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Ein gutes Buch für Tierfreunde und alle, die es werden wollen

Diana Hillebrand: Paula, die Tierparkreporterin

Von Anne Spitzner

 

Diana Hillebrand:

Paula, die Tierparkreporterin

Mit Illustrationen von Stefanie Duckstein

Rieder Verlag 2008

192 S., Euro 14,90

ISBN: 978-3862220199

 

 

 

Paula, ein Mädchen aus München, geht in den Tierpark Hellabrunn, so oft sie nur kann. Als sie in der Zeitung von einem Wettbewerb liest, bei dem man einen Platz als „Tierparkreporterin“ gewinnen kann, macht sie natürlich mit und gewinnt. Jetzt bekommt sie den Tierpfleger Tibo an die Seite gestellt, der ihr jeden Monat ein spannendes Abenteuer rund um ein Tier in Hellabrunn bietet. Bei ihrem ersten Besuch verliert Paula ihren Krokodilstift und findet dafür einen neuen Freund, Luca.

Diana Hillebrand gelingt ein faszinierendes Porträt des Münchner Tierparks Hellabrunn mit seinen vielen tierischen Bewohnern. Sie schreibt so, dass man Paula bei ihren Erlebnissen direkt über die Schulter schauen kann – egal, ob es um die manchmal unverständlichen Entscheidungen von Eltern, die Erlebnisse im Tierpark oder die Suche nach dem verlorenen Krokodilstift geht – aber auch in gut gesetzten Worten über die Tiere in Hellabrunn. Man merkt, dass hier nicht nur eine Autorin, sondern auch eine Tierfreundin am Werk ist.

Tatkräftig unterstützt wurde Hillebrand dabei von Stefanie Duckstein, deren tolle Illustrationen dem Buch Leben einhauchen. Mit scheinbar nur wenigen Strichen gelingt es der Illustratorin, lebendige Bilder zu zeichnen, von denen man fast glaubt, sie würden sich bewegen. Jedenfalls taten sie das in meinem Kopf, während ich Paulas Geschichte las.

Der geheimnisvolle M., der dann noch auftaucht und behauptet, zu wissen, wer Paulas Krokodilstift hat, gibt der Geschichte zusätzliche Spannung. Meine Lieblingsfigur ist allerdings Tibo, der Tierpfleger, der mit Paula den Tierpark erforscht. Er denkt sich fantasie- und liebevoll Rätsel aus, die Paula zum Tier des Monats führen, weiß beinahe alles über das jeweilige Tier und hat mir während des Lesens einfach am meisten gefallen, ob er sich nun nachts als Fledermaus verkleidet oder Paula mit einem Kescher zu den Pelikanen lockt. Auch als Leser hat es Spaß gemacht, Tibos Rätsel zu lösen und am Ende dann mit Paula vor den Gehegen zu stehen.

Teilweise fehlt Hillebrands Dialogen allerdings der letzte Schliff, spürt man eine leichte Unebenheit in der Wortwahl. Auch die vielen fehlenden Kommas stören beim Lesen.

Davon abgesehen kann man mit Paula zwölf spannende Besuche im Tierpark erleben und nebenbei viel über die dort lebenden Tiere lernen. Ein gutes Buch also für Tierfreunde und alle, die es werden wollen.

 

 

 

 

 

 

Wie Zahnräder ineinander

Zum Verlieben: Gaia Volpicelli: „Das Chamäleon“

Von Anne Spitzner

 

Gaia Volpicelli:

„Das Chamäleon“

Mit Illustrationen von Patrizia LaPorta

Aus dem Italienischen von Susanna Rieder

Rieder Verlag 2008, 24 S., Euro 5,80

ISBN: 978-3941172012

 

„Das Chamäleon“ aus der Reihe der Rieder Tierkinderbücher, verfasst von Gaia Volpicelli und mit Bildern von Patrizia La Porta ist ein Buch zum Verlieben. In die bunte kleine Welt des Titelhelden, versteht sich, und in die Texte und vor allem die Bilder, in denen diese dargestellt wird.

