Betrachter des Bilderbuches in eine bunte Welt voller Kuriositäten. Es gibt keine Geschichte in diesem Buch, nur einzelne Wörter als Anhaltspunkte. Die Hauptrolle spielt die Illustration, und es ist die Aufgabe des Betrachters, den Bezug der Motive zu der jeweiligen Tätigkeit des Frisörs zu erkennen. Hierzu brauchen insbesondere jüngere Kinder die Hilfe von Erwachsenen, da manche Motive und Szenen eher Erwachsenen als Kindern bekannt sein dürften.

In „ Fridolin Franse frisiert“ gibt es viele witzige Details zu entdecken. Die schwarz-weißen Tuschzeichnungen werden durch Fridolin als bunte Collage aufgelockert. Die künstlerische fantasievolle Illustration ist für alle Altersgruppen interessant.

„Fridolin Franse frisiert“ ist kein Vorlesebuch. Es ist ein Buch zum Anschauen und lädt Kinder und Erwachsene zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.

(Ab 3) 

 

Hoch

 

 

Trifft ins Herz:

"Heimat" von Roswitha Moralic

Von Vera Mayer

 

Roswitha Moralic:

Heimat. Ein HeimReiseTageBilderBuch

Mit 28 farbigen Collagen

Pandora 2010

57 Seiten, Euro 15,00

ISBN 978-3-9811145-6-0

 

Ein Geschenkbuch, wie man es selten findet: „Heimat“ von Roswitha Moralic. Von der Optik und Haptik ist das großformatige Werk liebevoll gestaltet und sehr gekonnt – ein schönes Buch. Es ist modern, und das verwirrt zuerst, wenn man den Titel liest. Denn der Begriff „Heimat“ ist zunächst altertümlich, in Deutschland ja auch belastet und will nicht zu einem Buch auf der Höhe der Zeit passen. Ein positiver Widerspruch wird so erzeugt, der dazu aufruft, einen Begriff neu zu denken.

Der Pergamentumschlag, der das Wort „Heimat“ abbildet und sofort mit Leben füllt –die Buchstaben tragen vielfache, in wohligen Farben gehaltene Naturmotive – nimmt gleich Abschied vom negativ konnotierten Heimatgefühl und führt den aufmerksamen Betrachter hinein in ein Buch, das in die Heimat der Gefühle, der Gerüche, der Empfindungen der Kindheit eben leitet.

Wenn man das Buch aufschlägt, verbreitet es geradezu eine Atmosphäre der Ruhe und des Tiefgangs. Lyrische Gedanken und Sinnsprüche, Gedichte, poetische Anmerkungen im weitesten Sinne zu „Heimat“ –all das, was auch in einem selber schlummert und immer wieder einen unruhigen Schmerz hinterlässt, findet sich dort widergespiegelt. All das, was man jungen Menschen mitgeben will!

Gerade für Jugendliche, die in der Pubertät sind und auf der Suche nach innerer Ruhe, die zwischen Kind- und Erwachsenensein hin- und herschwenken, bietet diese Sammlung von stimmigen Texten und Bildern Raum. Auch das, was zum Schmunzeln anregt, trifft ins Herz.

„Heimat“ ist wunderschön illustriert. Ein transparentes Deckblatt wie in einem Photoalbum, bei dem man den Text durchschimmern sieht, lässt Bilder und Gedichte wie ein Puzzle miteinander korrespondieren. Eine schöne Gabe für Konfirmanden, Firmlinge und junge Erwachsene, die gern auch mal lesen und nicht im elektronischen Zugang zur Welt versinken sollen.

 

Hoch

 

 

Ohne jedes Orientklischee

Unkonventionell: „Warum die Liebe blind ist und Hand in Hand mit dem Wahnsinn geht“

Von Nazli Hodaie 

 

Aylin Yavuz (Text und Bilder):

"Warum die Liebe blind ist und Hand in Hand mit dem Wahnsinn geht"

Eine Erzählung aus dem orientalischen Volksmund

Ins Deutsche übersetzt von Aylin Yavuz

Wuppertal: Gillvuz 2008

32 S., Euro 15,95

ISBN 978-3940434029

Beim Versteckenspielen während eines vom Wahnsinn initiierten Treffens verschwindet die Liebe, weshalb der Wahnsinn sie suchen geht. Nach sehr langer Suche auf der ganzen Welt setzt er sich an einen Rosenstrauch, um sich auszuruhen. Die Liebe, die sich ausgerechnet in diesem Rosenstrauch versteckt hatte, springt mit einem Dorn in ihrem einzigen Auge heraus. Sie ist nun blind. Schuldbewusst verspricht ihr der Wahnsinn, nie von ihrer Seite zu weichen.

Das Bilderbuch „Warum die Liebe blind ist und Hand in Hand mit dem Wahnsinn geht“ ist bekennendermaßen „eine Erzählung aus dem orientalischen Volksmund“. Zieht man in Betracht, mit was für Bildern der Orient in den westlichen Gesellschaften assoziiert wird, überrascht es umso mehr, wie wenig sich die Illustratorin (und zugleich Übersetzerin) der Erzählung von den gängigen Orientklischees hat beeinflussen lassen. Weder die Darstellung der Figuren noch weitere Illustrationen lassen im westlichen Verständnis als orientalisch geltende Spuren erkennen. Vielmehr konzentriert sich die Illustratorin bei der Abbildung der abstrakten – da menschliche Charakterzüge – Figuren auf die jeweiligen Eigenschaften selbst, die sie durch kugelförmige Wesen konkretisiert. Zur deutlichen Veranschaulichung des jeweiligen Charakterzugs verwendet sie zum Teil interessante, allerdings für Kinder wohl nicht (leicht) entzifferbare Anspielungen, wie dies z.B. bei der Figur „Gewissen“ der Fall ist: Diese trägt als Gesicht das Antlitz Sigmund Freuds.