Dieses Buch ist einer der seltenen Fälle, in denen Text und Bilder wie Zahnräder ineinander greifen und einander ergänzen. Die Bilder erzählen genau das, was auch der Text schon über das Chamäleon berichtet hat, und doch gibt es auf den Bildern noch unglaublich viel mehr zu entdecken – denn Chamäleons leben schließlich im Dschungel, und der ist bekanntermaßen voll von Lebewesen, die man nicht auf den ersten Blick sieht.

Obwohl es so viel bietet, weil es so viel bietet: An und für sich ist „Das Chamäleon“ ein Buch für kleine Kinder, die Spaß an Tieren haben und neugierig auf ein Lebewesen sind, das innerhalb von ein paar Sekunden seine Farbe wechseln kann. Das und noch viele andere Dinge aus dem Leben des Chamäleons werden in diesem Buch erzählt.

 

 

 

 

Wer das Nilpferd ist

Von Anne Spitzner

 

"Das Nilpferd"

Text: Friederike Naroska

Illustrationen: Pierre de Hugo

Erschienen in der Reihe Meyers Kinderbibliothek

Brockhaus Verlag 2008

24 S., Euro 7,95

ISBN: 978-3411070671

 

Das Buch „Das Nilpferd“ aus der Reihe Meyers kleines Tierlexikon ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man Kindern ein Tier näherbringen kann, das in einem fremden und fernen Land lebt und dass die meisten von ihnen wahrscheinlich noch nie „in echt“ gesehen haben.

Sehr schön wird erst einmal allgemein erklärt, „wer“ das Nilpferd überhaupt ist, mit wem es verwandt ist, zusammen mit ein paar Bildern, die das Tier von vorne und von hinten, über und unter Wasser zeigen. Das macht gleich deutlich, dass das Nilpferd seinen gemixten Namen aus Land- und Wassertier sehr wohl zu Recht trägt. Vielleicht hätte man noch erwähnen können, dass bei den Nilpferden das Weibchen Kuh und das Männchen Bulle heißt, ebenso wie das Junge Kalb, aber das können notfalls ja auch die Eltern erklären. Größere Kritikpunkte gibt es keine. Das Buch veranschaulicht sehr schön, wie das Nilpferd lebt, wie es sich ernährt und wie es zum Beispiel seine empfindliche Haut vor der sengenden Sonne Afrikas schützt. Die Seiten mit den Folien leisten hier einen wichtigen, weil gut verständlichen, Beitrag.

Es werden so skurrile Tatsachen erwähnt wie das Kalb des Nilpferds, dass das erste halbe Jahr im Wasser verbringt und auch unter Wasser gesäugt wird, und dass es nur zwischendurch mal auftaucht, um Luft zu holen. Genau wie die symbiotische Beziehung mit dem Kuhreiher, der das Tier von Parasiten befreit, ist das eins der vielen liebevollen Details, die in das Buch – sowohl in Text als auch in Zeichnungen – eingebettet worden sind. Sehr schön wird auch das Gruppenleben der Nilpferde dargestellt, die sich, was das Aufpassen auf ihre Jungen betrifft, ähnlich verhalten wie wir Menschen.

Besonders herausragend finde ich, dass man hier den Mut hat, die Tiere weder zu verniedlichen noch als aggressiv darzustellen. Es wird zwar erwähnt, dass die Nilpferdmännchen zur Paarungszeit heftige Kämpfe austragen und dass sie – wie auch die Weibchen – kräftige Zähne haben, um sich zu verteidigen; aber es wird eben auch klargemacht, dass sie der Verteidigung und nicht dem Angriff dienen.

Insgesamt also ein gelungener Beitrag zu dem großen Werk, den Kindern die Augen für die Schönheit der Natur zu öffnen, die sich eben auch im riesigen Maul und im fassförmigen Körper eines Nilpferds findet. (Ab 3)

 

Die Rezensentin ist in der Librikon-Redaktion mit Schwerpunkt Tier- und Naturbücher tätig.

 

 

 

 

Kühe in aller Welt

Von Anne Spitzner

 

"Die Kuh"

Text: Claude Delafosse

Illustrationen: James Prunier

Erschienen in der Reihe Meyers Kinderbibliothek

Brockhaus Verlag 2007, 24 S., Euro 7,95

ISBN: 978-3411097227

 

Das Buch „Die Kuh“ aus der Reihe Meyers kleines Tierlexikon bietet einen interessanten Einblick in die Welt der vom Menschen so sehr geschätzten Nutztiere.