Trotz der beachtenswerten, unkonventionellen Vermeidung jedweden Orientklischees und der gelungenen Konkretisierung der menschlichen Charaktereigenschaften in deren Aussehen und Handeln wirken die Illustrationen allerdings zuweilen etwas „schulmädchenhaft“, ja oberflächlich. Dies manifestiert sich v.a. in der Darstellung der Natur, aber auch in der starken Farbbetonung und der Akzentuierung gewisser Körperteile wie Wimpern bei den Figuren.

Auch gewinnt die Erzählung durch die Illustrationen viel mehr an Brutalität, als es in mündlicher Überlieferung oder in einer nicht bzw. anders illustrierten Textversion der Fall wäre. Zwar ist Grausamkeit an sich ein herkunftsunabhängiger Bestandteil der Volkserzählung, sie wird jedoch in der Regel nicht näher beschrieben, nicht konkretisiert. Die hiesige Art und Weise der Illustration veranschaulicht hingegen das Grausame und macht das – sogar physisch – vorstell- und fühlbar. Der Dorn im Auge der Figur „Liebe“ oder ihre Sehbehinderten-Armbinde nach dem Vorfall mögen dafür den Beleg liefern. Beide Abbildungen sind unverhältnismäßig anschaulicher und daher brutaler als die dazugehörigen Sätze: „Und mit einem Mal sprang die Liebe mit einem Dorn im Auge aus dem Strauch. Sie hatte fürchterliche Schmerzen.“ und „Von dem Tag an war die Liebe blind.“

Die Erzählung beinhaltet außerdem einige Unklarheiten, u.a. warum die Liebe nur ein Auge hat oder wie sie innerhalb von so kurzer Zeit so weit um die Welt gekommen ist. Das sind allerdings Fragen, die zum einen ohne die Kenntnis der Originalerzählung nicht zu beantworten wären. Zum anderen kommt es in der Volkserzählung nicht selten vor, dass unerklärliche, für den „gesunden“ Menschenverstand unfassbare Ereignisse und Phänomene im Dienste der immanenten Erzählungslogik eingesetzt werden. Zumindest die zweite Frage könnte dieser Kategorie zugewiesen werden.

Im Großen und Ganzen ist „Warum die Liebe blind ist und Hand in Hand mit dem Wahnsinn geht“ ein Bilderbuch, das zuweilen den Eindruck erweckt, es sei nicht für Kinder, sondern für ein erwachsenes Leserpublikum konzipiert. Auch wirkt es in seiner vorliegenden Gestalt erzählerisch wie illustratorisch sehr modern. Dies stellt zwar kein Problem dar, lässt jedoch die Frage aufkommen, inwiefern die Übersetzerin ihrer Vorlage treu geblieben ist – auch das eine Frage, zu deren Beantwortung das Original hinzugezogen werden müsste.

 

Die Rezensentin ist am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig. Von ihr liegt zum Thema vor: „Der Orient in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Fallstudien aus drei Jahrhunderten“  (Peter Lang 2008)   

 

Hoch

 

 

"Die Welt ist voller Löcher"

Claire Didier:

 

Mit Illustrationen von Roland Garrigue

Aus dem Französischen von Sophia Marzollf

Oetinger 2007

78 S.,16,90 Euro

      ISBN 978-3789184147

 

(librikon) Als erstes kommt das Buch wie ein Spaß daher: „Die Welt ist voller Löcher", das Buch auch. Die Gestaltung ist hochklassig, die illustratorische Leistung enorm, die Texte in überzeugender Anordnung dazu gestellt. Ein „bedeutender Löchersammlung“ führt durch seine Sammlung, und damit geht es durch allerhand Löcher in Natur und Kultur. Je mehr man sich in dieses Buch und sein Thema, das nur scheinbar skurril ist, vertieft, desto stärker öffnet sich das Nichts, das ein Loch zu sein vorgibt, und treibt den Betrachter gedanklich voran. Mit seinen fünf Kapiteln, die Löcher in Gärten und Wäldern, an Mensch und Tier, in Gebäuden und Städten, ist es ist das Buch eine Ansammlung eigenartigen, hm, Tiefgangs. Die Übersetzung aus dem Französischen stellt eine besondere Leitung dar, weil Sprachwitz und Sprichwörter nicht einfach zu erhalten sind. Doch auch das ist gelungen, wie das ganze Buch. Nicht verpassen!     

 (Ab 6)

 

Hoch

 

 

Trotz TV, Computer und I-Pod:

Seders "Galopp"

Rufus Butler Seder:

 

Galopp

Aus dem Amerikanischen von Uli Blume

Boje 2008

24 S., 12,00 Euro

ISBN 978-3414822000

 

(librikon) Das Bilderbuch hat seit seiner Existenz seine bewegliche Seite, die für Kinder vergangener Zeiten Mensch und Tier aus Pappe zu mechanischen Gesten brachte. Diese Bücher, heute oft im Retrochic, bringen wirklich Freude in die Kinderherzen: Immer noch, trotz TV, Computer und I-Pod. Scanimation trägt das R des eingetragenen Warenzeichens. Beim Aufschlagen des Buches spielt sich auf den Pappseiten Tolles ab. Hinter dünnen schwarz-weißen Streifen galoppiert ein Pferd, stolziert ein Hahn, rennt ein Hund, springt eine Katze. Alle Tiere sind dunkel, aber deutlich zu sehen. „Galopp“ ruft eine tiefliegende, eine uralte Freude hervor.  

(Ab 2)

 

Hoch

 

 

   
 

copyright by librikon