Dabei – als besonders gelungener Ansatz - wird nicht nur unsere europäische Viehzucht erwähnt wird, sondern auch amerikanische bzw. afrikanische. So können Kühe in anderen Ländern und wild lebende Verwandte der Kuh vorgestellt werden. Es gibt schöne, zum Teil überraschende Wechsel auf den Seiten mit den Folien, zum Beispiel einer von Sommer zu Winter oder eine richtig actionreiche Variante, bei der der Cowboy in hohem Bogen vom Rodeobullen fliegt. Darüber hinaus wird den kleinen Lesern aber auch Grundsätzliches gezeigt: Dass Kühe zwar den ganzen Tag auf der Weide sind und grasen, dass sie vier Mägen besitzen, in denen sie das ganze gefressene Gras verdauen, und dass sie Wiederkäuer sind. Gleichzeitig wird auch die Verbindung zu all dem gezogen, was Kühe uns an Nahrungs- bzw. Lebensmitteln liefern: Milch, Käse, Joghurt, Fleisch und Leder (zum Beispiel). Gleich zu Beginn einen Kuhfladen zu zeigen, ist aber vielleicht nicht die sinnvollste Einführung. Besser wäre es gewesen, das Tier, um das es geht, die Kuh kurz vorzustellen, z.B. wie groß und wie schwer ist sie, wo lebt sie etc.

Ein wenig kritisch ist auch die Erwähnung des Stierkampfes, der nicht einmal ansatzweise als brutal geschildert wird. Verständlicherweise sollte man in einem Buch für Kinder ab drei Jahren keine Grausamkeiten erwähnen, aber dann könnte man das Thema besser ganz außen vor lassen und den Platz für etwas anderes benutzen. Insgesamt bietet das Buch jedoch einen schönen und vor allem kindgerechten Einblick in das Leben der Kühe und ist sicherlich dazu geeignet, auch von der Werbung beeinflussten Kindern zu zeigen, dass nicht alle Kühe lila Schokoladenproduzenten sind. (Ab 3)

 

Die Rezensentin ist in der Librikon-Redaktion mit Schwerpunkt Tier- und Naturbücher tätig.

 

 

 

 

Nonplusultra

 

Francois Delebecque:

"Tiere auf dem Bauernhof. Klapp-Bilderbuch"

Beltz 2008

18 S., 12,90.-

ISBN: 978-3407793669

 

(librikon) Das Klapp-Bilderbuch „Tiere auf dem Bauernhof“ ist derzeit das Nonplusultra seiner Art. In schwarzen Umrissen werden Kuh, Huhn, Ziege, Pferd, Ente, Esel, Schwein, Hund auf jeweils vier Klappen dargestellt. Dann schlägt man sie auf (bei ersten Öffnen einmal vorsichtig lösen) und zum Vorschein kommt ein Photo des Tieres, das die Vorlage für den Schattenriss war. Ganz am Ende, auf der letzten Seite, geht der Vorhang –respektive die Klappen!- noch einmal für alle Tiere auf, und man kann mit den Kindern zusammen raten, welches Tier sich hinter welchem Klappbild befindet.

Phantasievoll umgesetzt, wunderschön gestaltet – dieses Pappbilderbuch ist weit und breit eines der besten Geschenke für Kinder ab 2. 

 

 

 

 

Knallbunter Riesenspaß

 

Duden - Fühlst du das? Bunte Tierwelt

Brockhaus Verlag 2008

12 S., 9,95.-

ISBN: 978-3411705962

 

 

(librikon) Im Duden-Papplexikon „Bunte Tierwelt - Fühlst du das?“ ist richtig viel los. Da sind die Tiere erst zu erfühlen (durch Einstanzungen, die mit anderen Materialien als Pappe unterlegt; man nennt das heutzutage „Fühlelemente“) und dann noch herausnehmbar wie ein Puzzleteil. Dazu knallbunte Photographien mit kurzen Sätzen zu den Tieren – Fisch, Schmetterling, Seestern, Frosch und Papagei. Ein Pappbuch, das einerseits erste Ordnung in die Wahrnehmung und andererseits vor allem Riesenspaß bringt.

Ab 2

 

 

 

 

Hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
 

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